Wir hatten das Pesto an Bord! Unter diesem Motto segeln wir und der Blog seit zweieinhalb Jahren pestofrei. Heute mache ich eine Ausnahme. Es gibt gemachtes Walnuss-Salbei-Pesto mit Pasta. Das geht verblüffend schnell und braucht nur wenige Zutaten. Neben den Proviantkisten-Basics Olivenöl, Knoblauch und Parmesan, enthält das Pesto nur noch zwei weitere gesunde und haltbare Zutaten: Walnüsse und Salbei.

Walnüsse, ein knackiges Brain-Food? Optisch auf jeden Fall
Echte Lobeshymnen sind im Netz über die Nüsse zu finden. Fakt ist: Walnüsse haben extrem viele Kalorien (bis zu 700 kcal pro 100 g). Aufpassen, bei einer langweiligen Überfahrt ist eine handvoll Nüsse schnell weg genascht. Der Tagesbedarf an Kalorien fast gedeckt.
Dafür ist die Energie gut angelegt. Im Gegensatz zu Chips und Schokoriegeln sollen Walnüsse gegen so ziemlich jede Art von Zivilisationskrankheit wirksam sein. Erhöhte Blutfett- und Blutzuckerwerte, Bluthochdruck? Gegessen. Und sogar gegen Übergewicht, Krebs und geistigen Leistungsabfall im Alter sollen sie helfen. Das wird mein Produkt.

Da Walnüsse ein 100%iges Naturprodukt sind, wird an den Studien viel wahres dran sein. Die Nussfrucht enthält reichlich Omega-3-Fettsäuren. Zusätzlich sind die Nüsse eine wertvolle Quelle für Antioxidantien. Ihnen wird eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung der oben aufgezählten Krankheiten zugeschrieben.
Walnusskerne schmecken gesund. Nussig, ölig und mit leicht bitterem Nachgeschmack. Ihr feines Aroma lässt sich intensivieren. Dazu einfach die Kerne ohne Fett anrösten.
Die zweite wichtige Zutat für das Pesto ist der Salbei. Nach der Zubereitung erzähle ich mehr über diese Heilpflanze. Das Rezept ist so lecker, das kann nicht länger warten.


Die Zutaten für zwei Personen
- 200 g – 250 g Spaghetti (alt. Linguine, Bavette)
- 1 Tasse Walnusskerne
- 1 Knoblauchzehe
- 5-6 größere Salbeiblätter (am besten frisch)
- 4 EL gutes Olivenöl
- Pfeffer aus der Mühle, Meersalz
- Parmesankäse (für Nicht-Veganer)
- Bio Zitrone (optional, gebraucht wird der Abrieb)
Hier geht es zur Zubereitung:
Die Zubereitung geht verblüffend schnell. Das Pesto mache ich frisch, zum sofortigen Verbrauch. Wer keinen Mörser hat, kann alle Zutaten mittels eines großen Messers auf einem Brett zerreiben.

Nudeln abmessen und aufsetzen. Walnusskerne ohne Fett anrösten, bis sie duften. Für das Pesto Knoblauchzehe pellen und mit wenig Salz zu einer Paste zerreiben. Salbeiblätter waschen (bei Bedarf) und trocken tupfen. Die haarigen Blätter in feine Streifen von 1 bis 2 mm schneiden. Zwei Drittel der Blätter zusammen mit der Knoblauch-Salz-Paste mörsern. Das Pesto soll nicht zu fein werden und die Nuss-Stücke sichtbar bleiben. Gutes Olivenöl und frisch geriebenen Parmesan unterrühren. Für die schönere Optik, jetzt noch restliche Salbeistreifen dazugeben. Fertig.
Die bissfest gekochten Nudeln in ein Sieb abgießen. Ein kleine Menge vom Kochwasser aufheben und zum Pesto geben. Die abgetropften Nudeln im Topf oder einer Schüssel mit dem Pesto vermischen. Nach Geschmack noch pfeffern und salzen. Mit gehobeltem Parmesan und Zitronenzesten (optional) garnieren. Sofort heiß servieren.

Tipp: Veganer lassen den Käse weg. Die Nudeln schmecken durch die Nüsse und das Öl immer noch wunderbar opulent.
Werkzeuge: Mörser, Brett, großes Messer, Sieb, Nudel-Topf

Und jetzt gibt es noch nützliches Wissen zu den beiden Zutaten:
Salbei ist gesund und sogar frisch lange haltbar
Salbei gilt seit jeher als Heilpflanze (lat. Salvare „heilen“). Die Pflanze mit den silbrig, pelzigen Blättern stammt aus dem Mittelmeerraum. Aus der italienischen Küche ist die Zutat nicht wegzudenken.
Tipp: Fett, insbesondere Butter, verstärkt das wunderbare Aroma des Salbei. Wer einmal Gnocchi in Salbeibutter gegessen hat, kann dies bezeugen.
Salbeiblätter enthalten ein spezielles ätherisches Öl, welches das Wachstum von Bakterien, Viren und Schimmel verhindert. Zusätzlich enthält Salbei entzündungshemmende Gerbstoffe.

Frischer Salbei hält sich im Vergleich zu anderen Kräutern sehr lange. In ein Küchentuch eingeschlagen und in einer Frischebox gelagert, bleiben die Blätter gekühlt bis zu zwei Wochen frisch. Salbei lässt sich gut trocknen. Die Zweige kopfüber aufhängen und die Blätter nach ein paar Tagen abzupfen und aufbewahren.
In vielen Marinas finden sich mittlerweile Kräuterbeete zum Selberpflücken. Gesehen habe das in Middelfart Marina und in Mjelsvig (vorher besser Hilde fragen 😉 ). Im Mittelmeerraum sind frische Kräuter ohnehin kein Thema.
Walnüsse: Was beim Einkauf und der Lagerung beachten?
Die meisten Nüsse im Handel stammen aus China und Kalifornien. In der Saison habt ihr auch gute Chancen auf einen regionalen oder europäischen Ursprung. Die Nüsse sollten intakt- und keine Schimmelspuren erkennbar sein. Ist der Nusskern im Inneren schwarz oder sehr schrumpelig, sollte er nicht mehr verzehrt werden. Ein einziges faules Exemplar kann das ganze Pesto ruinieren.

Tipp: Jetzt im November haben Walnüsse Saison. Es lohnt sich, sie frisch und mit Schale einzukaufen. Am besten schmecken sie frisch geknackt.
Für die Bordküche kaufe ich lieber geschälte Walnusskerne. Das macht weniger Dreck und spart Platz. Zusätzlich kann ich sicher sein, dass faule oder verschimmelte Exemplare bereits aussortiert wurden. Geschälte Exemplare können schnell ranzig werden. Aber so lange haben die Nüsse an Bord noch nie überlebt. In der Schale halten sich Walnüsse, trocken, kühl und dunkel gelagert, mehrere Monate.

Gefunden habe ich das Rezept beim Bon Appetit Magazin. Es lohnt sich dort vorbeischauen. Dort wurde es unter dem Motto „Die Pasta wenn (fast) nichts mehr im Kühlschrank ist“ angekündigt. Klar, dass ich da festmachen musste.
Köstlich geht auch einfach.
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Ha – Super! Perfektes Abendbrot für die Missus! Wird gleich nachgekocht. Frische Walnüsse aus Grenoble hab ich noch, Pasta ist auch da und der Salbei wächst im Garten wie Unkraut. Da die Missus Käse (noch) isst, kommt auch wieder der gute Parmesan von den Vacche Rosse zum Einsatz – ich liebe das Zeug! Toll fotografiert übrigens!
LG
Tommy
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Danke, ich bin gespannt wie es euch schmeckt. Und ja, ich hatte Glück, vor ein paar Tagen war knackige Sonne…das Rezept wollte ich schon lange nachkochen. Vielleicht muss noch Butter dran…Du wirst es mir sicher berichten 😉 Liebe Grüße Cornelia
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Bisschen gute Butter (so ne bretonische Faßbutter oder so was) kann sicher nicht schaden…mit einem Teelöffelchen Wasser langsam erhitzt als Beurre monté zerfällt sie auch nicht und benetzt die Pasta perfekt ;)…ja, klar werde ich berichten. Schönen Abend nach HH!
Tommy
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Liebe Cornelia
Habe es gerade in der neuen Sweet Dreams gelesen. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zu deinem Sonderpreis.LG. Marion
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Hallo Marion, ist das auch online? Sweet Dreams kenne ich noch gar nicht. LG Cornelia
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Hallo Cornelia
Sweet Dreams gibt es auch als E-Paper. Wünsche dir noch einen schönen Abend.
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Danke, ich glaube ich schau mal im Handel nach. Schätze das ist die neue Ausgabe. Obwohl Backen nicht so meins ist… 😉
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