Gelbes Thai Curry „Gaeng Gari“ – Rezept mit Kichererbsen, Kürbis und Huhn

Heute gibt es ein herbstliches Rezept: „Gaeng Gari“, ein Thai Curry mit selbstgemachter gelber Curry Paste. Curry Pasten werden traditionell aus frischen Kräutern, Wurzeln und Gewürzen im Mörser gestampft. Aufwändig ist die Zubereitung schon, zumal frische Kräuter eher Mangelware auf Segelyachten sind. Viele Zutaten gibt es nur im Asia-Markt, ab und zu im Supermarkt und nie in einem Hafenkiosk. 😉

Die See kocht gelbes Thai Curry mit Kürbis
Kichererbsen, Kürbis und wer mag, kann Hühnchen mitgaren

Gelbes Thai Curry: selbstgemacht aus haltbaren, trockenen Gewürzen

Der Vorteil von gelbem Thai Curry „Gaeng Gari“ ist, dass es zu 80% aus haltbaren Zutaten besteht. Für das Aroma sind getrocknete Gewürze aus der orientalischen oder indischen Küche entscheidend. Das Rezept soll von Gewürzhändlern aus dem Orient in den südostasiatischen Raum gebracht worden sein.

Gelbes Thai Curry mit Kuerbis Kichererbsen
So könnte der Herbst aussehen: Orange 😉

Auch bei den Gemüsezutaten habe ich mich für haltbaren Proviant entschieden: Kürbis und Kichererbsen. Die Hülsenfrüchte gibt es getrocknet oder in der Dose, beides lässt sich beliebig lange lagern. Auch ein ganzer Kürbis hält monatelang. Das Gemüse hat jetzt Saison und passt in den Herbst. Kürbis ist in Thailand nicht unbekannt. Er heißt dort „Fak Thong“, schmeckt nach Süßkartoffel und wird gerne für Desserts verwendet.

Gelbes Curry a.k.a. Gaeng Kari – ist kein traditionelles Thai Gericht

Gelbes Curry steht – neben roten und grünen Curry-Gerichten – auf allen Speisekarten westlicher Thai-Restaurants, häufig auch als „Gaeng Kari“. Gemeint ist ein milderes Kokos-Suppen-Gericht, mit gelblicher Färbung. Es eignet sich perfekt für Einsteiger, ist weniger scharf, dafür aber sehr aromatisch.

Gaeng Gari selbst gemacht
Die Paste für das „Curry-Curry“

Unnützes Wissen: Gaeng Kari ist so etwas wie ein weißer Schimmel. Das Wort Gaeng auch Kaeng geschrieben, steht in Thailand für Curry-Suppen. Auch in Indien wurden gewürzte Eintopfe „Carri“ genannt. Daraus entwickelte sich irgendwann das Wort „Curry“ für die Würzmischung. Wortwörtlich bedeutet der Name Gaeng Kari so etwas wie „Das Curry-Curry“.

Die See kocht gelbes Thai Curry mit Kürbis
Auch für Veganer: Dank nussiger Kichererbsen

Curry-Pulver vs. Gelbe-Curry-Paste – Wie unterscheidet sich das?

Gewaltig! Was bei uns meist auf der gleichnamigen Wurst landet, ist eine gemahlene Gewürzmischung aus Indien. Je nach Zusammenstellung der Einzelgewürze, gibt es süße, bittere bis sehr scharfe Currypulver. Das Pulver wird durch das Kurkuma intensiv gelb gefärbt, das typische Curry-Aroma entsteht im Zusammenspiel mit den Bockshornkleesamen: Unverwechselbar und manchmal recht penetrant. Die gelbe Curry-Paste hingegen enthält zusätzlich viele thailändische Zutaten.

In eine gelbe Thai-Currypaste gehören normalerweise: getrocknete rote Chili, Schalotten, Knoblauch, Zitronengras, Galgant, Kurkuma, Kreuzkümmel (Cumin), Koriandersaat, Zimt, Pfeffer, Salz. Vom ähnlichen Massaman Curry (wörtlich: Muslim Suppe) unterscheidet sich die Paste hauptsächlich durch das Kurkuma, das die schöne gelbe Farbe bewirkt.

Gelbe Thai Curry Paste Zutaten
Cumin, Koriandersaat und Chili dürfen nicht fehlen, alles andere ist variabel

Und so gelingt euer Kombüsen-Curry mit gebunkerten Gewürzen

Die Liste an Gewürzen scheint endlos, es darf improvisiert werden. Wer nicht alle Gewürze vorrätig hat, kann sich auch mit einer Gewürzmischung behelfen. Das kann ein normales Currypulver sein, alternativ eine „Garam Masala“ Mischung oder auch chinesisches 5-Gewürze-Pulver. Alle Mischungen enthalten schon einige der Einzelgewürze. Erlaubt ist, was schmeckt. Nur überlagert sollten die Pulver nicht sein.

Um den orientalischen Geschmack des Gelben Currys zu treffen, braucht ihr in jedem Fall Koriandersaat und Cumin sowie Kurkuma (oder Currypulver) für die gelbe Farbe. Zimt, Pfefferkörner und Kardamom kommen „on top“. Alle anderen Zutaten sind optional und verdichten das Aroma. Tipps zur platzsparenden Aufbewahrung von Gewürzen findet ihr hier.

Gelbes Curry mit Hühnchen „Gaeng Gari Gai“ oder vegan

Das Curry kann vegan zubereitet werden. Ich habe mich für eine Variante mit „Kikok“ Maishähnchen entschieden. Das Fleisch färbt sich durch den Futtermais gelb, die Hühner sollen insgesamt artgerechter und langsamer aufgezogen worden sein. Das wirkt sich auf die Fleischqualität aus. Im Kühlregal lagen auch blasse „Gut und Günstig“ Schenkel für 2,50 € das Kilo. Ich finde das obszön. Für Thai-Curries verwende ich gerne Keulen. Das Fleisch schmeckt kräftiger, in der Haut steckt der Aromaträger Fett, aus den Knochen koche ich den Hühnerfond.

Mais Hähnchen Schenkel
Beim Hähnchen nicht sparen: Maishähnchen mit kräftigem Aroma

Und das ist die Zutatenliste:

Gelbe Curry Paste (für Gaeng Gari)

  • 3-10 getrocknete rote mittelscharfe Chili (nach Geschmack)
  • 1 EL Cumin, ganz
  • 1 EL Coriandersaat
  • 1 TL Cardamom (ganz, ohne Schale)
  • 1 Zimtstange, 3-5 cm lang
  • 1 TL Curry Pulver oder Garam Masala (optional)
  • 1/2 TL Kurkumapulver (sparsam dosieren)

An frischen „feuchten“ Zutaten:

  • 2 mittlere Knoblauchzehen
  • 1-2 Schalotten (oder kleine Zwiebel )
  • 1 Bio-Limette (Schale zum Verzehr geeignet)
  • 1 TL Shrimp Paste „Kapi“ (optional, Veganer nehmen Salz)
  • 1 Stange Zitronengras (optional)
  • 1 EL Fischsauce (Veganer nehmen Salz)
  • 1 kleines Stück Galgant, in Scheiben geschnitten (ersatzweise Ingwer)
  • Korianderstängel (oder Wurzeln)

Für das Kokos-Curry:

  • 250 g frische Kürbiswürfel (Butternut oder Hokkaido)
  • 1 kleine Dose Kichererbsen (oder 1 Tasse getrocknete)
  • 2 Hühnerkeulen (und/oder Brust)
  • 1 Dose Kokosmilch
  • ½ Liter Hühnerfond, selbstgekocht (oder Wasser)
  • 1-2 EL Zucker (Menge nach Geschmack)
  • 3 Kaffir-Limettenblätter, getrocknet (optional)
  • 2-3 frische Chili (optional, wer es schärfer mag)
  • 3 EL Fischsauce, ersatzweise Salz
  • Pfeffer aus der Mühle
  • Korianderblättchen oder Thai-Basilikum (optional)

Beilage: Thai Duft Reis oder indisches Naan, Fladenbrot

Hier geht es zur Zubereitung des Curries:

Für die Paste: Die trockenen Gewürze (Zimt, Koriandersamen, Cumin, Chili, Cardamom) in einem Pfännchen ohne Fett anrösten, bis alles duftet. Die gerösteten Gewürze in der Gewürzmühle portionsweise fein mahlen. Die getrockneten Chili am besten vorher schon kleinschneiden, die Schale ist manchmal widerspenstig.

Schalotte, Galgant (oder Ingwer), Knoblauch und Koriander vorab – so fein es geht – kleinschneiden, das spart später Arbeit. Alles in den Mörser oder Mixbecher füllen. Limettenschale dazu reiben, Saft einer halben Limette, 1 EL Fischsauce sowie Shrimp Paste (optional, Veganer Salz) dazugeben. Kurkuma oder Currypulver nicht vergessen. Alles zu einer Paste zerkleinern. Im Mixbecher mit Pürierstab dauert das schnelle zwei bis drei Minuten. In Handarbeit, mit dem Mörser, braucht ihr länger.

Gelbe Thai Curry Paste mit Curry
Auf jedem Milimeter ein anderes Aroma: Gelbe Currypaste

Die Paste reicht für 4 Personen, nur die Hälfte wird gebraucht

Für die Variante mit Huhn: Das Fleisch eng am Knochen abschneiden und inklusive Haut in Stücke schneiden. Aus Knochen, Sehnen, Fett, etwas Haut und Wasser einen schnellen Hühnerfond aufsetzen und mit 1 EL Fischsauce und Pfefferkörnern für 30 Minuten köcheln lassen. Veganer lassen diesen Step aus.

Hühnerkeulen und Zutaten Gaeng Kari
Vorbereitung beendet. Alles ist „Mise en Board“

Kürbis schälen und würfeln. Kichererbsen aus der Dose abtropfen und abwaschen. Trockene Kichererbsen am Vortag einweichen und nach Anweisung vorgaren.

Danach 2-3 EL von der festen Kokoscreme, die sich oben absetzt, im Wok oder Topf bei mittlerer Hitze schmelzen. Wenn diese anfängt zu blubbern, die Currypaste unterrühren und anziehen lassen, bis kleine Fettaugen auftauchen. Das Hühnerfleisch dazugeben, gut unterrühren und in der duftenden Creme anschmoren. Noch etwas von der Kokosmilch zugeben (einen Rest aufbewahren) und mit Fischsauce und Hühnerfond (oder Wasser) ablöschen, bis alles bedeckt ist. 1-2 EL Zucker unterrühren. Die Kaffirlimettenblätter und die Kichererbsen zur Suppe geben. Etwa 30 Minuten köcheln lassen. Bei Bedarf noch mehr Flüssigkeit zugeben. Den Rest der Kokosmilch erst unmittelbar vor dem Servieren unterrühren, dann bleibt mehr vom Kokosaroma erhalten.

In der Zwischenzeit die Kürbiswürfel separat anbraten. Durch die Röstaromen schmeckt er besser, ähnlich wie Süßkartoffel-Pommes.

Kurz vorm Servieren erneut abschmecken, gegebenenfalls pfeffern und noch Fischsauce oder Salz zugeben. Den gebräunten Kürbis unterheben. Mit Kräutern dekorieren und mit der restlichen Limette servieren.

Gelbes Curry Kuerbis Kichererbsen Kurkuma

Dazu passt Reis, aber auch Fladenbrot oder indisches Naan für die Soße.

Tipp: Die Zutatenliste klingt unendlich lang. Wer mag, kann einfach Gelbe Currypaste im Asia-Markt kaufen (am besten im Portionsbeutel). Diese Pasten halten ungekühlt ewig und sind geschmacklich in Ordnung. Anstelle von Kichererbsen und Kürbis können Kartoffeln und Karotten verwendet werden.

Werkzeuge: Wok* oder Topf, Messer, kleines Pfännchen, kleiner Kochtopf, Mörser oder Mixer, Gewürzmühle

*Das Curry habe ich in einer beschichteten Wok Pfanne von d. die Pfanne zubereitet, die mir zu Testzwecken zur Verfügung gestellt wurde. Die Wokpfanne ist viel leichter als mein Eisenwok und lässt sich besser reinigen. Die feuchte Zewa Methode genügt. 😉

6 Kommentare zu „Gelbes Thai Curry „Gaeng Gari“ – Rezept mit Kichererbsen, Kürbis und Huhn

  1. Hallo 🙂
    Dein Thai Curry hat mir sehr gut gefallen und ich habe es mit meinen vorhandenen Vorräten und Kichererbsensprossen vegan gekocht. Es war sehr würzig und durch den Kokosgeschmack prima exotisch. Habe einen Link zu dieser Seite beigefügt.
    Viele Grüße, Jutta

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  2. Bei mir kommen noch etwas Austernsauce,Tomatenmark (mit anrösten), etwas Thai Basilikum, Bambussprossen und Saft von einer Limette mit rein.Ggf mit etwas braunem Rohrzucker abschmecken.

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