Nach den opulenten Feiertagen ist das leichte Ingwerhühnchen wieder einmal ein perfektes Gericht, das auch an Bord mit wenigen Zutaten schnell nachgekocht werden kann.

Vietnamesisches Essen ist relativ mild, im Gegensatz zu vielen Gerichten aus der thailändischen Küche. Bis auf das Fleisch besteht es nur aus Zutaten, die alle ziemlich gut haltbar sind. Das Rezept lebt vom Kontrast aus frischem Grün, knackigem Ingwer und einem aromatischen Sud. Reichlich frische Kräuter sind ganz typisch die vietnamesische Küche. Wie ihr frische Kräuter an Bord länger lagern könnt, erfahrt ihr hier.

Die Zutaten für 2 Personen
- 1 Tasse Reis (am besten Jasmin Reis)
- 3 Esslöffel Fischsauce
- 1 Esslöffel Austernsauce (optional, ersatzweise Sojasauce)
- 1 Esslöffel (brauner) Zucker
- 1 großes Stück Ingwer
- 400 g Hühnerfleisch (von der Keule oder Brustfilet, am besten mit Haut)
- 2 Esslöffel hitzebeständiges Öl
- 2-3 Knoblauchzehen, fein gehackt (junger Knoblauch)
- 1 Glas (200ml) Hühner- oder Gemüsebrühe (Würfel oder selbstgemacht)
- 3-4 Frühlingszwiebeln, die weißen Teile schräg in 3 cm lange Stücke geschnitten, das Grün in Ringe
- 1-2 kleine rote Chilis (Scharfe nach persönlichem Geschmack)
- 1 kleiner Bund Koriander
- frisch gemahlener Pfeffer
Weiteres frisches Grün, optional: 1-2 Stangen Staudensellerie, Thai Basilikum oder ein paar Blättchen Pak Choy. Bitte die Pfanne/den Wok nicht überladen.

Die einfache Zubereitung des Ingwerhühnchens:
Die Hühnerkeulen entbeinen und in mundgerechte Stücke schneiden. Wer Hühnerbrust verwendet, schneidet diese in Scheiben. Wer möchte, lässt die Haut dran – denn Fett ist ein Aromaträger. Den Ingwer zur Hälfte fein hacken, die andere Hälfte in sehr feine Streifen schneiden. Die Hühnerstücke mit Fisch- und Austernsauce, dem Zucker und dem gehackten Ingwer für 20 Minuten marinieren.
Dann den losen Reis in einem kleinen Topf aufsetzen. Auf eine Tasse Reis kommen 2 – 2,5 Tassen Wasser. Den Reis einmal aufkochen und umrühren. Deckel drauf und die Hitze ganz reduzieren. Ab und an kontrollieren, damit nichts anbrennt. (Gas eventuell auch ganz ausschalten, falls die Flamme zu stark ist). Nach ungefähr 20 Minuten ist der Reis gar. Im Topf bleibt er übrigens lange warm, wenn ihr ihn in ein Handtuch wickelt.
Sobald der Reis aufgesetzt ist, das Öl im Wok oder einer Pfanne mit hohem Rand stark erhitzen. Den gehackten Knoblauch kurz hellbraun anbraten (Das dauert maximal 15-30 Sekunden) und sofort das Fleisch, möglichst ohne Marinade, dazugeben und scharf anbraten. Wenn alles rundum gebräunt ist, die Brühe und den Rest der Marinade angießen. Für eine leichte Schärfe auch die zerdrückte Chilischote kurz mitkochen lassen. Einmal aufkochen und nun für weitere 10-15 Minuten köcheln lassen.
Kurz vor Schluss die weißen Teile der Frühlingszwiebeln dazugeben (jetzt auch das andere Gemüse, falls vorhanden) und für ein bis zwei Minuten mitschmoren. Kräftig pfeffern.
Das Ingwer-Hähnchen in einer Schale oder tiefem Teller mit Reis servieren. Mit dem Grün der Frühlingszwiebeln, reichlich frischem Koriander und den fein geschnittenen Ingwerstiften bestreuen. Lecker: thơm ngon!
Werkzeuge: kleiner Topf, Pfanne oder Wok, Scheidebrett, Schale, Messer, Pfannenwender
Tipps: Wer es doch lieber thailändisch scharf mag, kann sich noch etwas Chili & Fischsauce dazu anrühren.
Beim Einkauf von Ingwer darauf achten, dass er eine seidig glänzende Schale hat. Nur dann ist er frisch. Viele Supermärkte versuchen den Kunden uralte Wurzeln zu verkaufen. Anstelle von Hühnchen geht natürlich auch Schwein oder Tofu.
Liest sich sehr lecker und sieht auch so aus, Cornelia. Nur eins hab ich nicht verstanden: Der Knoblauch wird zuerst angebraten und dann das Huhn scharf angebraten…nimmst Du den Knoblauch raus, bevor das Fleisch gebraten wird? Mir würde da der Knoblauch zu sehr mitgebraten…und dann wird er bitter.
LG
Tommy
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Hi Tommy, ich habe mich auch gewundert, als ich das Ursprungs-Rezept gelesen habe. Ich habe den Knoblauch diesmal einfach dringelassen und etwas an den Wok-Rand geschoben. Maximal soll er so braun sein, wie auf dem kleinen Foto. Auf dem Foto mit dem Huhn im Wok siehst du, dass der meiste Knoblauch noch sehr hell ist. Durch das Fleisch kühlt alles auch etwas ab. Natürlich könnte man ihn raus rausnehmen und das Huhn nur im aromatisierten Öl braten. Ich glaube, das probier ich das nächste mal. Aber verbrannt oder bitter war nichts.
Liebe Grüße Cornelia
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Tja-haaa…in einem ‚richtigen‘ Wok auf Gasflamme geht das natürlich 😉
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PS: Aufgrund verschiedener Hinweise, habe ich das noch einmal korrigiert, danke. 😉
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Oh wie lecker und tolle Fotos, das kommt auf meine „Probier-Liste“ aber definitiv mit Keulenfleisch. Ich mag den würzigeren Geschmack und die Saftigkeit. .-)
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Hallo Inga, definitiv mit Keule und Haut, das finde ich auch, so steht es auch im Original Rezept. Aus den Knochen könnte man sogar die Hühner Brühe kochen. ( das geht natürlich nicht in der schnellen Bootsküche) Leider haben viele Leute keine Lust mehr Hühnerkeulen zu zerlegen. Die Brust ist bequemer und produziert keinen Abfall. (die nicht vermarktbaren Karkassen gehen dann nach Afrika, wie ich neulich in einer erschreckenden Reportage gesehen habe.) Auch unter diesem Gesichtspunkt: Keulen! Lg Cornelia
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Schönes, schlichtes, universelles Rezept. Der Sud macht’s… Danke!
Ich nehme den Knoblauch raus, das ist mir zu gefährlich… (auf See geht Wok sowieso nicht, da rutscht einem alles von der Wand).
Andererseits glaube ich, das kurze Anbräunen des Knoblauchs tut fast nichts zur Sache: es überträgt nicht so viel Aroma ins Öl, als dass man nicht das Fleisch zuerst anbraten und den Knoblauch zum Schluss zufügen könnte.
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Hallo Andrea, solange der Knoblauch nicht verbrennt, ist alles irgendwie richtig, glaube ich. Meine Inspirationsquelle: Ich habe das Rezept im Food & Travel Magazin gefunden, urprünglich stammt es aus dem schönen Kochbuch mit tollen Fotos… http://www.amazon.com/The-Food-Vietnam-Luke-Nguyen/dp/1742706207#reader_1742706207
Richtig liebevoll gemacht, da möchte man direkt wieder hin.
Liebe Grüße Cornelia
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Hi Cornelia, hab mich auch von Luke zu diesem Rezept inspirieren lassen. Bei mir kommt noch etwas Sesamsamen hinein. Es heißt dann „Ga Xao Gung“ übersetzt Hähnchen gebraten mit Ingwer. Zum Ingwer übrigens, man verwendet in Vietnam den trockenen „alten“ Ingwer für die Pho Bo Suppe, da er nicht mehr so kräftig im Geschmack ist. Er wird mit dem Alter etwas milder 🙂 Viele Grüße Stefan
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Hallo Stefan, das ist interessant mit dem Ingwer, das wußte ich gar nicht. Oder meinst du den Unterschied zwischen dem ganz jungen (den es bei uns leider nur sehr selten gibt) und dem normalen? Auf jeden Fall werde ich mal auf deine Seite gehen. Ich liebe Streetfood. Und Sesam ist auch super, klar. Aber ich will den Seglern nicht zu viele Zutaten zumuten.Lg Cornelia
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Mit dem Ingwer meine ich tatsächlich den alten, schrumpeligen. Sogenannten Jungen Ingwer gibt es hier leider nicht zu kaufen. Eine Frage habe ich noch zu deinem Reis: Ich koche meinen Jasminreis im Verhältnis 1:1 (Reis, Wasser). Welche Sorte verwendest du?
Ansonsten übrigens ein schöner Blog, mit einem ungewöhnlichen aber interessanten Ansatz. Wenn du mal einen Gastbeitrag mit dem Thema See, Boot, Küche und Asien hast, kann ich ihn gern auf meinem veröffentlichen
LG Stefan
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Hallo Stefan, ich nehme am liebsten golden phoenix (lila Verpackung) tatsächlich ist es manchmal so , dass der Reis mit weniger Wasser mir oben noch zu fest ist. Mit dem Reiskocher zu Hause ist das nicht so schwierig, mit einem Topf auf dem Gaskocher schon eher. Es sollte maximal 1cm Wasser über dem Reis stehen, wenn ich ihn aufsetze. 2,5 Tassen könnten definitiv zu viel sein. Ich behalte das mal im Auge. 😉 ein Gastrezept darfst du gerne verwenden. Eines der beliebtesten Rezepte auf dem Blog ist die khao tom pla.
Leider segel ich nicht in Asien, sondern in Dänemark. Aber wirklich interessant ist auch der Blog von der SY Akka. Sie sind zur Zeit in Thailand und Malaysia unterwegs. Ich glaube du findest sie (Andrea) in den Kommentaren oben. Lg Cornelia
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