Auch wenn im Herbst die Zeitschriften und Blogs mit Kürbissuppen-Rezepten mehr als gut gefüllt waren, möchte ich im neuen Jahr das Thema noch einmal aufgreifen. Denn kein anderes Bordgemüse ist länger haltbar als ein Kürbis. Kühl, luftig, dunkel und trocken gelagert, sind es bei manchen Sorten bis zu acht Monate. Handelsübliche Kürbisse sind perfekt ausgereift und gut lagerfähig. Beim Klopftest hört sich ein reifer Kürbis hohl an, sein Stiel sollte holzig aussehen und die Schale unbeschädigt sein.

Auch mein einsamer Butternut-Kürbis, der sich seit dem Herbst bei uns versteckt hielt, sah immer noch wie neu aus. Der kleine, birnenförmige Kürbis schmeckt etwas nussiger als der runde Hokkaido, er hat weniger Kerne und dafür viel Fruchtfleisch.
Zusammen mit wenigen Basis-Zutaten habe ich daraus eine herzhafte und farbenfrohe Suppe improvisiert. Die Butternut-Kürbissuppe mit regionalen Zutaten wie Birne & Blutwurst beendet hoffentlich meine, durch Prokrastination verursachte, Schreibblockade und Blogpause.


Neben dem regional-saisonalen Rezept schreibe ich der Vollständigkeit halber noch eine puristische und eine exotische Variante mit Ingwer auf. Das Schöne am Kürbis ist, dass er so vielseitig zubereitet werden kann.
Einfache Kürbissuppe, das vegane Basisrezept
Wenn ihr einen ganz marktfrischen Kürbis findet und den Geschmack pur genießen wollt, dann schmeckt euch vielleicht schon ein einfaches Rezept. Dies habe ich in dem saisonalen Kochbuch Gemüse & Gemüse aus dem Christian Verlag gefunden.
Die Zutatenliste ist hier sehr überschaubar:
- 1 kleiner Butternut Kürbis (oder Stück Muskatkürbis)
- Meersalz
- Pfeffer aus der Mühle
- gutes Olivenöl
- Bouquet garni aus: Lorbeerblatt, Thymian und Petersilie

Die einfache Zubereitung gelingt so: Kürbis entkernen, schälen und würfeln. Die Würfel im Topf mit Wasser bedecken, salzen, das zusammengebundene Bouquet garni zugeben und für ca. 25 Minuten kochen. Kräutersträußchen entfernen und den Kürbis anschließend mit etwas Kochwasser pürieren.
Vom dickeren Brei bis zur dünnflüssigen Suppe: Welche Konsistenz die Suppe bekommen soll, entscheidet ihr. Zum Servieren nur noch bestes Olivenöl, Meersalz und Pfeffer aus der Mühle drüber streuen.
Die Autorin des Kochbuchs Delphine de Montalier schreibt dazu: „Das Aroma erinnert an Esskastanien. Es wäre schade, dies durch andere Zutaten zu überdecken.“ Einen Versuch ist diese Variante wert. Insbesondere im Herbst, wenn der Kürbis erntefrisch auf den Markt kommt. Mehr über die unterschiedlichen Kürbissorten findet ihr bei dem Kürbis-Risotto Rezept hier.
Wem dieses Rezept zu clean ist, der kann jetzt variieren. Fast immer wird der beliebte Ingwer-Kurs eingeschlagen. Diese Variante aufzuschreiben lohnt sich kaum, allein Google zeigt 743.000 Suchergebnisse! Wer ein schnelles Bord-Rezept von „Die See kocht“ möchte, schaut direkt hier vorbei. Das einfache Rezept gelingt auch ohne Pürierstab.
Diese Gewürze und Zutaten passen in die Ingwer-Kürbis-Suppe:
Frischer Ingwer, Knoblauchzehe, Kurkuma, Koriandersamen und Blätter, Chili, Sesamsaat, indisches Currypulver, Muskatnuss oder eine Prise Zimt. Abgerundet wird mit Kokosmilch.
Kürbissuppe, weitere Ideen für die Einlage:
Geröstete Nuss- oder Kürbiskerne und steirisches Kürbiskernöl sind als Einlage beliebt. Auch gebratenes Gemüse wie Sellerie, Frühlingszwiebeln oder auch Seafood wie gebratene Garnelen oder Jakobsmuscheln passen hervorragend. Mit diesen Zutaten oder einer Auswahl davon wird es eine Kürbissuppe, die richtig schön einheizt.
Aber jetzt zum eigentlichen Rezept. Aus Gründen habe ich diesmal auf exotische Zutaten verzichtet. Alle Zutaten kommen aus der Region oder aus Deutschland. Greta wirkt, zumindest kulinarisch. 😉

Butternut-Kürbissuppe, Rezept mit Birne & Blutwurst
Auch diese Suppe lebt von der Einlage. Diese besteht aus gebratenen Birnen- oder Apfelwürfeln. Dazu kommt frischer Salbei (wächst in jedem Hafen oder auf jedem Balkon), gewürfelte, haltbare Blutwurst und knusprige Croutons aus altbackenem Brot.
Wer sich mit Blutwurst nicht anfreunden kann, verwendet kross gebratenen Speck oder lässt die Fleischeinlage ganz weg. Dann bleibt die Suppe vegetarisch. Am Ende erinnert die Suppeneinlage ein wenig an das Rheinische Himmel un Ääd.

Die Zutaten für die Butternut-Kürbis-Suppe
- 1 kleiner Butternut Kürbis
- 750 ml Gemüsebrühe (frisch gekocht aus Gemüseresten oder Instant)
- 1 Schalotte oder Zwiebel
- 1 Lorbeerblatt
- 50 g Butter (alternativ Öl)
- 1/2 Becher Sahne, oder H-Kochsahne (75 ml)
- 2 Scheiben Weißbrot oder Toastbrot
- 1 Birne, alternativ 1 Apfel
- 1 TL brauner Zucker oder 1 TL Ahornsirup (optional)
- Salbeizweige (min. 10 Blättchen)
- Meersalz
- schwarzer Pfeffer
- Muskatnuss, frisch gerieben
Optional:
- Stück milde, rote Chili (alt. kleines Stück Ingwer, nach Geschmack)
- 8-10 cm Stück geräucherte „ahle“ Blutwurst (alternativ Speckwürfel)
Die Zubereitung:



Kürbis schälen, entkernen und in grobe Würfel schneiden. Für die Einlage zwei bis drei Esslöffel feinere Kürbiswürfel schneiden und beiseite stellen.
Schalotte oder Zwiebel pellen und würfeln. Zwiebel in einen Topf geben und in einem Esslöffel Butter oder Öl andünsten. Kürbiswürfel zugeben und für fünf Minuten anbraten. Mit der Gemüsebrühe auffüllen und etwa 20 min weich köcheln lassen.
Tipp: Wer die Suppe 100 % natürlich möchte, kocht sich vorab eine salzarme Gemüsebrühe aus den Gemüseresten und Wasser. Dazu die Zwiebelschalen und -Abschnitte, Kürbisschalen und – falls vorhanden – eine Möhre und ein Stück Sellerie zusammen mit einem Lorbeerblatt, Pfeffer und wenig Salz kochen. Die gesiebte heiße Brühe zum Auffüllen bereit halten.
Während der Kürbis in der Brühe köchelt, Birne (oder Apfel) waschen, vierteln, entkernen und in feine Würfel schneiden. Weißbrot ebenfalls in Würfel schneiden. Salbei zupfen und waschen. Alles bereit halten.
Kürbissuppe mit dem Pürierstab fein pürieren. Die Hälfte der Sahne untermixen. Mit Salz, Pfeffer, Zucker (oder Ahornsirup) und Muskatnuss abschmecken. Warm halten.
Für die Einlage ein bis zwei Esslöffel Butter in einem Pfännchen erhitzen und die Brotwürfel zusammen mit etwas Salbei hellbraun rösten. Croutons herausnehmen, pfeffern, salzen und beiseite stellen. Danach die vorbereiteten Kürbiswürfel anbraten. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken, herausnehmen und beiseite stellen. Zum Schluss die Birnenwürfel mit Salbei für etwa zwei Minuten in Butter glasig dünsten.
Heiße Kürbissuppe auf Teller verteilen. Die vorbereiteten Kürbis- und Birnenwürfel und die Croutons in der Mitte anhäufen. Zur Verzierung restliche Sahne kreisförmig in die Suppe rühren. Dies wäre die vegetarische Variante.
Fleischesser schneiden noch die getrocknete Blutwurst in feine Würfel und braten sie kurz an. Extra Fett ist nicht nötig, die Blutwurst enthält genug Fett. Wer keine Blutwurst mag, kann auch Speckwürfel kross anbraten.

Werkzeuge: Suppentopf oder Sauteuse, kleines Pfännchen, Schälchen, Pürierstab, Messer, Sparschäler, Brett, Muskatreibe
PS: Meine guten Vorsätze fürs neue Jahr: weniger Verzettelung, mehr und regelmäßigere Beiträge. Vielleicht hat die Blogpause gut getan. Was sind eure Vorhaben und Vorsätze?
Schöne Variante mit Birne und Blutwurst – wäre mir nicht eingefallen, klingt aber logisch und lecker!
LG Alex
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Hallo Alex, die Idee mit Birne stammt aus dem Netz, die ahle Blutwurst aus Hessen ( importiert aus meiner alten Heimat). Passt hervorragend und ist mal eine schöne Alternative zum Ingwer. Liebe Grüße und schönen Abend Cornelia
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Klingt schmackhaft! Birne und Blutwurst passt…da würde ich mich auch gerne an den Tisch setzen. Danke dir für dies leckere Rezept. Liebe Grüße Maria
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Liebe Maria,
Birne und Blutwurst ist herrlich, das finde ich auch. Etwas süß und viel Piment Aroma. Und dann noch die knusprigen Croutons…Lecker.
Liebe Grüße nach Dubai…, sieht ja auch schön aus.
Cornelia
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Es würde mich mal interessieren ob der Tisch jetzt im kalten Januar auch noch auf dem Schiff steht. Bei Deiner Einleitung hört sich das so an als ob noch im Winter auf dem Schiff gekocht wird..Grüße aus Bonn Hartmut
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Hallo Hartmut, nein nein, der Kürbis hat sich in unserer Speisekammer versteckt. Da ist es auch kühl und dunkel. Das geht mir oft so: ich kaufe einen Kürbis und lege ihn dann weg, weil ich ja viel Zeit habe. Mit jeder Woche die vergeht, sinkt die Motivation, dann was daraus zu machen. Nach 8 Wochen war er noch tadellos, und die anderen Zutaten hatte ich ohnehin.
PS: Das Schiff steht bis April in der Halle. Erst dann wird wieder an Bord gekocht.
Liebe Grüße Cornelia
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Ab April wieder auf See. Sehr schön. Leider Nichts für mich, ich bin zwar nicht wasserscheu aber ich habe Angast vor tiefem Wasser. MfG Hartmut
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Hallo Cornelia,
bin jetzt nicht der Freund von Blutwurst, aber die Birne mit Schinkenwürfeln waren echt der Hammer.
Da waren die Croutons schon fast überflüssig.
LG Oliver
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Hallo Oliver, das glaube ich. Birne und Schinken sind sicher auch lecker. Wobei ich ja Blutwurst Fan bin. Danke für die Rückmeldung. Liebe Grüße Cornelia
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