Bei mir war längere Zeit Blog-Pause. Das hat zwei Gründe: Für sonnige und schöne Food-Fotos ist das Licht zu schlecht, mal ganz abgesehen davon, dass das Boot im Winterlager in der Halle liegt. Außerdem tut etwas Abstand mal ganz gut. Ein Segel-Rezept gibt es heute nicht.

Nutze ich die dunkle Zeit, um etwas zu erledigen, was schon viel zu lange liegen geblieben ist. Nein, es ist nicht die Steuererklärung. Das latente Bauchgrummeln ist dennoch ähnlich. Es geht um den sogenannten Liebster-Award.
Was ist der Liebster Award? Wer bekommt ihn?
Dieser „liebste“ Award geistert schon lange durchs Netz. Jeder Blogger ist irgendwann mal dran. Natürlich freut einen die Nominierung: „Toll, ein Award! Was ich mache gefällt, fällt auf, wird gelesen und jemand will mehr erfahren“. Im Prinzip eine sehr gute Sache und alles super. Oder etwa nicht?

Der Liebster Award: Was sind die Regeln?
Beim Liebster Award geht es darum, neue Blogs bekannter zu machen und vorzustellen. Eine schöne Idee, die Spielregeln sind auf den ersten Blick einfach:
Beantworte elf Fragen des Bloggers, der dich nominiert hat. Bedanke dich und verlinke diesen Blog. Nominiere selbst weitere bis zu elf! Blogs, die noch weniger als 200 Follower haben. Stelle diesen Bloggern elf neue Fragen. Klingt einfach, ist es aber nicht.

Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Der Liebster-Award ist auch ein Kettenbrief.
Ich wurde in den letzten Jahren dreimal nominiert. Ganz klar, über jede Nominierung habe ich mich gefreut. Trotzdem hat die Sache einen Haken. Die Recherche nach neuen, noch „liebsterlosen“ Blogs gestaltete sich sehr aufwändig. Denn es musste herausgefunden werden:
- Welcher Blog hat weniger als 200 Follower?
- Wie wird das überhaupt gezählt?
- Wo finde ich die Blogs?
- Wie weiß ich, ob nicht schon längst eine Nominierung vorhanden war?
- Will derjenige nominiert werden?
- Wer ist der Ansprechpartner?
- Oder hat er schon längst anderweitig abgesagt?
Ohne anzufragen wollte ich niemanden nominieren. Über die Erfahrungen mit dem Thema gibt es unter diesem Link bei Simone einen ausführlichen Beitrag. Aus den oben aufgezählten Gründen rekrutiere ich auch nicht neu.
Trotzdem schulde ich den drei lieben Bloggern, die mich in der Vergangenheit nominiert haben, noch die Antwort. Aus ihren insgesamt 33 Fragen habe ich mir die heraus gesucht, die mir am besten gefallen haben, und die für meine Leser interessant sein könnten.

Die erste Nominierung stammt von Nane und Dirk von „ Der letzten Crew“. Auf ihrem Segel-Blog gibt es ebenfalls die Rubrik Bordküche mit Fokus auf Türkische- und Mittelmeerküche. Die letzte Crew segelt hauptsächlich in der Türkei und Griechenland.
Die zweite Einladung kam von der sympathischen Foodbloggerin Wiltrud. Unter dem Motto „Mmh, Mama kocht…“ betreibt sie ihren Blog „Rambutan, Granatapfel Orangenblüte“. Mit Wili kann man sich wunderbar in den Kommentaren austauschen.
Die dritte Ernennung erhielt ich von Martina von „Elbkind on Tour“. Sie betreibt einen persönlichen Segelblog mit Fokus auf Dänemark. Martina liegt im Nachbarhafen. Über das Bloggen haben wir uns kennengelernt und getroffen, was sowieso immer das beste ist.
Und hier geht es zu meinen 11 Fragen, ganz wild gemischt:
1. Wie motivierst Du Dich, wenn Du mal zu faul zum Bloggen bist?
Ich fange an zu Kochen. Dazu bin ich nie zu faul. Da ich leidenschaftlich gerne fotografiere, motiviert mich ein gelungenes Essen und gute Fotos. Ich liebe es, mit der Kamera ins Essen einzutauchen. Oft bin ich selbst erstaunt, was die Linse entdeckt.

Mit den Texten tue ich mich schwerer. Hier brauche ich länger, da ich fast alles immer wieder umschreibe. Danach lese ich mir die Texte laut vor, um den Rhythmus der Sprache zu kontrollieren, Doppelungen aufzuspüren und zu kürzen. Ein sehr hilfreiches Tool ist „Wortliga.de“. Hier kann ich den Text auf Qualität, Stil und Fehler checken. Es funktioniert erstaunlich gut.

2. Was ist das besondere und einzigartige an deinem Blog?
Das liegt an der Kombination meiner zwei Lieblings-Themen. Gutes Essen und Segeln, bzw. das Meer. Das macht den Blog so unverwechselbar. Ich bin ja kein Profi-Koch und kann auch nicht perfekt segeln. Aber die Kombination macht es aus. Das wurde letztlich auch beim Food Blog-Award 2016 mit dem Sonderpreis der Jury belohnt.
3. Was fasziniert Dich an neuen Menschen und Ländern, die Du kennenlernst?
Auf Reisen steht das Essen bei mir immer an erster Stelle. Über das Essen lerne ich viel über die Menschen und die Kulturen.

4. Was würdest Du gern einmal ausprobieren und was auf keinen Fall?
Seeigel würde und will ich demnächst probieren. Hund ganz sicher nie. Aber vielleicht habe ich das schon längst. Wer weiss…;-)
5. Was war Deine interessanteste Begegnung auf Reisen?
Natürlich hat das was mit dem Meer zu tun. Ich glaube, es war die Begegnung mit einem Walhai bei einem Tauchgang auf Koh Tao (Thailand). Dieses Erlebnis werde ich nie vergessen. Eine kleine Tauchgruppe, tolle Sicht und plötzlich dieser Riesenschatten über mir. In diesem Moment vergisst du alles. Den Tauch-Buddy, den Druckausgleich, die Tiefe. Ja, sogar das Ausatmen. Nach fünf Minuten war alles vorbei, wie bei einer Fata-Morgana.
Leider ist Koh Tao und ganz Thailand heute völlig überlaufen. Ich bin froh, die Riffe und die Inseln Anfang der 90er Jahre (im letzten Jahrtausend) noch im Ursprungszustand gesehen zu haben. Gleichzeitig habe ich auch zur Zerstörung beigetragen. Jeder Traveller hat damals schon, noch ganz ohne Social Media und Internet, mindestens zehn weitere angelockt. Das potenziert sich. Heute geben die Reise-Blogger den letzten „White Spots“ den Rest. Echte Geheimtipps würde ich nie verraten.

6. In welchem Land der Welt – außer Deutschland – würdest Du gern leben?
Mein Sehnsuchtsziel ist zur Zeit Neuseeland, auch wenn ich selbst noch nie da war. Alles was ich gesehen und gelesen habe, fasziniert mich. Die Natur, die Klimazonen, der Pazifik, die Nähe zur Südsee und die Entfernung zu Europa. 😉
Früher wäre es Thailand oder ein anderes Land in Südostasien gewesen. Mittlerweile könnte ich die ständige Hitze nicht mehr dauerhaft ertragen. Das schränkt die Aktivitäten doch zu sehr ein.
7. Was würdest Du gern können?
Ich würde gerne ein Instrument spielen können. Klavier, Blockflöte, Gitarre habe ich zu schnell aufgegeben. Insbesondere Gitarre bedauere ich sehr. Im Luftgitarre spielen bin ich mittlerweile aber ziemlich gut.

8. Worüber sollte man auf keinen Fall bloggen und warum?
Ich glaube man kann über alles bloggen. Man muss nur mit den Konsequenzen leben können.
9. Woran misst du die Qualität deines Blogs?
Zahlen sind nicht alles. Ich messe die Qualität vor allem an den Direkt-Kommentaren und dem Feedback. Getestet wird auf Instagram. Was hier gut funktioniert, funktioniert im Blog.
10. Welches ist dein bester Beitrag in deinem Blog?
Mein beliebtestes Rezept nach Aufrufen ist die Frühstücks Khao Tom Thai-Reisuppe. Mein liebster Betrag ist der zum Thema Food-Fotografie mit meinem Plädoyer für mehr Individualität.

11a. Was wirst du wohl denken, wenn du in 5 Jahren auf deinen Blog zurückblickst?
In zweieinhalb Jahren wird mein Blog fünf. Ich hoffe, ich bin dann immer noch froh, dass ich damit angefangen habe. Mit fünf Jahren sollte mein Baby dann richtig laufen, sehr gut schreiben und kommunizieren können. Es wird sich vielleicht etwas anders entwickeln als geplant. Aber das ist ja auch das spannende daran.

11b. Welche Empfehlung gibst du jemanden, der einen Blog beginnen möchte?
Kopiert nicht, sondern überlegt, für welches Thema ihr wirklich brennt. Versucht für euren Blog eine eigene Positionierung oder Nische zu formulieren. Nachjustieren könnt ihr immer noch, aber für den Anfang ist das sicher der beste Tipp.
So, das waren die Fragen, und mein Beitrag zum „Liebster Award“. Die Antworten haben mir doch sehr viel Spaß gemacht. Danke an Martina, Wili, Nane und Dirk.
Mein Jahresrückblick braucht noch etwas Zeit. Verraten kann ich schon soviel: Die Besucherzahlen haben sich verdreifacht, die Klicks und Kommentare verdoppelt. Was mich wahnsinnig stolz macht. Ahoi und die nächste Saison kommt schneller als man denkt. 😉
Liebe Cornelia, ich dachte schon, der „Liebster“ ist Dir durchgerutscht.😉
Deine Antworten sind interessant, besonders die auf Frage 7 kann ich aus voller Überzeugung unterschreiben. Mir geht’s ganz genauso! 😐
Ich bin schon sehr gespannt auf Deinen Jahresrückblick und freue mich auf unser Wiedersehen im März.
Dir und Deinem Skipper ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße, Martina ⛵️
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Liebe Martina, Gitarre wäre es echt. Ich habe mir sogar eine ausgeliehen, aber die Fingerkuppen mögen es gar nicht…;-)
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Wie schön und interessant , mal in Deine Bloggerseele hineinschauen zu lassen. Man ahnt ja nicht als“Konsument“ Deiner wunderschönen und leckeren Beiträge, welche Arbeit und Leidenschaft & Können hinter jedem Foto und der Recherche dazu stecken. Schade, daß der Winter Deine Leidenschaft ausbremst zwangsläufig. Man kann nur erahnen, wie sehr Du den Sommer herbeisehnst. Allerdings würden Beiträge wie dieser dann ja nicht geschrieben, was ja auch wieder schade wäre. Bin sehr gespannt auf mehr. Gut, daß Deine Sieger Reise des letzen Blog Awards im März stattfindet. Das verspricht einen schönen Bericht mehr, bevor Dich Dein Segelboot wieder gefangen nimmt. Liebe Grüße aus Hessen. ,Johannes F.G.
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Oh vielen Dank. Im Moment scheint endlich mal wieder die Sonne. Ich hecke schon wieder neue Gerichte aus…LG Cornelia
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Liebe Cornelia, habe mit Begeisterung deine Antworten gelesen…wunderbar. Seitdem du mir auch den “ Wortliga“Tipp gegeben hast, nutze ich die Seite regelmäßig…echt super👍🏻. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Andrea
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Haha, und wie kommt Wortliga mit dem Hamburger Dialekt klar? Da ist bestimmt sehr viel rot. Liebe Grüße, oder besser Moin Moin Cornelia
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Das überspringe ich doch einfach😉. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende 🤗
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Interessante Gedanken rund ums Thema Bloggen und Award, liebe Cornelia. Den Wortligatipp werde ich auch mal nutzen und mich zum Schreiben mit Smoothie shaken motivieren. Gibt es einen Bericht von der Elphi – Eröffnungfeier? Hattet Ihr was Nettes zu futtern an Bord?? Herzlichen Gruss von Marion, die ebenfalls den Sommer herbersehnt …
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Hallo Marion, wir waren bei der Elphi nur im Hafen, aber auf einer tollen Motoryacht bei Freunden, die dort liegen. Die Eröffnungsfeier war nicht so spektakulär wie angekündigt. Die Lightshow war nur von Wasserseite aus zu sehen. Das Zusammenspiel von Musik und Licht hat nicht so gut geklappt, weil die Musik kaum hörbar war. Das haben uns Bekannte bestätigt, die extra auf einer Barkassenfahrt auf dem Wasser waren. Sie waren schwer enttäuscht. Die tollen Bilder, die es im Netz gibt, sind Langzeitbelichtungen. So toll war es nicht. Zumal es erst gegen 2230 Uhr richtig schön wurde. Da waren die Zaungäste alle schon längst gegangen. Es hat gestürmt und geschüttet. Zu Essen gab es Nüsse, Chips und Popcorn. 😉 LG Cornelia
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Steht (für mich) nix neues drin – aber (sehr gut) ausformuliert, was ich schon immer wusste 😉 I love your Blog!!
Cheers
Tommy
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