Dieses schnelle Thai-Essen ist eines der schnellsten Bord-Rezepte überhaupt. Es besteht im wesentlichen aus einer kleinen Portion Fleisch, viel Knoblauch und Pfeffer, also nur aus Standard-Proviant. In Thailand wird „Gai Pad Gratiem Prik Thai“ überall für ein paar Baht (etwa 1 €) als „One Dish on Rice“ serviert. Also als kleine Zwischenmahlzeit, die noch viel Platz für weitere Köstlichkeiten lässt.

Update 2020: Das „Thai“ Garlic & Pepper Rezept stammt aus 2014 und war eines der ersten meines Blogs. Es wurde in der Zwischenzeit mehrere tausendmal geklickt. Ich fand, es war an der Zeit, dem Beitrag neue Fotos zu spendieren und auch ein wenig an der Zubereitung zu feilen. An der Schlichtheit hat sich jedoch nichts geändert.

Wer Angst vor Knoblauch hat: Keine Sorge, der Wind weht die Knoblauchfahne schnell über Bord. Wer am nächsten Tag allerdings eine Zahnreinigung plant, sollte lieber darauf verzichten.
Übrigens erfreut dieses Gericht auch den Kapitän, weil er endlich wieder mit sehr starker Hitze brutzeln darf. Nur dann wird das Gericht richtig authentisch.
Die Zutaten für 2 Personen:
- 1 Hühnerbrust (Doppelfilet, gerne mit Haut)
- 4 – 6 Knoblauchzehen (am besten junger Knoblauch)
- 2 Esslöffel schwarzer Pfeffer, ganz
- frischer grüner Koriander mit Stängel
- 1 – 2 Frühlingszwiebeln (alternativ für die Optik)
- 4 – 5 EL Öl (hitzebeständiges Öl, mit hohem Rauchpunkt)
- 1 – 2 EL Fischsauce
- 1 – 2 EL Sojasauce (hell oder hell und dunkel gemischt)
- 2 EL Oyster Sauce (optional)
- 1 gehäufter Teelöffel Zucker
- 100 ml Wasser oder Weißwein zum Ablöschen
- 1 – 2 Tassen Jasminreis, ungekocht

Die Vorbereitung:
Die Knoblauchzehen fein hacken. Die Pfefferkörner in der Gewürzmühle schroten oder durch die Pfeffermühle jagen (grober Mahlgrad). Tipp: Wer mag, kann schwarzen Pfeffer mit weißem Peffer mischen. Dann wird das Aroma noch nuancenreicher.
Koriander zupfen, auch die Stängel nicht wegwerfen, sondern in Stücke schneiden. Die optionalen Frühlngszwiebeln ebenfalls schneiden.
Hühnchen in nicht zu dünne Stücke schneiden, dann bleibt es später innen saftiger. Das Fleisch für etwa 15 Minuten in 1 EL Fischsauce, 1/3 des Knoblauchs und 1/3 des Pfeffers marinieren.
Extratipp: Wer mag, kann den feingewürfelten Knoblauch vorab separat in 4-5 EL Öl bei niedriger Hitze langsam goldgelb frittieren. Dann habt ihr mehr Kontrolle, dass er nicht verbrennt. Die Knoblauchwürfel durch ein Sieb abgießen. Das aromatisierte Öl verwendet ihr danach zum Anbraten und Marinieren des Fleisches. Den Röstknoblauch später zur Hälfte unter das glasierte Fleisch im Wok mischen. Den Rest streut ihr erst zum Servieren darüber. Dann bleibt der Knoblauch schön knusprig.

Die Zubereitung: Den Reis nach Anweisung aufsetzen und gar ziehen lassen. Erst wenn der Reis fertig ist, sollte mit dem Fleisch begonnen werden. Der eigentliche Bratvorgang dauert nur etwa vier Minuten.
Zwei Esslöffel Öl im Wok oder in einer Eisenpfanne mit hohem Rand erhitzen, bis das Öl raucht. Den gehackten Knoblauch ins heiße Öl geben. Schon nach nur etwa zehn Sekunden wird er goldgelb bis hellbraun. Knoblauch sofort an den Rand des Woks schieben. Er darf nicht verbrennen, sonst wird er bitter.
Restliches Öl (oder das vorbereitete Knoblauchöl) in den Wok geben und wieder stark erhitzen. Hähnchenstücke mit dem restlichen Pfeffer dazugeben und das Fleisch am Boden verteilen. Für eine Minute nicht wenden, sondern mit dem Wok-Löffel fest am Boden andrücken, damit das Fleisch die Chance hat, Röstaromen zu entwickeln. Danach wenden und kräftig rühren. Das Hähnchen soll außen möglichst knusprig werden und eine gold-braune Farbe bekommen. Rechnet mit zwei bis drei Minuten für das Fleisch.
Danach Hitze etwas reduzieren und den Zucker dazugeben. Unter ständigem Rühren weiterbraten, den Knoblauch vom Rand (oder die Hälfte des vorbereiteten Röstknoblauchs) und die Austernsauce unterrühren. Falls das Fleisch jetzt zu trocken wird, mit einem Schuss Wasser oder Weißwein ablöschen und noch wenige Sekunden weiter schmurgeln lassen. Korianderstängel oder Frühlingszwiebel unterrühren. Bei Bedarf noch mit Fisch- oder Sojasauce abschmecken.
Die Hähnchenstücke sollen am Ende außen rundherum mit der Pfeffer-Knoblauchsauce glasiert und innen noch schön saftig sein. Sofort auf Reis servieren. Mit Korianderblättchen dekorieren.


Wem das nicht scharf genug ist, dem empfehle ich wie immer die „Prik Nam Pla“. (übersetzt: Prik=Chili, Nam=Wasser, Pla=Fisch)
Tipp: „Garlic & Pepper“ gelingt auch hervorragend mit Schwein, Tintenfisch, Lamm oder auch Tofu.
Werkzeuge: Eisenpfanne oder Wok, feuerfester Woklöffel, Gewürz- oder Pfeffermühle, Messer, Brett, feines Sieb, kleiner Topf

Bitte die Pfanne oder den Wok nie überladen, denn dann wird das Bratgut nicht heiß genug, sondern eher gekocht. Das Fleisch muss auf dem heißen Eisen richtig zischen und „tanzen“ können. Für mehrere Personen lieber kleinere Portionen anbraten.
Vorsicht: In asiatischen Garküchen entzündet sich beim Braten oft das Öl. Das Ergebnis sind meterhohe Stichflammen mit tollem Showeffekt und ein spezielles rauchiges Aroma im Gericht. Wie das aussehen kann, seht ihr z.B. auf diesem Youtube Video. Bitte dies in der Kombüse oder zu Hause NICHT und NIEMALS nachmachen.
Bitte verwendet keine beschichteten Pfannen. Diese vertragen starke Hitze nicht so gut. Nur in einer Eisenpfanne oder in einem Wok kann so richtig Gas gegeben werden – was für das Gelingen von „Garlic & Pepper“ absolut notwendig ist.

Klasse geschrieben Cornelia! Gefällt mir, was Du über Wok und Pfannen schreibst – die meisten verstehen da nicht viel von…
Asien-Affinität haben wir hier auch sehr stark – heute gibt es ‚Nori Dusted Kalbsrücken mit Asia de Cuba Salat‘ 😉
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Ja, danke…ich will demnächst auch einen neuen kleinen WOK einbrennen, um ihn auf dem Boot (zum Glück mit Gas) zu benutzen und darüber schreiben. Da findet man bei Youtube Super Videos „How to season a wok“. Aber bevor ich das zu Hause, sprich Indoor versuche, muss ich erst mal die Brandmelder deaktivieren. 😉
Deine Thai Muscheln sind aber auch super….scharf
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Die Brandmelder waren das Erste, was im neuen Haus deaktiviert wurde. Pfanne einbrennen ist einfacher (und viel sicherer) als Wok – ich mach da Öl fast bis zum Rand rein und lass sie auf niedrigster Hitze 48 Stunden stehen, fertig – aber mit ’nem Wok und Gas ist das…hmmm… sagen wir mal: ‚fragwürdig‘ 🙂
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Das mit den 48 Stunden ist ja wirklich interessant. Magst du kein Gas?
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Ich würde gerne Gas haben – aber geht hier nicht. In GB war das kein Problem – aber hier klemmts.. 😦
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Das sieht ja wirklich scharf aus,und lecker! Mit „tmc6“ hast Du ja mal einen Kenner gefunden, was mich freut für den Blog und Dich. Der Johannes grüsst Dich auch. Es macht Spass Deine Beiträge zu lesen
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Toll sogar mit schneegriesel…
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Den bräuchte man lieber auf dem Berg. Im Blog ist das so ein WP Gimmick, der plötzlich da war, ohne dass ich was machen musste. 😉
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