Solange die Temperaturen noch im einstelligen und nasskalten Bereich liegen, bleibt an Bord Suppe angesagt. Mein Favorit ist die Nr. 12 extrascharf, frei nach meinem Lieblings-Asia-Imbiss interpetiert. Die Nudelsuppe nachzukochen dürfte keine „Kitchen Impossible“ Challenge werden. 😉
Das Hack für den Eintopf mache ich an Bord selbst, das ist hygienisch viel unbedenklicher.

Kale, Cime di rapa, Pak Choy? Alias Grünkohl, Rübstiel und Senfkohl als Einlage
Frisches Grün liefern mir Blattgemüse, die gerade erstaunliche Blog-Karrieren hinlegen. „Same same but different“. Da ich noch gut beißen kann, muss ich grüne Blätter nicht zum Smoothie pürieren. Ich kann sie knackig und im Ganzen als Suppeneinlage verwenden.

Große Hilfe für meine Suppen Kreation war eine eine schöne Strecke aus dem „Bon Appétit Magazine“. Dort findet ihr hinreißend fotografierte Suppengerichte aus der ganzen Welt. Empfehlenswert.
Asiatischer Eintopf, wieder mal nach Baukaustensystem
Wenn der Grundstock für die Brühe erst einmal aufgesetzt ist, kann immer noch Kurs auf Thailand oder Korea genommen werden. Im Winter ist die Korea-Variante mein Favorit. Im Sommer eher die Thai-Version. Schweißtreibend sind beide.

Hack selbstgemacht – einfach und sicher
Um aus Fleisch viel Geschmack herauszuholen ist Hack eine gute Idee. Hack bei unzureichender Kühlung an Bord zu lagern, ist dagegen eine sehr schlechte Idee. Deshalb mache ich es zum direkten Verbrauch immer selbst. Das geht mit dem Messer schneller als gedacht.
Selbstgehacktes hat immense Vorteile. Erstens kann ich dadurch unnötige Keime vermeiden. Gekauftes Hack bietet durch die größere Oberfläche mehr Angriffsfläche und ist viel schneller verderblich. Zweitens kann ich so sicher sein, dass das Hack nicht europaweit in 67 Schlachthöfen aus Schlachtabfällen zusammengekehrt wurde. Drittens kann ich die Konsistenz selbst bestimmen. Und viertens kann ich aus einem Rest Fleisch schnell eine Mahlzeit für zwei zubereiten.
Die Zutaten für zwei mittlere Suppenschalen
- 1 mittleres Schweineschnitzel (alt. Stück Huhn/Rind oder veg. Tofu)
- 1 Knoblauchzehe
- 1 daumendickes Stück Ingwer
- 1 TL Szechuan Pfefferkörner (alternativ Schwarzer Pfeffer)
- 2-3 getrocknete rote Chili (nach Schmerzempfinden)
- ½ TL Cumin
- 1 EL ÖL
- 0,5 Liter Brühe (Huhn oder Gemüse, auch aus Würfel oder Fond)
- 1 EL Sojasauce
- 1 EL Fischsauce (alternativ Salz)
- Pfeffer und Salz
- 2-3 Frühlingszwiebeln (alternativ 1-2 Schalotten)
- Handvoll grünes Gemüse wie Pak Choy, Grünkohl, Cime di rapa, Mangold, Spinat oder grüne Bohnen
- Alternativ passen auch Möhren, Pilze oder anderes Wurzelgemüse
Finish Thai Variante: Koriander, Frühlingszwiebeln, frische Chili.
Finish Koreanische Variante: Sesamsaat, „Gochujang“ Chili Paste, Frühlingszwiebelgrün
Hier geht es zur Zubereitung:
Das Fleisch mit einem scharfen Messer fein wiegen. Wie das genau geht, lest ihr hier. Der Zerkleinerungsgrad darf recht grob sein. Hack immer auf extra Brett herstellen oder das Brett hinterher gut säubern.
Ingwer und Knoblauch sehr fein hacken oder reiben. Ich bevorzuge Messer, das produziert weniger Abwasch. Chili, Cumin und Pfeffer mit der Gewürzmühle fein mahlen.
Tipp: Der spezielle Szechuan Pfeffer erzeugt ein betäubendes Gefühl auf der Zunge. Das ist nicht jedermanns Fall. Vorsichtig einsetzen. Er kann auch durch schwarzen Pfeffer ersetzt werden.
Gewürze gut mit dem Hack vermischen. Das Öl in einem Topf oder Sauteuse erhitzen und das gewürzte Hack für fünf bis acht Minuten scharf anbraten. Dabei gut mit einem Holzlöffel zerpflücken. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.
Reisnudeln nach Anweisung separat kochen, abgießen und bereithalten (das kann auch lange vorher geschehen, Nudeln nicht zu weich werden lassen). Beim Pad Thai habe ich das genau beschrieben.

Die Brühe und die Soja- und Fischsauce dazugeben und für weitere acht bis zehn Minuten simmern lassen.
Zum Schluss das Gemüse mitköcheln lassen. Die Garzeit richtet sich nach dem Gemüse. Zartes Grün ist in weniger als einer Minute gar, Möhren oder Bohnen brauchen länger. Wichtig ist, dass alles seine Farbe behält und knackig bleibt.

Tipp: Zum Servieren habe ich die Suppe in zwei Varianten vollendet. Einmal mit Kurs Thailand mit frischem Koriander, frischer Chili und einem extra Schuss Fischsauce. Einmal Kurs Korea mit extra Frühlingszwiebelgrün, Sesamsaat und der speziellen Chili Paste Gochujang.
Die fermentierte Gewürzpaste aus Klebreis, Sojabohnen, Chili und Salz wird untergerührt. Daher kommt auch die intensivere rote Farbe. Mit der tollen Paste und „Fermented Food“ werde ich mich demnächst ausführlich beschäftigen.

Die Reisnudeln in die Schalen verteilen, die Suppe darüber schöpfen und dekorieren. Beide Varianten sind schweißtreibend und lecker. Suppe bitte mit Stäbchen essen. Ich wünsche schweißtreibenden Appetit.

Werkzeuge: Brett, scharfes Messer, kleiner Topf, mittlerer Topf, Suppenschalen, Stäbchen
Das sieht toll aus und klingt sehr lecker – alle Varianten 🙂
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Und ist sehr scharf. Vor allem die rote Variante. 😉
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Danke für Deine immer wieder tollen asiatischen Rezepte, liebe Cornelia! Hack selbst zu machen ist eine super Idee. Das werde ich demnächst mal mit Bio-Hühnchen ausprobieren.
Liebe Grüße, Martina
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Hallo Martina, da bin auf das Ergebnis gespannt. Huhn und das frische Grün kann ich mir gut vorstellen. Hack selbst machen geht schnell solange es kein Kilo Fleisch ist. Und Warnung: die Suppe ist scharf. 😉 liebe Grüße Cornelia
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Ich liebe Szechuanpfeffer. Muss man unbedingt einmal versuchen. LG Carmen
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Hallo Carmen,
da bist du aber eine der wenigen. Als ich szechuan Pfeffer das erste mal eingesetzt habe, war mir das fast zuviel. Jetzt weiß ich, dass er nur sparsam eingesetzt werden sollte. Dann ist er ganz toll, weil er eine ganz andere Geschmacksdimension mit ins Spiel bringt. 😉 liebe Grüße Cornelia
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Etwas Szechuanpfeffer auf ein Rinderfilet, Gemüse dazu – einfach und sehr schmackhaft. Es betäubt ein wenig den Mund. Ist dir das auch aufgefallen? LG Carmen
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Ja klar, ich habe ihn nachdem Einkaufen frisch gemahlen pur probiert… War wie nach dem Zahnarzt. Aber das mit dem Rinderfilet merke ich mir. Das klingt spannend.
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