Pasta al Tonno mit Kapern, Cherrytomaten und Sardelle – der Pantry-Klassiker

Thunfischkonserven dürfen in keiner Kombüse oder Pantry fehlen. Dosenfisch hält sich nahezu unbegrenzt und lässt vielfältig zubereiten. Die Klassiker sind Thunfisch als Dip und im Salat, als Fischfrikadelle und natürlich auch in der Pasta. Das Grund-Rezept „Pasta al Tonno“, Pasta mit Thunfisch, Kapern, Cherrytomaten und Sardelle ist ein echter Pantry-Klassiker, der sich spontan aus gebunkerten Zutaten zubereiten lässt. Mit ein paar saisonalen Extras werden die Nudeln sogar zu einem unglaublich frischen und mediterranen Sommergericht.

Wie bei der Nonna: Pasta al Tonno

Bei dem Rezept kommen sofort Erinnerungen an die Studentenzeit hoch. „Pasta al Tonno“, Nudeln mit Thunfischsauce gab es in Studentenkaschemmen und beim Stammitaliener. Meistens wurde es dort zu später Stunde oder als Hangover-Essen am Tag danach bestellt. Die Nudeln waren ölig, salzig und die massive Tomaten-Thunfisch-Sauce war mit viel Knoblauch gewürzt. In meiner heutigen Variante kommt zusätzlich noch die mediterrane Frische und Fruchtigkeit des Spätsommers dazu. Mit richtig guten Zutaten fühlt man sich gleich wie im Süden Italiens.

Die Auswahl beginnt mit einem guten Olivenöl, einer Thunfischkonserve besserer Qualität, frischen Kräutern und Tomaten, jungem Knoblauch und der richtigen Pasta.

Ideale Pasta: Mezzi Rigatoni Röhrennudel
So schmeckt der Sommer: bunte Balkon-Cherrytomaten
Pantry Klassiker aufgepeppt: Pasta al Tonno
Pantry-Klassiker aufgepeppt: Pasta al Tonno

Was macht das Pasta al Tonno Rezept aus?

Das alte sizilianische Rezept lebt von der leichten Knoblauchnote, der fruchtigen Süße der Sommertomaten, dem frischen Basilikum, der Petersilie und den saftigen Thunfischstücken, die erst zum Schluss untergemischt werden. Eine unsichtbare Sardelle sorgt für ordentlich Umami, die Kapern für Säure, die Chili für eine feine Schärfe. Die ideale Pasta sind für mich Mezzi Rigatoni. Durch die Kürze der Röhrennudeln versteckt sich in so mancher Nudel eine einzelne Kaper oder ein Stück Thunfisch. Jeder Bissen wird zum Genuss und zu einer kleinen Überraschung.

Und das waren die Zutaten (für zwei Teller):

  • 200 g Rigatoni Mezzi (oder andere Röhrennudeln)
  • 1 Dose Thunfisch in Olivenöl (120 g, 80 g Abtropfgewicht)
  • 3 EL Olivenöl extra vergine oder mehr
  • 1 mittlere Zwiebel, z. B. Tropea
  • 2 große Knoblauchzehen
  • 1 frische Chili oder Peperoncino
  • 200 g Cherrytomaten
  • 2 EL Kapern (in Salz eingelegt, alt. in Lake)
  • 1 Sardelle (alternativ 1/2 TL Sardellenpaste oder 1 TL Fischsauce)
  • 200 ml Dosentomaten (am besten in Stücken)
  • Basilikum mit Stängel
  • Glatte Petersilie
  • Schwarzer Pfeffer, Meersalz

Optional: 2 EL italienische Oliven, Bio-Zitronenschale

Wer abkürzen will, kann hier Kurs auf das Print-it Rezept zum downloaden nehmen. Es lohnt sich aber dranzubleiben.

Und so gelingt die Zubereitung:

Basilikum und Petersilie waschen und die Stängel nicht wegwerfen. Die Petersilienblätter fein hacken, die Basilikumblätter nur zupfen. Beides bereithalten.

Thunfischdose öffnen und mit dem Olivenöl in ein Schüsselchen geben und mit einem Teil des gehackten Basilikums mischen und ziehen lassen.

Zwiebel schälen, halbieren und in dünne Streifen schneiden. Knoblauch in hauchfeine Scheiben schneiden. Cherry-Tomaten waschen und halbieren. Gesalzene Kapern gründlich wässern und abspülen, (alternativ: Kapern in Lake abgießen und ebenfalls abspülen).

Reichlich Olivenöl in der Pfanne auf mittlere Hitze erhitzen. Zwiebel, Knoblauch, Chili und die Basilikum- und Petersilienstängel mit anschwitzen. Danach Sardelle im Öl schmelzen. Alles für wenige Minuten langsam dünsten.

Parallel reichlich Salzwasser aufsetzen und zum Kochen bringen. Sobald das Wasser sprudelnd kocht, Rigatoni hineingeben und nach Packungsanleitung minus zwei Minuten al dente kochen. (Die Nudeln garen in der Sauce noch nach).

Die halbierten Tomaten nun auch in die Pfanne geben, leicht salzen und langsam für weitere fünf Minuten schmoren lassen.

Tipp: Wer die Sauce „tomatiger“ mag, gibt noch 200 ml Dosentomaten zu den geschmorten Cocktailtomaten.

Kapern hinzufügen, die Sauce noch etwas einreduzieren und die gehackte Petersilie und gezupfte Basilikumblätter unterrühren. Den Dosenthunfisch mit dem aromatisierten Basilikumöl ganz zum Schluss unterheben, die Stücke sollen in der Sauce noch erkennbar bleiben.

Danach die „al dente“ Nudeln mit einem Schöpflöffel in die Sauce heben, alles gut schwenken und die Rigatoni noch für ein bis zwei Minuten in der Sauce garen lassen. Falls die Sauce zu trocken gerät, noch wenig Pasta-Kochwasser hinzufügen und unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und eventuell noch einem Spritzer Olivenöl abschmecken, Pasta auf Tellern verteilen und mit den restlichen Kräutern bestreuen.

Optionale Zutaten:

  • Wer Oliven mag, gibt mit den Kapern zwei Esslöffel gute Oliven wie die ligurischen „Taggiasche“ Oliven dazu.
  • Wer mehr Frische möchte, kann vor dem Servieren noch Bio-Zitronenschale über die Nudeln reiben.
  • Italiener bevorzugen eingesalzene Kapern. Die besten Kapern stammen aus Pantelleria auf Sizilien.

Auf die Oliven habe ich verzichtet, da sie den Geschmack sehr dominieren, häufig zu stark gewürzt sind und ich keine wirklich gute Sorte gefunden habe. Die Nudeln werden traditionell ohne Käse serviert.

Werkzeuge: Topf, Pfanne, Schüsselchen, Messer, Brett, Schöpflöffel

Ideale Nudel: die rauen Mezzi Rigatoni

Die Mezzi Rigatoni gibt es von vielen Herstellern. Sie sind die kürzere Variante der klassischen römischen Rigatoni. Auch sie haben Rillen, eine raue Oberfläche und der Durchmesser ist meist größer. Stückige Saucen verteilen sich dadurch ideal und bleiben gut in der Nudel haften. Als First-Class wurde ich die besonders breiten Rummo Mezzi Rigatoni N° 51 bezeichnen, eine gute Business-Class sind die De Cecco Mezzi Rigatoni N. 26 und von Edeka gibt es sie in der Economy-Class, ebenfalls als Mezzi Rigatoni N. 26.

Gute Auswahl im Supermarkt: Thunfischkonserven

Auch bei Dosen-Thunfisch ist die Auswahl vielfältig. Im Supermarkt gibt es die günstigen Handelsmarken noch für deutlich unter 2 €, bei den preiswerten Sorten handelt es sich fast immer um den kleinen Skipjack, auch echter Bonito (Katsuwonus pelamis) genannt. Er gilt als nicht gefährdet. In die hochwertigeren Sorten kommt meist der Weiße Thun (Thunnus alalunga), ein relativ kleiner Thunfisch, manchmal findet sich auch der größere Gelbflossenthun (Thunnus albacares) in den Dosen oder Gläsern, die Bezeichnungen sind häufig irreführend. So enthalten die Konserven und Gläser von Ortiz oder Vigilante Gelbflossenthun, obwohl Atún Claro auf der Packung steht. Viele Hersteller verzichten ganz auf eine genaue Auszeichnung. Beim Weißen Thun und Gelbflossenthun ist die Chance auf größere Stücke deutlich höher. Für sie muss man aber mehr anlegen. Auch diese beiden Thunfischarten stehen noch nicht auf der roten Liste.

Meine Bio-Thunfischkonserve stammte aus Portugal, nachdem ich mich intensiv mit dem Thunfisch beschäftigt habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, bestimmte Sorten weiterhin zu konsumieren. Wer mehr über Thunfisch wissen will, und welche Sorte man noch mit halbwegs gutem Gewissen essen kann, kann auch ins Tuna-Carpaccio Rezept klicken. Dort findet ihr alles zu dem Zustand und der Gefährdung der fünf Thunfischarten.

Pasta al Tonno mit Rigatoni
Ideal für stückige Saucen: Mezzi Rigatoni
Täglich frische Ernte: Cherrytomaten, Chili und Kräuter vom Balkon
Und auch Caprese darf im Sommer nicht fehlen
Es wird zu früh dunkel – der Herbst ist unverkennbar da

Ansonsten wünsche ich guten Appetit mit diesem sonnigen Kombüsen-Klassiker, das erste Herbstwochenende steht vor der Tür, die Saison war leider wie immer zu kurz.

10 Kommentare zu „Pasta al Tonno mit Kapern, Cherrytomaten und Sardelle – der Pantry-Klassiker

  1. Es ist immer wieder eine Freude, deine Gerichte zu lesen. Nicht zuletzt: an das Studentenleben erinnern nicht nur deine einfachen und günstigen Rezepte – das unkonventionelle Leben in Häfen mit Fahrtenseglern (nicht zu verwechseln mit den von Stress geplagten Kurzurlaubern) hat ebenso das Flair des kommunikativen Miteinander der Studentenzeit.

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    1. Hallo Klaus, das Seglerleben mit dem Studentenleben zu vergleichen, ist ein interessanter Gedanke. Ein bisschen ist was dran, nur die Umgebung ist viel schöner und die Schläfen sind grauer. Liebe Grüße und vielen Dank für den Kommentar. Cornelia

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    1. Hallo Felix, bei eurer Auswahl an Frisch-Fisch würde ich nicht auf Dosen zurückgreifen. Habt Ihr Thunfisch auf dem Markt? In jedem Fall doch Makrelen. Liebe Grüße Cornelia

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      1. Ab und zu gibt es auch einen kleineren Thunfisch auf dem Markt – Einzelexemplare, die wohl versehentlich ins Netz geraten sind. Für die bei mir rezeptierten Gerichte mit frischem Thunfisch verwende ich sicherheitshalber vakuumierten von den Hotel-Lieferanten.
        Und sonst: Makrelen jede Menge, Red Snapper, Barramundi, auch sehr grosse Fische, deren Namen ich nicht weiss.

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  2. Hallo Cornelia, das erinnert mich doch sehr an meinen Törnbericht ’23 und das Essen am vorletzten Abend 🙂 Abgesehen davon, dass wir es meistens als schnelles Gericht nach dem langen Tag kochen und dabei auf Dosentomaten und die geöffnete Nudelpackung zurückgreifen. Schande über mich. Wo doch schon mein alter Italienischlehrer gesagt hat: „Jede Soße hat Ihre Nudel“ LG Oliver

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    1. Hallo Oliver, stimmt, so stand es in eurem Törnbericht. Nur mit Konserven geht natürlich immer und hat nach einem langen Segeltag und bei schlechtem Wetter seinen Reiz. Meine Version ist die Sonnige vom Balkon in Hamburg. Der ist gerade gut bestückt mit Kräutern. Aber bei uns in der Marina in 🇩🇰wachsen mittlerweile auch Tomaten und die Hafenmeisterin hat Basilikum gepflanzt, das vor allem die Schnecken essen. 😱liebe Grüße Cornelia

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