Vitello Tonnato ist ein erfrischender Sommerklassiker. Auf dem Schiff hatte ich es schon lange vor, in einer dänisch – italienischen „Blitz“ Vitello Fusion, ohne Mixer oder Pürierstab. Zur Hilfe kam mir an diesem Wochenende ein schönes Rezept von Dee’s Küche.

Was ist an meinem schnellen Vitello Tonnato Rezept nun Dänisch?
Die Dänen lieben ihr Roastbeef. In wirklich jedem dänischen Supermarkt – von Kvickly, Fakta bis Netto – gibt es Varianten von abgepacktem, dünn aufgeschnittenem Roastbeef. In den Gemüseabteilungen stehen eingelegte Kapern. Somit sind schon zwei der wichtigsten Zutaten leicht zu finden. Ansonsten braucht es nur noch eine Dose Thunfisch, am besten aus zertifiziertem Fang (MSC), eine Zitrone, Olivenöl, ein sehr frisches Ei, Pfeffer und Salz. Sardellenpaste hatte ich nicht dabei. Ich habe sie durch einen Teelöffel Fischsauce ersetzt. Wer Sardellenfilets an Bord hat, kann ein Filet zermahlen. Es geht bei den Sardellen darum, etwas mehr Tiefe in die Thunfisch-Sauce zu bekommen.

Vitello Tonnato Rezept – Woher stammt das Original?
Vitello tonnato (Kalb – Thunfisch) ist eine aus dem Piemont stammende Vorspeise. Das Olivenöl und den Fisch importierten die Piemontesen aus Ligurien. Im Original Rezept mariniert gesottenes Kalbfleisch für ein oder mehrere Tage gut gekühlt in der Thunfischsauce. Danach wird es dünn aufgeschnitten und mit der kalten Sauce serviert. Tonnato darf nicht zu dick, sondern nur dickflüssig sein. Viele Restaurants servieren eine mächtige Pampe, die das feine Kalbfleisch erschlägt. Insider bestellen in Restaurants deshalb gerne Vitello Tonnato, um über die Küche des „Italieners“ gleich Bescheid zu wissen.
Die Tonnato Sauce mit der richtigen Konsistenz besteht aus eingelegtem Thunfisch, Mayonnaise, etwas Kalbsbrühe, Sardellen und Kapern. Das Gericht wird gekühlt serviert und mit Zitrone, Kapern oder Kapernäpfeln dekoriert.

Da ich keinen ganzen Kalbsbraten kochen wollte, habe ich für die schnelle „Einhandsegler“ Version Aufschnitt besorgt. Anstelle von Roastbeef habe ich „oksekød“ verwendet. Das ist Ochsenbrust, die sah nicht so „blutig“ aus. Aber auch Geflügelaufschnitt schmeckt.
Die Zutaten für eine Person
- 1 kleine Dose guten Thunfisch in Olivenöl (MSC), nachhaltiger Fang
- Saft einer halben Zitrone
- 1 Eigelb
- 2 EL Olivenöl (bei Thunfisch in Lake auch mehr)
- Pfeffer aus der Mühle, Meersalz
- Winzige Prise Zucker
- ½ TL Sardellenpaste (ersatzw. 1 TL Fischsauce oder 1 Sardelle)
- 2 EL Kapern oder Kapernäpfel
- Petersilie oder Schnittlauch
- 100 g Roastbeef, Ochsenbrust oder Geflügelaufschnitt
Beilage: Pellkartoffeln aus Samsø oder andere
Werkzeuge: Zwei Schüsselchen, Messer, Brett, Gabel oder Schneebesen, Topf
Hier geht es zur schnellen Zubereitung ohne Mixer:
Für die „Cheater“ Sauce ohne Mixer, den Thunfisch abgießen und abtropfen lassen. Wenn ihr eine gute Konserven-Qualität mit Olivenöl verwendet, könnt ihr das Öl in einem kleinen Schüsselchen auffangen und für die Sauce verwenden.
Wenn ihr Thunfisch in Lake verwendet, braucht ihr zusätzlich 2-3 Esslöffel gutes Olivenöl mehr.
Schlagt ein Eigelb in einer zweiten Schüssel auf. Gießt jetzt das Öl nach und nach zum Ei und rührt es dabei mit einer Gabel oder Schneebesen zu einer dünnflüssigen Mayonnaise auf.
1 Esslöffel Kapern auf einem Brett zu einer Paste zerreiben. Mit dem Saft einer halben Zitrone, Pfeffer und Salz, Prise Zucker und der Sardellenpaste (oder Fischsauce) unter die Ei-Öl Mischung rühren und abschmecken. Die restlichen Kapern werden für die Dekoration gebraucht.


Den abgetropften Thunfisch dazugeben und mit der Gabel für einige Minuten – so fein es eben geht – zerpflücken. Es braucht ein wenig Fleiß. Die Cremigkeit, die ein Mixer erzeugt, werdet ihr nicht erreichen. Dafür hat die Sauce mehr Biss. Ist ja eine Cheater Version. 😉
Das aufgeschnittene Roastbeef, in meinem Fall war es „oksekød“ vom Ochsen, auf einem Teller anrichten. Mit restlichen Kapern, Petersilie und Zitrone servieren.

Tipp: Noch ein Wort zur Mayonnaise und zum Ei. In eine selbstgemachte Mayonnaise kommen üblicherweise 100 ml Öl auf ein Ei oder Eigelb (je nach Methode). Das war mir viel zu mächtig, wenn man bedeckt, dass in 100 ml Olivenöl knapp 900 Kalorien stecken. Ich habe viel weniger Öl verwendet, deshalb war die Mayonnaise dünnflüssiger. Wer mag, kann einen Teil des Öls durch leichte Creme Fraiche (18%) ersetzen.
Wer sich vor dem rohen Ei scheut oder kein ganz frisches mehr hat, kann es hart kochen. Anschließend fein hacken, bis eine cremige Paste entsteht. Unter die Sauce rühren. Ganz bequem wird das Rezept mit gekaufter Mayonnaise. Mit einem Mixer oder Pürierstab seid ihr in drei Minuten fertig.
Hinweis: Meine 80g Thunfischdose habe ich von Fish Tales zum Testen erhalten. Der weiße Thun wurde von Hand geangelt. Mehr über Fish Tales und nachhaltige Fangmethoden lest ihr im Sardinenrezept.

Das muss ich unbedingt mal machen. Das klingt megalecker! 😋
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Unbedingt. Zu Hause darfst du auch den Mixer nehmen. Das hier ist die Urlaubs Ferienwohnung Version. LG C
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Das hab ich auch erst bei einem Besuch im Piemont gelernt, dass diese, eine meiner Lieblingsspeisen von dort stammt. Gute Kdee mit der Ochsenbrust.
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Ist wirklich lecker. Fisch, salzig, sauer. Und Kapern. Sehr lecker. Ochsenbrust muss ich in die mal suchen. Oder Kalbsbraten. LG Cornelia
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HMMM. ! Die THunfisch -Kapernsoße törnt mich an. Ich liebe alles , was Kapern als Zutat hat. Da könnte ich…….. Ein klasse Rezept, was ich bald mal selbst machen möchte. Mein“ Küchenpersonal“ wird das sehr freuen.. sie liebt Kapern noch viel mehr . Dem Captain und Dir wünsche ich Sonne satt auf dem Boot. L.G Johannes
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Auch eine meiner liebsten Vorspeisen im Sommer. Deine schnelle Variante ist eine gute Idee – wird ausprobiert… Viele Grüsse von Anja
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Meine auch. Im Prinzip alles was mit Fisch zu tun hat und säuerlich ist. Nur von Kapern muss der Captain noch überzeugt werden. ich liebe Kapern. LG Cornelia
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Eben das Boots-Vitello tonato mit Ochsenroastbeef aus dem Brugsen in Ballen auf Samsø gefertigt und sofort verspeist – großartig! Tolles Rezept!
Statt Kartoffeln gabs bei uns in Olivenöl geröstetes Brot dazu, da Vorspeise…
Hauptgericht mit frischen Schollen und Kartoffeln folgt noch…
Übrigens toller Blog – lese ich immer gerne!!!
Viele Grüße,
Michael
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Ach wie schön, der kleine Brugsen in Ballen in meinem Lieblingshafen. Da beneide ich euch sehr, wir werden es dieses Jahr wohl nicht mehr schaffen. Mmh und dann noch Schollen. Danke für dein Lob, sowas motiviert mich sehr. Liebe Grüße an mein geliebtes Samsø.
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Jetzt muss ich mir gleich was zu essen machen.. ich liiiiebe Vitello Tonnato .. danke für dieses Rezept 😀 aus Schweden!
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Gern geschehen, Liebe Grüße nach Schweden Cornelia
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