Zu fettig, zu langweilig, zu schwammig. Viele Vorurteile kursieren über Auberginen. Nach meiner Erfahrung sind sie bei Seebären nicht sonderlich beliebt. Dabei ist das Nachtschattengewächs wahrlich vielseitig. Richtig zubereitet, schenkt uns die Wunderfrucht schöne Röstaromen. Gutes Olivenöl unterstreicht ihren fruchtigen und nussigen Geschmack. In Scheiben geschnitten und gebraten, sind sie der perfekte Fleischersatz.

Was sind Auberginen, woher stammen sie?
Ob Eggplant, Melanzane, Berenjenas oder Melitzanes genannt- die Eierfrucht ist eine wahrhaft globale Frucht. Ganz Asien liebt sie, nicht wegzudenken ist sie aus dem Mittelmeerraum und aus dem Orient.
Der Name „Aubergine“ stammt vermutlich aus dem persischen Sprachraum. Ihren Ursprung hat sie in Asien, wo sie seit über 4000 Jahren angebaut wird. Vermutlich kamen sie erst mit den Sarazenen um 700 n. Chr. nach Andalusien. In der griechischen und römischen Antike wurden die Früchte noch nicht erwähnt. In Italien sind sie erst seit dem 15. Jahrhundert bekannt. Heute unvorstellbar, oder?
Die Schale der Aubergine kann neben klassisch dunkelviolett auch weiß, gelb, grün, lila oder gestreift sein. Es gibt asiatische Züchtungen, die bis zu einem Kilo wiegen. In Thailand sind grüne, nur erbsengroße Sorten sehr beliebt. Längliche, dünne Früchte, die an Gurken erinnern, sind in China weit verbreitet. Unnützes Wissen: China ist weltweit der größte Auberginenproduzent und baut hundertmal soviel Auberginen an wie Italien.
Bei uns gibt es meist nur die mittelgroßen dunklen Sorten aus dem Gewächshaus. Es lohnt sich, beim türkischen Gemüsehändler oder im Asiamarkt einmal nach anderen Exemplaren zu suchen.

Sind Auberginen wirklich giftig?
Da Auberginen Bitterstoffe und Solanin enthalten, sind sie nicht zum Rohverzehr geeignet. Aber keine Sorge, Vergiftungserscheinungen können erst bei hohen Dosierungen auftreten. Die meisten Bitterstoffe wurden längst weggezüchtet.
Auberginen bestehen zu über 90% aus Wasser und liefern nur etwa 20 Kalorien pro 100 Gramm. Durch die Zubereitung erhöht sich die Kalorienbilanz, da die Frucht beim Braten viel Fett aufsaugt.

Auberginen an Bord richtig lagern, was muss ich beachten?
Reife Auberginen fühlen sich prall an und geben auf Fingerdruck etwas nach. Auberginen reifen gut nach. In Zeitungspapier eingewickelt halten sie sich – kühl und dunkel gelagert – gut eine Woche. Die optimale Lagertemperatur liegt bei etwa 10°C. Gut für die Kombüse: Kühlschrank Temperaturen vertragen sie nicht. Dann werden sie werden fleckig.

Die Zutaten für zwei Personen als Vorspeise oder Tapa
- 1-2 Auberginen, je nach Größe
- 2-3 EL gutes Olivenöl
- Zitronensaft oder Weißweinessig
- 1-2 Frühlingszwiebeln
- 1 Knoblauchzehe, gehackt
- Frische Chili, gehackt
- Echter Feta Schafskäse
- Piment d’Espelette (alt: Pul Biber, Ras el Hanout oder einfach Cayenne Pfeffer)
- Meersalz, Pfeffer aus der Mühle
- Glatte Petersilie oder Basilikum (optional)

Hier geht es zur einfachen Zubereitung:
Auberginen waschen und der Länge nach in Scheiben schneiden. Mit Salz bestreuen und in einem Sieb etwa 30 Minuten ziehen lassen. Danach die braune Flüssigkeit abgießen und die Auberginen gut trocken tupfen. So vorbereitet saugen die Scheiben beim Braten weniger Öl auf.

Olivenöl erhitzen und die Auberginen bei nicht zu starker Hitze portionsweise goldbraun anbraten. Wer Knoblauch mag, kann diesen ganz zum Schluss mitschwenken.
Nach dem Braten die Scheiben zusätzlich auf Küchenpapier entfetten. Tipp: Wer mag, kann die Auberginen gerne auch grillen.

Die lauwarmen Auberginenscheiben auf einem flachen Teller anrichten. Frische Chili, Frühlingszwiebel und Schafskäse darüber streuen. Mit Salz, Pfeffer aus der Mühle, Piment d’Espelette, oder Ras el Hanout würzen. Zitronensaft oder Weißweinessig und bei Bedarf noch etwas Olivenöl darüber träufeln. Wer hat, kann noch frische Kräuter darüber streuen.

Tipp: Probiert Auberginen auch im Ratatouille oder als Baba Ganousch. Wer asiatische Küche liebt, kann die Auberginen auch mit Koriander, Sojasauce würzen. Same, same but different 😉
Antipasti ist einfach ein Traum ❤
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HMM… endlich wieder ein leckerer Beitrag von Cornelia . „die see kocht“ wieder, darauf habe ich gewartet. Deine vielen vorigen Sommer Rezepte haben trotzdem die Küche bereichert, gerade wärend der sehr heißen Hessischen Tage. Ich freue mich schon auf die angekündigten Segel -Törn Berichte aus Dänemark. L.G Johannes
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Die kommen noch, der Beitrag dauert etwas länger, es gibt viel zu berichten. Du darfst gespannt sein. LG Cornelia
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Auberginen sind mein Lieblingsgemüse. ❤️ Und dann noch in Kombination mit Feta… das muss unbedingt ausprobiert werden! Wir probieren dann vielleicht mal die Grill-Variante aus. Die letzten sonnigen Tage an Bord wollen schließlich voll ausgenutzt werden! 😋
Liebe Grüße von Bord, Martina ⛵️☀️
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Den Tipp mit dem Einsalzen der Auberginen muss ich mir merken! Danke! LG Heidi
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