Weiße Riesenbohnen mit Sellerie – fünf Minuten „Antipasti“- Tapa

Das Rezept mit den weißen Riesenbohnen aus der Dose kommt gerade recht. Mittsommer steht schon vor der Tür und endlich, endlich werden die Grenzen wieder geöffnet. Italienische Antipasti oder spanische Tapa? Streng genommen ist das Rezept eine italienisch-spanische Fusion. Die leckeren Corona-Bohnen „Faglioni Corona Gigante“ sind italienischer Herkunft, das rauchige Paprikapulver „Pimentón de la Vera“ für das Original-Rezept stammt aus Spanien.

Tapas mit Riesenbohnen und Tinto
Aus Versehen vegan: Tapa mit Riesenbohnen und Sellerie

Die „Corona Gigante“ gehört zur gleichen Familie wie die große spanische Bohne. Die Corona-Bohne hat einen cremigen Geschmack, ihre Schale ist dünn und dadurch leicht verdaulich.

Für das Blitzrezept verwende ich Dosenbohnen. Das Produkt aus dem „Wir lieben Lebensmittel“ Supermarkt schmeckt butterzart, trotz allem Corona Ärger bin ich froh, sie probiert zu haben. Wer mag, kann natürlich Trockenbohnen einweichen und kochen. Mehr Bohnenwissen und wie man sie richtig kocht, findet ihr hier.

Gigantes Riesenbohnen Dose
Spart viel Zeit und schmeckt: Bohnen aus der Dose

Was an diesem Rezept so lecker ist? Viel gutes Olivenöl, Knoblauch, Sherry-Essig, das geräucherte Paprika-Aroma und knackiger Staudensellerie, der viel Biss und gleichzeitig Würze liefert. Dazu gehört rustikales Weißbrot, mit dem sich die ölige Sauce gut tunken lässt. Jetzt noch ein paar Oliven, Manchego-Käse und Nüsse – dann steht einem Tapas Abend nichts mehr im Wege.

Knollensellerie oder Staudensellerie?

Sprachlich ungenau meinen wir eigentlich zwei Selleriearten, wenn wir von Sellerie sprechen. Staudensellerie – auch Stangen oder Bleichsellerie genannt – oder Knollensellerie. Jetzt im Juni hat der knackige Staudensellerie Saison, für die frische Knolle muss man auf den Herbst warten. Handelsüblicher Stangensellerie wird meist leider so zurecht gestutzt, dass er kaum Blättchen dabei hat. Mit Glück enthält die Staude in ihrem Inneren noch einige junge hellgrüne Blätter versteckt. Sie lassen sich hervorragend als Kräuter verwenden.

Der Lieblingsproviant Staudensellerie schmeckt pur, zum Knabbern mit Dips, in Salaten, Suppen und Eintöpfen oder als Gewürzzutat wie zum Beispiel bei der hausgemachten Miracoli Sauce hier.

Tipp für Balkongärtner: Der Strunk muss nicht weggeworfen werden, denn er lässt sich schnell nachziehen. Stellt ihn einfach für eine Woche in ein Wasserglas, das mit wenig Wasser gefüllt ist. Schon bald wachsen neue Wurzeln, Blättchen beginnen zu sprießen. Den Strunk nur noch eintopfen. So habt ihr immer frische Sellerieblätter, die sich für viele Rezepte eignen. Schaut mal hier auf Youtube. 

Beim Knollensellerie geht es um die Wurzel. Achtet beim Einkauf darauf, dass sich die Knolle noch prall und schwer anfühlt. Überlagerter Knollensellerie schmeckt nicht mehr gut.

An einem kühlen Ort gelagert, bleibt Knollensellerie locker zwei Wochen frisch. Am besten wickelt ihr ihn in Zeitungspapier oder in ein feuchtes Tuch. Angeschnittene Knollen mit Frischhaltefolie abdecken. Falls noch Blätter vorhanden sind, sollten diese frisch und grün aussehen. Auch diese Blätter und Stangen sind essbar, sie schmecken nur etwas intensiver. Wollt ihr die Knolle länger lagern, solltet ihr zunächst das Blattgrün entfernen, weil Blätter und Stangen der Wurzel den Saft rauben.

Staudensellerie in Juni Saison
Jetzt im Juni: Stangensellerie als Gemüse, Gewürz oder grünes Kraut
Tapa mit Bohnen und Sellerie
Wenige Zutaten, die schnell vorbereitet sind

Die Zutaten für zwei kleine Portionen:

  • 1 kleine Dose Riesenbohnen (oder getrocknete Bohnen)
  • 2 – 3 frische Selleriestauden
  • 5 – 6 EL gutes Olivenöl, extra virgine
  • 2 EL Tomatenmark (alternativ: passierte oder frische Tomaten)
  • 1 größere Knoblauchzehe
  • 1 mittlere Schalotte (alternativ: kleine Zwiebel)
  • 1 TL geräuchertes Paprikapulver z.B.: Pimentón de la Vera
    oder Piment d’Espelette (siehe Tipps unten)
  • 2 EL Sherryessig, alternativ Weinessig
  • frische glatte Petersilie (oder Sellerieblätter)
  • Meersalz
  • Schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Knuspriges Brot zum Servieren

Die Zubereitung (dauert fünf bis sieben Minuten)

Schalotte und Knoblauch schälen und fein würfeln. Selleriestangen waschen, falls notwendig Fäden ziehen und in dünne Scheiben schneiden. Petersilie waschen und grob hacken. Sind Sellerieblättchen vorhanden, diese ebenfalls waschen und zerkleinern. Bohnen abgießen und abtropfen lassen.

2 EL Olivenöl erhitzen (mittlere Hitze), Knoblauch- und Schalottenwürfel gleichzeitig mit dem Tomatenmark für etwa zwei Minuten anschwitzen. Ziel ist es, dem Knoblauch und der Zwiebel nur etwas von der Schärfe zu nehmen. Sofort Paprikapulver unterrühren und für weitere 30 Sekunden anschmoren.

Dann die Selleriescheiben, die Bohnen, restliches Olivenöl und den Essig zugeben. Für weitere ein bis zwei Minuten köcheln lassen, bis die Bohnen warm werden. Zum Schluss mit Meersalz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken und mit Kräutern bestreuen.

Mit knusprigem, getoastetem Brot servieren. Die Bohnen schmecken warm, sie können aber auch bei Zimmertemperatur serviert werden.

Zubereitung Riesenbohnen Tapa
Jetzt noch die Bohnen erwärmen, Essig, Öl und Kräuter dazu. Fertig.
Balkon Tapa vegan Spanisch
Als kleine Tapa zum Sundowner – bald wieder auf dem Meer
Tapas mit Riesenbohnen und Sellerie
Hier darf ruhig noch mehr frisches Olivenöl ran…

Werkzeuge: Brett, Messer, Pfeffermühle, Pfanne oder Sauteuse

Tipps zum Paprika Pulver: Ins Original-Rezept gehört spanisches Pimentón de la Vera. Das geräucherte Paprika-Pulver wird in la Vera in der spanischen Provinz Estremadura hergestellt. Seit Jahrhunderten räuchern die roten Paprikaschoten dort über Eichenholz, um anschließend nach traditionelle Methoden vermahlen zu werden. Eine spanische Chorizo ist ohne das spezielle rote Gewürz nicht vorstellbar. Pimentón de la Vera gibt es in drei Varianten. Dulce, Agridulce und pikant.

Unnützes Wissen: Jede Chili und jede Paprika in Europa ist ein Nachkomme von Pflanzen, die in der Zeit nach Columbus von Seefahrern aus der neuen Welt nach Europa gebracht wurden. Während manche Matrosen ins Baskenland heimkehrten und dadurch den Anbau für „Piment d’Espelette“ möglich machten, gelangten die Schoten für das „Pimentón de la Vera“ in die spanische Estremadura. Der Legende nach sollen die Chilis erstmals im Kloster von Guadeloupe angepflanzt worden sein.

Um das Original Pimentón de la Vera (DOC) zu kaufen, am besten auf Sorten in der typischen Blechdose achten. Die Schoten für die Spezialität werden über Eichenholz geräuchert, was dem Paprikapulver das spezielle Raucharoma verleiht. Dadurch eignet sich Pimentón de la Vera besonders für die fleischlose Küche!

Piment d‘ Espelette wird aus der Chili-Sorte „Gorria“ hergestellt. Es darf nur im Original-Glas mit A.O.P. Siegel verkauft werden. Die Schärfe ist sehr mild und kommt relativ spät im Gaumen an. Der Geschmack ist ebenfalls fein rauchig und leicht süßlich.

Wer weder das eine, noch das andere Original-Gewürz findet, verwendet normales Paprikapulver. Es gibt etliche rauchige Sorten. Notfalls müsst ihr dann noch ein wenig mit Chili nachjustieren.

Wer mehr über Chilis wissen will, sollte sich mal bei Pepperworld umsehen (keine Werbung). Sehr interessantes Chili Wissen!

Alternativ könnt ihr auch eine Chorizo Pikante fein würfeln und mit anbraten. Das ist dann die Variante, die Veganer weniger begeistert, den Captain aber umso mehr. 😉

PS: Ehre, wem Ehre gebührt: Ich habe das vegane Sellerie-Bohnen-Tapa-Rezept wieder mal bei Serious Eats entdeckt, da es dort so köstlich aussah, musste ich es sofort ausprobieren.

Ahoi, der Sommer kann kommen. Und endlich auch wieder Segeltörns. Fuck Corona, aber nicht die köstlichen Bohnen.

Variante mit Kichererbsen
Die Tapa gelingt alternativ auch mit Kichererbsen

9 Kommentare zu „Weiße Riesenbohnen mit Sellerie – fünf Minuten „Antipasti“- Tapa

  1. Hallo Cornelia,

    ich liiiiiiebe diese dicken Bohnen und das rauchige Paprikagewürz, deshalb kommt mir Dein Rezept gerade recht. Toll! Habe übrigens neulich Dein Rezept für den asiatischen Weißkohl ausprobiert und gebe Dir dafür 10 von 10 Punkten. Einfach nur lecker. 🙂

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Martina

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    1. Liebe Martina, das freut mich zu hören. Ich habe es gerade nochmal mit Kichererbsen zubereitet, um es als beilage mitzunehmen. Finde es mit Bohnen aber besser. Wir fahren nachher nach Arnis. Das Wetter behalten wir im Auge, irgendwann morgen soll es ja dicke Gewitter geben. Weit kommen wir dann sowieso nicht, aber wir können unsere neue Regenplane auf Herz und Nieren testen. Alle Energie stecken wir in die nächste Woche. Dann endlich wieder Dänemark. Ich freue mich so sehr und werde den Boden küssen, nach dem Anlegen. Kein Scherz. Seid ihr oben? Liebe Grüße Cornelia

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  2. Hej Cornelia, heute direkt ausprobiert. Hatte das rauchige Paprikapulver geschenkt bekommen, da kam mir Dein Rezept gerade recht. Sehr lecker, obwohl man bei dem Rauchgeschmack ständig denkt „wo ist die Wurst, hier muss irgendwo Wurst sein“. War aber nicht nötig. ☺️
    LG und Handbreit
    Oliver

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    1. Hallo Oliver, ich denke das nächste mal mache ich es mit Chorizo. Dann wird es noch spanischer. Liebe Grüße aus dem vernieselten Arnis. Nix Sommer bis jetzt. Cornelia

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  3. Hallo D.S.K.,
    diese leckere Vorspeise gab es gestern als Vorspeise bei einem Filmabend mit Freunden bei uns. Eine sehr gute Kombination von Bohnen und Staudensellerie, Wurde von allen hoch gelobt!

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    1. Na, das freut mich aber. Was gab es denn als Hauptspeise und als Film? Ich finde es auch lecker, bin im Moment sowieso totaler Staudensellerie Fan…LG Cornelia

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      1. Ok Danke, das Zitronen-Hähnchenrezept klingt hervorragend. Ich habe zum Flück alle Zutaten da und werde sofort die Maishähnchenkeulen auftauen, die ich noch im Eisfach gebunkert habe. Nach dem Film schaue ich gleich mal. Schönen Sonntag noch. Cornelia

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