Himmel und Hölle, Hölle, Hölle! Die Insel Bågø als Törnziel

Eins sei vorweg gesagt: Wer nach Bågø will, muss in der Hochsaison früh aufstehen. Die kleine, viereckige Insel im Kleinen Belt liegt direkt vor Assens. Der Hafen wird ab 13.00 Uhr rappelvoll.

Wer danach ankommt, kann nur hoffen. Hier gilt: einfach ein paar Boote einparken und warten, dass noch irgendwer ablegt. Hamburg-Eimsbütteler kennen das Prinzip, bei uns hat es jedenfalls geklappt. Das fühlt sich dann ungefähr so an wie ein Vierer im Lotto.

Wer dann den Liegeplatz ergattert hat, platziert sich am besten mit Bierdose hinten im Cockpit und schaut zu, wie ein Dickschiff nach dem andern, schön mit der Vorleine in Muttis Hand, die zweite Boxengasse ansteuert, um gleich rückwärts wieder raus zu fahren. Wer ganz fies sein will, gibt einen freundlichen Rat wie: „Nächstes mal früher aufstehen…“ Nicht nett.

Kleine Boote haben übrigens noch etwas bessere Chancen, da die Pfosten relativ eng stehen. Die Boote liegen hier wirklich Fender an Fender. Das Segler-Fort ist komplett mit einem Holzzaun umzäunt, Meerblick ist also nicht so vorhanden.

Hochsaison im Seglerhafen

In der Hochsaison ist jetzt richtig was los. Viele Segler sind mit Kindern und Hunden in den Ferien. Insgesamt ist die Atmosphäre entspannt und fröhlich- nur eben nicht leise. Es soll ja auch Menschen geben, die freiwillig im Hochsommer nach El Arenal fliegen.

Das Tollste aber ist: Wer sein Schiff und den Hafen verlässt, für den öffnet sich direkt hinter dem Zaun das Paradies. Reinweißer langer Sandstrand links und rechts, sehr klares Wasser zum Schnorcheln und erstaunliche Ruhe.

Kulinarische Inselerkundung mit dem Rad

Direkt im Hafen gibt es Fahrräder zu leihen. (20 Kr. für 4 Stunden) Damit kann die Insel erkundet werden. Das Dorf mit seinen schönen Bauernhöfen liegt sturmsicher in der Inselmitte. Nur noch etwa 30 Menschen sollen auf 6,23 km² kleinen Insel leben. Es warten weite Felder, Weiden und Salzwiesen auf den Radler. Die Feuchtgebiete sind als Naturschutzgebiete für Vögel ausgewiesen. Während der Radtour kann man Vögel und Vogelbeobachter observieren.

Kulinarisch haben wir ein bisschen Eingemachtes am Straßenrand eingekauft. An Gastronomie haben wir sonst nur den neu renovierten Hafenkiosk entdeckt. Dort werden Pommes, Pølser und Co verkauft. Der Kiosk bietet aber auch gefüllte Papiertüten mit frischen Gurken, Tomaten, Kartoffeln, Paprika für jeweils 20 Kr. an. Außerdem gibt dort es diverses TK – Grillfleisch. Es gibt keine weiteren Einkaufsmöglichkeiten auf der Insel, da muss man schon nach Assens fahren.

Paradiesche Zustände beim BBQ

Da wir die Segler-Legebatterie schnell verlassen wollten, haben wir direkt am menschenleeren Sandstrand unseren Traum Grill-Platz gefunden. Mit First Class Blick auf den Leuchtturm und den Kleinen Belt. Sogar einen Tümmler konnten wir zum Sonnenuntergang beobachten. Allerdings hatte ich eher das Gefühl er beobachtet uns.

Bagö Grillplatz Front Row
Inselfeeling pur – Wir kommen wieder!

Es war unglaublich friedlich dort. Um uns nicht lange mit Essensvorbereitungen zu belasten, haben wir einfach mit dänischer BBQ-Soße „Sweet Baby Rays“ marinierte Spareribs gegrillt.

Farblich dazu passend gab es einen knackigen Salat aus zweierlei Tomaten, Möhren, Staudensellerie mit viel frischem Basilikum. Ganz pur mit gutem Olivenöl, Zitronensaft, Pfeffer und Meersalz angemacht. Low-Carb muss auch mal sein. Die Zutaten für den Salat haben wir in Alufolie aufbewahrt. Auch ohne Kühlung sind sie lange knackfrisch geblieben.

Rezept – Tipp: Da Spareribs gerne dazu neigen, zu verkohlen und sie innen oft noch nicht durch sind, sollte man sie in einem Topf mit Wasser, gewürzt mit Pfeffer, Salz, Lorbeer, (eventuell etwas noch Essig, Sternanis, Piment) für 30 Minuten vorkochen. Dann lösen sie sich später auch leichter vom Knochen.

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