Baked Beans sind ein Englischer oder US-Amerikanischer Frühstücks-Klassiker. Perfekt zu Eiern, gebratenem Speck, Würstchen oder auch zum BBQ im Cowboystyle. Baked Beans werden in Dosen verkauft, deshalb eignen sie sich auch so gut als Proviant für die Seglerküche.

Dank Don Draper kaufe ich am liebsten original „Beanz Meanz Heinz“ Bohnen, ein Klassiker in Türkis, der fast so legendär ist wie die Campbell’s Tomato Soup. Das Auge isst schließlich auch mit.
Und sind die Beanz auch ein Super-Junkfood?
Nicht unbedingt, wenn man sich die Inhaltsstoffe einmal genau anschaut: 51% weiße Bohnen, 34% Tomaten, Wasser, Zucker, Essig, Stärke, Gewürze und fast kein Fett. Dafür sind die Hülsenfrüchte reich an Eiweiß und Ballaststoffen. Baked Beans sind vegetarisch. So weit, so gut. Auf den Zucker in der Tomatensauce werde ich noch zurückkommen. Er macht die Ketchup-Bohnen leider auch so unwiderstehlich.

Woher stammen die Baked Beans?
Schon die Ureinwohner Nordamerikas kochten die dort heimischen weißen Bohnen mit süßem Ahornsirup. Auch die christlichen Einwanderer Neuenglands fanden Gefallen an der Mahlzeit, die dort vorzugsweise in den Bäckeröfen der Gemeinden geschmort wurde. Die Tomaten kamen erst später dazu. Über die Siedler gelangte das Gericht nach England, wo es sich seitdem großer Beliebheit erfreut.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts sind die Bohnen in Konserven erhältlich, ganze Generationen wuchsen im Angelsächsischen Raum damit auf. Baked Beans füllen in UK lange Regalreihen, sie sind übrigens das einzige Dosengemüse, das sich heute noch unverändert gut verkauft.
Vergleichbar mit den Baked Beans sind im arabischen Raum die „Foul Medammes“ auch „Sau-“ oder „Favabohnen“ genannt, oder die „Gigantes“ in Griechenland.
Und so habe ich die Bohnen als Frühstück vor einem langen Segeltag noch etwas verschärft:
Die Zutaten für zwei Personen zum Frühstück:
- 1 Dose Baked Heinz Beanz, 400 ml (oder andere Marke)
- 50 g Dauerwurst wie Chorizo, geschnitten
- etwas Speck (optional), geschnitten
- 1 Schalotte oder Zwiebel
- ½ frische Chili oder Chili Flakes
- 1 Teelöffel Koriandersaat (optional)
- 1 Esslöffel Olivenöl
- Frischer Rosmarin oder Petersilie
- Tabasco, Pfeffer
Die Zubereitung ist in fünf Minuten geschehen:
Die Zwiebel würfeln. Chili und Chorizo klein schneiden. Koriandersaat mit der Gewürzmühle schroten und ohne Fett in der Pfanne anrösten.
Die Chorizo, Zwiebel, Chili mit etwas Öl dazugeben und kurz anbräunen. Die Baked Beans in die Pfanne schütten und erhitzen. Mit Rosmarin oder anderen Kräutern bestreuen. Und wer es noch schärfer mag, kann mit reichlich Tabasco nachwürzen.
Dazu gehören Spiegeleier, Toast, Speck oder Würstchen.
Werkzeuge: Brettchen, Messer, Topf oder Pfanne, Gewürzmühle

Tipp: Wer Baked Beans mag, probiert auch mal das vegetarische Baked Beans Shakshuka Rezept mit viel Gemüse und Eiern.

Ist Zucker wirklich eine Teufeldroge? Hier geht es weiter:
Was die Bohnen leider so lecker macht, ist der relativ hohe Anteil an Zucker (um die 5%). Mit einer 200 g Portion Baked Beans nimmt man 10 g Zucker zu sich, das sind etwas mehr als drei Stück Würfelzucker. Um das in Relation zu setzen: Eine 400 g Dose Baked Beans enthält etwa genau soviel Zucker wie ein kleines 0,2l Glas Coca Cola. Kein Grund zur Panik also, wenn man sonst auf seinen Zuckerkonsum achtet.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät seit kurzem dazu, nur noch 5% des täglichen Kalorienbedarfs durch Zucker zu decken, also maximal acht Stück Würfelzucker am Tag. Dazu zählt natürlich auch der überall versteckte Zucker in industriell verarbeiteten Lebensmitteln.
Und wie immer gilt: Die Dosis macht das Gift. In Maßen genossen schadet Zucker bestimmt nicht, in übergroßen Mengen konsumiert, macht er krank und dick, wie so ziemlich jedes andere Lebensmittel auch.
Trotzdem vertraue ich Zucker mehr als allen Süßstoffen, die mir immer suspekt sind, weil sie dem Körper und dem Appetit nur etwas vorgaukeln. Der „böse“ Zucker dagegen ist zunächst einmal ein Naturprodukt. Die natürliche Süße wird aus Zuckerrübe, Zuckerrohr oder auch Zuckerpalmen gewonnen. Wenn man so will, ist Zucker aus der heimischen Rübe sogar ein regionales Produkt.


Macht die Droge Zucker süchtig?
Fakt ist: Wenn Zucker gegessen wird, schüttet der Körper Dopamin aus. Dieses Hormon signalisiert ein gutes Gefühl, ähnlich wie bei Nikotin oder Alkohol. Die Wissenschaft (oder Lobbyisten) streiten noch darüber, ob Zucker wirklich Suchtpotential hat. Eine körperliche Abhängigkeit scheint er nicht zu verursachen, aber sicher so was wie Gewöhnung.
Zum Glück lasse ich für ein salziges Matjesbrötchen immer noch jedes Stück Kuchen stehen. Und da ich auch keine Cola trinke, gibt es also keinen Grund, sich nicht auch mal eine Portion Baked Beans zu gönnen. Soviel Spaß muss sein. Gerade beim Segeln.
Trotzdem bin ich gespannt, wie ihr es mit eurem Zuckerkonsum so haltet oder ob ihr andere Süßstoffe verwendet?

Liebe Cornelia,
wie immer perfekt recherchiert, und gleich noch ein bisschen ‚Zuckerweisheit‘ dazu. Ich trinke zwar auch kein Cola, aber ich liiebe Zitronenlimonade (die mit echtem Zitronensaft – Lemonsoda, S. Pellegrino Limonata oder Gerolsteiner)…und außerdem bin ich süchtig nach Fishermens‘ Friend ;). Da ich aber sonst kaum Süßes esse, ist wohl die Balance okay, denn Übergewicht habe ich keines 😉 Perfekt auch der Hinweis mit dem salzigen Matjesbrötchen…das ‚böse‘ Salz ist, genau wie der Zucker, gar nicht sooo böse, wenn der persönliche Stoffwechsel in Ordnung ist…aber DAS liegt wiederum zum großen Teil an der Capsaicin-Aufnahme 😉
Notabene: es gibt wenig, was ich gar nicht esse, aber Baked Beans gehören leider dazu – nicht wegen der Inhaltsstoffe…die schmecken mir einfach nicht, genauso wie Schwarzwälder Kirschtorte und alles mit Buttercreme….brrr.
Liebe Grüße
Tommy
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Lieber Tommy,
der Tag der Beichte ist gekommen. Ich trinke sogar auch Cola, aber wenn, dann muss es aus der 0,2l Glasflasche sein, mit 3 Eiswürfeln und Zitrone. Orangina darf es auch sein. Am besten auf dem Silbertablett irgendwo am Mittelmeer serviert. Das kommt leider höchstens 2-3 mal im Jahr vor. 😉 Und auch mich kannst du mit Buttercreme jagen.
Nur die BB finde ich super, aber ich liebe auch Ketchup. Ich hoffe, das nächste Rezept wird dir besser gefallen, das wird frisch, saisonal und beinahe vegetarisch…
Mit dem Zuckerpost habe ich mich sehr schwer getan, da so viele Wahrheiten und Unwahrheiten durchs Netz geistern. Nur eines sagt mir der gesunde Menschenverstand: Zucker ist bestimmt immer noch besser als Süßstoffe. Wenn ich z.B an die neue Coke Life Stevia Lüge denke. Immer noch viel Zucker, noch mehr Chemie und dann schmeckt sie noch nicht mal…da sage ich…. brrrr.
Ahoi Cornelia
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Mmmhhmm…Orangina hatte ich noch vergessen zu erwähnen! Der Zuckerpost passt schon…mit diesem Süßstoffgedöns kannst mich auch jagen…das schmeckt nur urgh! Und das Coke Life ist bisher an mir vorbei gegangen und ich denke, das wird auch so bleiben 😉 Wenn schon mal Cola, dann ganz nostalgisch….’sind wir nicht alle ein bisschen….?‘
Aye!
Tommy
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Moin. So weit, so gut. Hackfleisch anbraten, die Bohnen wie von Dir beschrieben dazu, aufkochen und einen Tag stehen lassen zum durchziehen. Mit egalm welcher Beilage ein Traum…, Grüße Peter
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Moin Peter,
…wie von mir beschrieben, das wäre also Dose auf und heiss machen.;-) Ansonsten ist die Hackfleisch Variante sehr gut. Also ein schnelles Chili con Carne. Nur eben süßer. Kann man machen. Aber morgen gibt es lieber wieder was frisches.
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Oh, das ist mal ganz nach meinem Geschmack, die Fotos lachen mich geradezu an! Und die leckeren Bohnen erinnern mich an die USA-
Reisen (was mal wieder diesbezüglich enorme Sehnsüchte weckt in mir). Ich werde das mal sofort auf den Küchenplan setzen. Have a nice weekend, Cornelia. L.G. Johannes Danke für die Anregung.
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Lieber Johannes, ja genauso soll es auch sein. Das ist zwar kein Gourmet Essen, wirklich nicht, aber immer unsere eiserne Notreserve, wenn alles andere schon verputzt ist.
Aber insgesamt kommt das wohl nicht so an. Ich glaube, ich muss bald was Frisches nachlegen….Das soll auch kein „Rückenwind“ Blog werden.;-) Liebe Grüße cornelia
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