„Risibisi“ ist ein echtes Essen aus der Kindheit. Aufgrund des lustigen Namens dachte ich damals, es sei ein chinesisches Rezept. Über „RiisiiBiisii“ haben wir Kinder oft gelacht.
In Wirklichkeit stammt Risi e bisi (übersetzt Reis mit Erbsen) aus der venezianischen Küche. Es wurde immer am 25. April dem Dogen von Venedig als „Primi Piatti“ serviert. „Risi e bisi tradizionale“ ist etwas schlotziger als Risotto.

Meine Variante mag ich etwas bissfester. Als klassisches One-Pot Rezept eignet sich der Risotto auch perfekt für die Seglerküche und die Kombüse. Mit jungen Erbsen und ein paar Zutaten aus der Proviantkiste, entsteht daraus im Handumdrehen ein frühsommerliches Gericht.
Jetzt frisch auf dem Markt: Heimische Erbsen.
Ende Juni kommen die Erbsen aus heimischem Anbau frisch auf den Markt. Grün, knackig, mit leichter Süße und noch dazu schön anzusehen. Perfekt, um mir den Spargelabschied zu versüßen.
Praktischerweise kommen Erbsen mit ihrer eigenen Umverpackung. Am besten lagert ihr sie in einem feuchten Tuch oder in Papier. An einer kühlen Stelle können sie einige Tage aufbewahrt werden. Bitte nicht in Plastiktüten aufbewahren.
Frische Erbsen pulen bedeuten etwas mehr Zeitaufwand, bis die ca. 6-8 Kügelchen aus der Hülse herausgeschält sind, aber der zuckersüße Geschmack belohnt den Aufwand.
Für Erbsenzähler: 500 Gramm Schoten ergeben zwischen 150- 200 Gramm Erbsen.

Die Zutaten für 2 Personen Risi e Bisi
- 1 Tasse Risotto Reis 120 g- 150 g
- 1-2 Schalotten
- 1 Knoblauchzehe
- 50 g frisch geriebenen Parmesankäse
- 500 g frische Erbsen (ergibt etwa 150 g gepulte Erbsen)
- 2 EL Butter
- 500 ml Gemüsebrühe oder Würfelbrühe
- 1 Glas Weißwein
- 1 Lorbeerblatt
- frisch gemahlener Pfeffer, Salz
- frische Petersilie, Rosmarin, Zitrone
Fleischzutat (Optional):
- 50-70 g Südtiroler Speck am Stück, gewürfelt (alternativ Pancetta oder anderer Speck)
Hier geht es zur schnellen Zubereitung:
Die Erbsen pulen, Schalotte schälen und fein würfeln. Knoblauch fein hacken. Frühlingszwiebel putzen und schneiden. Brühe in heißem Wasser auflösen.
Die Speckwürfel in einem Topf bei mittlerer Hitze kross anbraten und wieder herausnehmen. Einen Esslöffel Butter im Topf schmelzen. Die Schalotte in der Butter leicht Farbe annehmen lassen. Knoblauch etwas später dazugeben. Aufpassen, der Bodensatz soll nicht zu dunkel werden. Lorbeerblatt und Rosmarinzweig hinzufügen.
Danach den Reis unter ständigem Rühren glasig anziehen lassen, bis jedes Reiskorn vom Fett umhüllt ist. Mit Weißwein ablöschen, die Flüssigkeit unter ständigem Rühren verdampfen lassen. Hitze reduzieren. Nach und nach mit der vorbereiteten Brühe auffüllen. Der Reis sollte immer knapp mit Flüssigkeit bedeckt sein. Gelegentlich umrühren, damit nichts anbrennt.
Nach etwa 8-10 Minuten die Erbsen zum Reis geben. Sie brauchen noch etwa 10 Minuten. Anschließend den Reis vom Feuer nehmen und die Hälfte des geriebenen Parmesans und die Butter gut unterrühren.

Kurz vor dem Servieren die Hälfte des gebratenen Specks, der Frühlingszwiebel und der Petersilie unterheben. Kurz durchziehen lassen, und nach Geschmack salzen und pfeffern. Der Reis sollte schön schlotzig (neudeutsch für sämig), aber noch nicht zerkocht sein. Wer den Reis weicher haben möchte, lässt ihn einfach mit noch etwas Flüssigkeit weitergaren.
Den Reis auf tiefen Tellern servieren. Parmesan, restliche Speckwürfel und Petersilie darüber streuen. Wer will, kann noch etwas Zitronensaft darüber träufeln. Die Säure harmoniert gut dazu.

Tipp: Ohne Speck und mit Gemüsebrühe ist Risibisi ein sehr schönes vegetarisches Gericht. Wer keine frischen Erbsen findet, kann notfalls auch eine kleine Dose Zucker-Erbsen aus der Proviantkiste verwenden.
Dazu passen hervorragend Kalbskoteletts vom Grill und Weisswein, zum Beispiel Lugana.

das musste ich sofort nachkochen, lecker. Danke für das tolle Rezept!
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Immer wieder gerne!
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