Echte Boots Carbonara

Spaghetti Carbonara kann, wenn es schlecht gemacht ist, eines der pappigsten Nudelgerichte überhaupt sein. Dadurch hat es meist auch einen schlechten Ruf. Oft wurden mir bestenfalls Schinkennudeln mit Rührei und zuviel Sahne vorgesetzt. Schwere Kalorienbomben eben. Mit echter Carbonara hat das alles nichts zu tun.

Carbonara ist ein genial einfaches Bootsessen, weil es aus Zutaten besteht, die sowieso in der Kombüse nicht fehlen sollten – so wie ich es in meiner Proviantplanung schon beschrieben habe. Carbonara geht schnell, ist einfach und macht supersatt. Rechnet mit max. 15 Minuten.

Zutaten für 2 Personen:

  • 200 g Spaghetti oder ähnliche Pasta
  • 100 g Speck am Stück (am besten aus dem Alto Adige, oder Pancetta)
  • 2 Eier (sehr frisch)
  • Pfeffer, Salz
  • 1 Knoblauchzehe
  • 100 g Parmesan oder Pecorino

Wichtig: Sahne gehört nicht in eine Carbonara. Wie bei vielen einfachen Rezepten, bestimmt die Qualität der Zutaten und die Sorgfalt bei der Zubereitung das Ergebnis.

Zubereitung: Nudelwasser in nicht zu kleinem Topf aufsetzen. Salzen und zum Kochen bringen. Während das Wasser heiß wird, den Speck – er sollte durchaus durchwachsen sein – in Streifen von etwa 3 mm Dicke schneiden. Nudeln ins kochende Wasser geben, ab und zu umrühren.

Jetzt den Speck auslassen. Der Speck soll nicht anbrennen oder zu trocken werden. Perfekt sind die Streifen, wenn sie knusprig aber nicht zu hart sind. Wer mag, kann am Ende der Bratzeit eine angedrückte Knoblauchzehe dazugeben. Die Knoblauchzehe nicht verbrennen lassen, sie soll den Speck nur leicht aromatisieren.

Während der Speck langsam brät und die Nudeln kochen, in einer kleinen Schüssel die Eier mit dem geriebenem Käse und viel frisch gemahlenem Pfeffer vermischen.

Den Speck aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen. (Wenn sehr viel Fett ausgelassen wurde, etwas davon abgießen.) Die hellbraunen Röststoffe mit etwas Nudelwasser vom Pfannenboden ablösen. Die „al dente“ Spaghetti mit einer Zange vom Topf in die Pfanne heben. Kurz stark erhitzen. Das löst die Stärke aus der Pasta, die Sauce wird später sämiger.

Wichtig: Jetzt die Pfanne vom Feuer nehmen. Das Feuer abdrehen.

Die Ei-Käse Mischung und 2/3 des Specks zur Pasta geben. Kräftig und schnell durchmischen. Damit die Eier nicht stocken, keinesfalls mehr erhitzen, sondern mit der Restwärme der Nudeln garen.

Restlichen Käse frisch darüber reiben, mit dem letzten drittel des Specks garnieren. Pfeffer darüber mahlen, gegebenenfalls noch nachsalzen.

Werkzeuge: Nudeltopf, Pfanne Schüsselchen, Reibe, Messer

Tipp: Im Original-Rezept wird original Guanciale (hochwertiger italienischer Speck aus der Halspartie des Schweins) verwendet. Dazu Parmesan und/oder Pecorino (Hartkäse aus Schafsmilch). Die Pasta gelingt eben mit dem, was noch an Bord vorrätig ist – bei uns ist das meistens der milde Südtiroler Speck G.G.A. Dieser ist vielseitig einsetzbar und schmeckt pur genauso gut.

Getränkeempfehlung: Da die Soße kräftig ist, kann es der Wein auch sein. Ein italienischer Rotwein passt immer. Als Weisswein würde ich einen kräftigen Chardonnay aus Südtirol empfehlen, zum Beispiel von Schreckbichl.