Heute geht es nicht um Rezepte oder kleine Kombüsen, sondern um den Hamburger Hafengeburtstag und die – laut Veranstalter – größte Freiluftkombüse der Stadt.

Mehr als 1 Millionen Besucher wurden dieses Wochenende bei durchwachsenem Wetter erwartet. Statt wie üblich aus der Stadt zu flüchten und den Event auf einer kleinen Insel abzuwettern, haben wir uns mal wieder ins Getümmel gewagt. Nach vier Jahren Hafengeburtstags Abstinenz muss ich sagen: es lohnt sich doch.
Das lag bestimmt auch an einer Bootstour auf dem alten Seeschlepper Holland, der uns bis rauf nach Stade und wieder zurück geschippert hat. In den vier Stunden konnte man die Stadt, den Hafen und die Elbe endlich einmal wieder aus der Wasserperspektive entdecken. Gerade beim Hafengeburtstag ist das beeindruckend, denn alles was schwimmen kann ist jetzt im Hafen: die alten Windjammern, historische Boote, Mega-Kreuzfahrtschiffe, Schlepper, Yachten und kleine Segler. Mehr Hafenflair gibt es in Deutschland wohl kaum. Noch einmal herzlichen Dank an die Firma www.umsa.de für die Einladung und den schönen Vormittag auf der Elbe.

Wieder runter vom Boot erwartete uns auf Höhe der Hafenstraße bis zum Pudelclub das übliche bunte, alternative Treiben. Beruhigend, dass es das alles noch gibt, abseits der perfekt durchorganisierten Bühnen. So kann man bei der Amphore am Fischmarkt, nur 20 Meter oberhalb des Trubels, entspannt für 1-2 Stunden den Ausblick genießen, Leute beobachten und Kraft tanken. Um sich danach, frisch erholt auf dem Spielbudenplatz auf der Reeperbahn, beim Food-Truck Festival umzuschauen.

Die Food-Truck Flotte ist dort vom 08. – 10. Mai vor Anker gegangen. Sie versorgt die Besucher mit Street-Food vom Feinsten! Laut Veranstalter die größte Freiluft-Kombüse des Hafengeburtstags.
So hat die Food-Truck Flotte auf der Reeperbahn festgemacht:
Wie sonst nur von Nachtmärkten aus Asien bekannt, kommen jetzt auch in Deutschland die Menschen zusammen, um auf offener Strasse zu genießen, zu teilen oder zu chillen. Kulinarisch gesehen ist dieser Trend sehr spannend.
Was auffällt: Um wirklich hip zu sein, müssen die Foodtrucks möglichst mattschwarz foliert oder lackiert sein, crazy Hipsternamen und Beschriftungen tragen. Der Renner sind Sandwiches, Hot Dogs, vegane Burger, Burger noch mit „ Meat“, dann aber wenigstens vom heimischen Wild und natürlich regionales „Craft Beer“ und neudeutsch „Lemonade“. Von Bayerisch bis zum „Next Big Thing“ Peruanisch ist so ziemlich alles vertreten.
Das Motto „Brutal lokales Street-Food“. Noch any Questions?
Wie schon einst an der Adria, helfen Erklärfotos oder handgemalte Infografiken das Angebot zu bebildern, Hipstermusik gibt als Topping gratis dazu. Endlos Schlange stehen wird zum Teil des Events und gehört mit zum Erlebnis.
Wem das alles zu hip oder zu vegan ist, oder wer von der Qual der Wahl erschlagen wird, der kann sich immer noch traditionelle Fischbrötchen, Schwenksteaks, Pommes und Süßes direkt an der Hafenmeile besorgen. Schade, dass im Magen nicht unendlich viel Platz ist.
Wer den Event verpasst hat, kann das ab 14. Mai immer Donnerstags beim Nachtmarkt auf dem Spielbudenplatz an der Reeperbahn nachholen. Trotz des hohen Hipsterfaktors ein schöner Trend wie ich finde.
Mein Fazit: Die schönste Stadt der Welt ist immer eine Reise oder auch ein Daheimbleiben wert.

PS.: Die Auslaufparade beginnt heute um 15.30 Uhr, bis dahin soll die Sonne auch wieder scheinen. Am besten das gleich noch in der Strandperle genießen. Ahoi.