Klassische Pfannkuchen stehen bei einem Segeltörn häufig auf dem Speiseplan. Doch heute gibt es eine raffinierte und simple Rezept-Variante. Koreanischer „Pajeon“ ist eine fernöstliche Alternative zum süßen „Banana Pancake“ oder zum herzhaften Zwiebel-Speck Pfannkuchen. Der Pajeon kommt mit wenigen Zutaten aus.

Koreanischer Pfannkuchen Pajeon – ein einfaches Rezept
Auf koreanisch bedeutet „Pa Jeon“ Grüner Pfannkuchen. „Pa“ heisst grün, „Jeon“ steht sinngemäß für alles, was in Teig gebraten wird.

Koreanische Küche – was ist das Besondere?
Im Gegensatz zur thailändischen oder vietnamesischen Küche, ist koreanische Küche bei uns recht unbekannt. Die deftige Küche ist nicht so leicht zugänglich wie die Thailändische. Unsere touristischen Trampelpfade führen nicht oft nach Korea und wieder zurück.
Bekannt ist nur das Nationalgericht Kimchi – eine Art scharfes Sauerkraut aus Chinakohl. Zusätzlich gibt es Unmengen an Knoblauch, Chili und Suppen.
Warum das so ist? Korea ist kein tropisches Land. Im Winter herrscht bitterkaltes Kontinental-Klima, im Sommer wird es brütend heiß. Um in der kalten Jahreszeit nicht zu hungern, mussten sich die Menschen damit beschäftigen, Speisen haltbar zu machen.
Viel Kimchi, getrockneter Seetang und Fisch, haltbares wie Bohnen, Sesam, Reis, Pickles sind das Resultat. Das macht koreanisches Essen auch so spannend für meine Bordküche. Hier suche ich häufig nach Rezepten, die aus haltbarem Proviant bestehen.

Auch wenn ich noch nicht in Korea war, hatte ich in Frankfurt das Glück, authentische, fast ausnahmslos von Koreanern frequentierte, Lokale besuchen zu dürfen. Dank unserer koreanischen Kollegen, wurden wir nicht nur in die Speisen, sondern auch in die Trinksitten eingeführt. Koreaner trinken gerne bis zum Pupillenstillstand. Der Pro-Kopf Verbrauch an hochprozentigem Alkohol liegt noch über dem eines Russen oder Irländers. Das passt ja wieder gut zum Segeln.

Für den Anfang gibt es heute eine „Korea Light“ Variante. Mit Kimchi, Bulgogi und Bibimbap werde ich mich später beschäftigen. Koreanische Küche ist im Trend.
Koreanische Pfannkuchen Pajeon mit Sesam-Dip, die Zutaten:
Das Pajeon Rezept hat wenige Zutaten, der Teig ist schnell angerührt. Raffiniert wird der Pfannkuchen durch das Sesamdressing. Pajeon passt zum Frühstück, aber auch als Vorspeise zum Abendessen. Variationen gibt es viele, häufig mit Seafood. Auch das Gemüse kann variiert werden. Ich hatte noch Zucchini gebunkert. So bleibe ich farblich im grünen „Pa“ Bereich.

Zutaten für zwei kleinere Pfannkuchen:
- 2 Eier
- 5 gut gehäufte Esslöffel Mehl (1EL=25 g)
- 150 ml – 200 ml Wasser
- 1 Prise Salz
- 1 winzige Prise Zucker
Grüne Zutaten:
- 2-3 Frühlingszwiebeln, (alternativ Schnittlauch oder kleine Lauchstange)
- 1 kleine Zucchini
- 1-2 EL Öl
- Pfeffer, Salz
Sesam-Dip:
- 2 EL helle Sojasauce
- 2 EL Sushi- Essig oder anderer milder Essig
- 1 EL Zucker
- 1 Knoblauchzehe
- 2 EL Sesamsaat
- 1 El Sesamöl (optional, falls vorhanden)
- 2 trockene rote Chili (alt. Chiliflakes oder Cayennepfeffer)
Hier geht es zur schnellen Zubereitung:
Für den Teig Mehl und Eier gut verrühren bis keine Klümpchen mehr zu sehen sind. Danach das Wasser unterrühren. Mit Salz und Zucker abschmecken. Mindestens 15 Minuten quellen lassen.

Tipp: Da asiatische Frühlingszwiebeln viel dünner sind, europäische Sorten bitte in feine Streifen schneiden. Schnittlauch eignet sich deshalb auch gut. Mineralwasser macht Pfannkuchen fluffiger.
Für die Sesamsauce Sesamsaat in einer kleinen Pfanne ohne Fett anrösten. Wenn die Körner anfangen, aus der Pfanne zu springen, sind sie gut. Mehr darüber gibt es in diesem schönen Blog von Miss Boulette.
Trockenen Chili mit der Gewürzmühle fein mahlen. Die Knoblauchzehe mit dem Messerrücken fein zerreiben. Mit Sojasauce, Essig und Zucker verrühren. Einen Esslöffel von der Sesamsaat mit einem Stößel oder schwerem Gegenstand zerquetschen und zur Soße geben. Restlichen Sesam aufbewahren.
Der Dip soll schön süß, salzig, sauer, scharf (also „Umami“) und mit leichter Sesamnote schmecken. Die Chilischärfe kommt subtil von hinten, dann aber gewaltig. 😉
Jetzt Frühlingszwiebeln und Zucchini in sehr feine, gleichmäßig lange Streifen schneiden. Das grüne Gemüse in den Teig geben und möglichst parallel untertauchen. Ein paar grüne Frühlingszwiebel-Streifen für die Deko beiseite stellen.
Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen (bei mittlerer Hitze) und die Gemüsestreifen ordentlich in der Pfanne verteilen und platt andrücken. Wenn alles parallel liegt, mit dem restlichen Teig die Lücken auffüllen.

Alles etwa zwei Minuten stocken lassen. Wenn die Unterseite gut gebräunt ist, den Pfannkuchen mit dem Tellertrick wenden. Dazu den Pfannkuchen vorsichtig auf einen Teller gleiten lassen. Mit einem zweiten Teller bedecken, wenden und wieder in die Pfanne befördern (oder diesen Teller mit der Pfanne bedecken und flott wenden). Ganz versierte Köche können die Wende auch in der Luft durchführen. Ich kann das nicht.

Wenn beide Seiten gleichmäßig gebräunt sind, den Pfannkuchen aus der Pfanne gleiten lassen und in mundrechte Stücke schneiden. Ein paar restliche Frühlingszwiebelstreifen noch kurz durch die Pfanne ziehen, mit restlichem Sesam bestreuen und warm servieren. Mit Stäbchen oder Gabel in die Sesamsauce dippen. So schmeckt der Pfannkuchen richtig lecker.
Werkzeuge: Beschichtete Pfanne, kleines Pfännchen, Schüssel, Messer, Brett, Gewürzmühle, Teller, Stäbchen

Tipp Nr. 2: Im koreanischen Original, wird erst jetzt ein verrührtes Ei darüber verteilt. Der Teig wird ohne Ei angerührt. Ich habe dazu ein sehr schräges Video von Eat your Kimchi gefunden. Jeder aber wie er will, ist hier die Botschaft. Ohne Ei ist der Pajeon sogar vegan.
PS: Wer sich weiter für die koreanische Küche interessiert, kann in diesen guten Sternartikel reinklicken. Dort werden die bekanntesten koreanischen Gerichte vorgestellt. Ich werde mich weiter damit beschäftigen. Spätestens dann, wenn es wieder BBQ gibt. 😉
Guten Morgen liebe Cornelia,
mich erinnert dein feiner Bericht an meinen ersten Besuch eines koreanischen Restaurant vor 10 Jahren in Hamburg. Dort reichte man uns ein heilendes Wundergetränk zum Abschluss. Ein Schaps, in dem eine keine Giftschlange schwamm. Ich gebe zu, dass es mich ei wenig Kraft kostete. aber bei so freundichen Gastgebern wollte ich ein freundlicher Gast sein…. 😉
Pajeon werde ich in meinem Frühstücksrepertoire aufnehmen. Der Dip liest sich verdammt lecker.
LG
Wiltrud
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Uih, schlangenschnaps kenne ich aus Vietnam. Weißt du noch wie der Koreaner hieß? Würde ich direkt hingehen ( nicht wegen des Schnappes) 😉 Lg und schönes Wochenende Cornelia
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der war in Neustadt/Großneumarkt. Eine kleine Straße. Sie führte zu einem Park an dem eine Gefängnis liegt …. ich finde es bestimmt wieder, aber den Sttraßennamen weiß ich leider nicht. Ist ja auch schon über 10 Jahre her 😀
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Ich habe Pajeon 1987 in Südkorea gegessen, es war sooo lecker! Seitdem habe ich hin und wieder dran gedacht und suche heute zufällig mal nach den Stichworten — Sie haben das Rezept — vielen Dank!
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Na das freut mich, dass ich helfen konnte. 1987 in Süd-Korea klingt interessant. LG Cornelia
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Hallo, falls es noch von Interesse ist: Das Restaurant, was gemeint ist, ist vermutlich das Man Nam. Der Park mit dem Gefängnis ist Planten un Bloomen.
Es gibt noch das Hansik in Barmbek, auch sehr lecker dort und die haben auch hervorragende Joen.
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Ist zwar schon eine Weile her, aber danke für die Tipps. Liebe Grüße cornelia
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