Heute möchte ich endlich wieder Kurs auf deftige asiatische Kost nehmen – nach meinen vorherigen Exkursionen in die Niederungen der deutschen Hausmannskost. Und mal sehen, ob mich die zweideutige Headline „SEO-technisch“ in eine andere Liga befördert und meinem Blog viele neue, interessierte Leser beschert.

Auf dieses Rezept bin ich bei Pinterest gestoßen, es hatte dort den vielversprechenden Titel „Pasta Receipes to Survive the Winter“. Welcher Segler wird da nicht neugierig?
Die Zutaten sind gar nicht mal so exotisch, sondern mitteleuropäisch. Der Trick dabei: durch die ungewöhnliche Zubereitungsart werden die Geschmacksnerven richtig wach gekitzelt. Süß, salzig und eine leichte Schärfe halten sich raffiniert die Waage.
Die Zutaten karamellisierter Schweinebauch für 2 Personen
- 300 g – 400 g Schweinebauch natur, in mundgerechte Streifen geschnitten
- Etwa 3 – 4 Esslöffel brauner Zucker (oder weißer)
- 250 ml Wasser ggf. etwas mehr
- 3 – 4 Esslöffel Fischsauce
- 1 – 2 Schalotten in Streifen geschnitten (alternativ Zwiebel)
- Reichlich schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- ½ frische Chili (alternativ getr. Chili)
- 2 – 3 Frühlingszwiebeln
- einige Korianderzweige (optional)
- ½ Stück Sternanis (optional)
- 1 Knoblauchzehe (optional)
- 200 g Spaghetti oder Linguine
Übrigens: Lackierten Schweinebauch oder Enten bekommt man in Europa nur mit Glück bei einem guten Chinesen. Mit diesem Rezept wird der Schweinebauch zwar nicht kross, geschmacklich kommt er aber schon in die Nähe. Wer also Schweinebauch z.B. als Frühstückspeck oder BBQ liebt und auch Nudeln gerne isst, wird dieses Rezept mögen. Und überaus preiswert ist es auch noch.

So raffiniert und doch einfach ist die Zubereitung
Eine schwere Pfanne erhitzen und den Zucker bei mittlerer bis starker Hitze schmelzen lassen. Nicht umrühren. Etwa drei Minuten warten, bis der Zucker ganz geschmolzen ist und ein schönes dunkles Goldbraun angenommen hat. Jetzt gut aufpassen, denn der flüssige Karamell kann extrem schnell verbrennen und bitter werden. Im Zweifelsfall die Pfanne lieber zwischendrin vom Feuer ziehen.
Den geschnittenen Schweinebauch danach einfach zum Karamell geben. Für dieses Rezept wird keinerlei zusätzliches Fett benötigt. Das natürliche Fett des Schweinebauchs und der Fleischsaft sorgen für ausreichend Flüssigkeit, um das Fleisch in etwa fünf Minuten zu glasieren. Die Stücke sollten vollständig mit Karamell überzogen sein. Das Ganze kann jetzt an gebrannte Mandeln in einem Kessel erinnern und auch ähnlich lecker riechen. Bitte immer noch aufpassen, dass nichts anbrennt.
Tipp: Wenn das rohe Schweinefleisch auf den flüssigen Karamell trifft, wird er sich wieder abkühlen. Er kann dann am Kochlöffel kleben bleiben. Durch die Hitze und die Flüssigkeit löst er sich nach einer Weile aber wieder ab.
Wenn die Flüssigkeit fast verdampft ist, Wasser, Fischsauce, Schalottenstreifen, Sternanis und die Chili in die Pfanne geben. Aufkochen und bei geringer Hitze etwa 30 Minuten simmern lassen, bis der Schweinbauch wieder zart wird. Ab und zu dabei umrühren.
In der Zwischenzeit die Nudeln aufsetzen und nach Anweisung kochen (wie immer minus ein Minute), Nudeln abgießen und bereithalten.
Die Schweinebauchsoße mit viel Pfeffer aus der Mühle abschmecken und das kleingeschnittene Weiße der Frühlingszwiebeln unterheben. Die gegarten Nudeln direkt in die Pfanne heben und mit dem glasierten Schweinebauch gut vermischen.
Die Nudeln in Portionsschüsseln servieren und mit reichlich Frühlingszwiebelgrün und Koriander (optional) servieren. Das Grün gibt einen frischen Geschmack und einen schönen optischen Kontrast. Wer mag, kann das Gericht mit Stäbchen essen.

Tipp für Schärfeliebhaber: Die Nudeln schmecken am besten mit Sri-Racha Soße oder auch mit selbstgemachter Prik Nam Pla.
Werkzeuge: Pfanne, Topf, Messer, Schneidebrett, Sieb
Sehr schön, Cornelia! Eines beschäftigt mich allerdings: Könnte man nicht das Karamell separat machen (vielleicht mit ein klein wenig Limettensaft, um es zu ’starten‘ und dann noch ein bisschen Sojasauce dazu) und den Schweinebauch erst etwas anrösten und dann das Karamell drüber geben? Ich hatte bei meinen Versuchen mit dem ‚Asia de Cuba Salat‘ ähnliche Erfahrungen (das Karamell wurde hart in der kühlen Sauce), dann habe ich es umgekehrt probiert und das hat die Sache grandios vereinfacht.
Liebe Grüße
Tommy
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Hallo Tommy, das ist eine wirklich gute Idee. Die Sache mit dem Karamell war wirklich tricky. Erst beim zweiten Versuch hatte ich das Zeugs wenigstens am Fleisch und nicht nur am Kochlöffel kleben. Nach 2-3 Minuten war dann alles aufgelöst. Ich werde das auf jeden Fall beim nächsten mal nach deiner Methode versuchen. l
Liebe Grüße Cornelia
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Liebe Cornelia, das klingt ja unfassbar lecker! Muss ich unbedingt mal ausprobieren!
Liebe Grüße, Dina
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Liebe Dina, das ist es auch. Du musst nur aufpassen, dass es nicht anbrennt. Und wenn das rohe Schwein auf das Karamell trifft, kann das schnell verklumpen (beim abkühlen) Und es wird nicht knusprig, wie zb. beim Chinesen, aber sonst gäbe es ja auch keine Soße. Ich hatte auf meiner Facebook Seite schon Kommentare dazu. (geschmeckt hat es aber allen)
PS: Schön, dass du mich gefunden hast. Ich geh auch mal bei dir vorbei.
LG Cornelia
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Ich freu mich auch, Dich gefunden zu haben 🙂 Und ich werde aufpassen, wenn ich das Fleisch ins Karamell gebe. Danke für die Tipps!
Liebe Grüße, Dina
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Oder du machst es in der Variante wie tmc6 oben beschreibt. Das scheint auch ein guter Tipp zu sein. Übrigens ein sehr informativer und detailierter Blog, vor allem auch in der südostasiatischen Ecke unterwegs.
LG Cornelia
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Wahnsinn. Ich liebe es mit frischen Kräutern zu kochen und die Kombination, die du hier beschreibst, klingt wirklich köstlich!
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Hallo „Smartmaster“, danke für das Lob. Ja, es ist auch sehr lecker. Ich habe auf meiner Facebookseite auch sehr gutes Feedback bekommen, aber auch einen Warnhinweis: Der Karamell kann sehr schnell verbrennen. Wenn du Kräuter im Essen liebst, dann darfst du gespannt sein. Ich habe mehrere vietnamesische und thailandsiche Gerichte mit viel Kräutern in der Vorbereitung. Ich muss die Artikel nur noch schreiben… LG Cornelia
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