Kochen an Bord ist schon eine Herausforderung für sich – aber eine noch größere Prüfung stellt der anschließende Abwasch dar. Vor allem dann, wenn ihr irgendwo ankert, keine komfortable Marina in Sicht ist und eine Plastikschüssel als Spülbecken herhalten muss. Trotzdem lassen sich mit ein paar Kniffen Zeitaufwand und Wasserverbrauch sehr in Grenzen halten.

Vor dem eigentlichen Abwasch die drei wichtigsten Tipps:
- Gebrauchte Teller nie übereinander stapeln, so muss nur eine Seite gespült werden.
- Zuerst die schmutzigen Teller und Pfannen mit Küchenpapier -so gut es geht- sauber reiben. (Ich gehe davon aus, dass alle Teller leer gegessen wurden).
- Am besten damit nicht warten, bis die Speisen schon angetrocknet sind.
Jetzt beginnt der eigentliche Abwasch, der erstaunlich wenig Wasser braucht. Bei Geschirr für zwei Personen brauche nur etwa 1-2 Liter heißes Wasser.
Wichtig! Das Wasser muss sehr heiss sein. Das erwärmte Wasser schütte ich vom saubersten Gegenstand – in der Reihenfolge der Verschmutzung – bis zum dreckigsten Geschirrstück. Ich fange also mit dem Wasserglas an, danach schütte ich das Wasser ins Weinglas, danach über die Teller, bis zum Besteck und in die Töpfe. Die fettigsten Pfannen kommen zum Schluss dran. Spätestens jetzt verfluche ich jedes zuviel eingesetzte Stück Geschirr. 😉
- Alle Verschmutzungen mit der Spülbürste abschrubben.
- besonders hartnäckige Reste manuell entfernen.
- Nachspülen: Mit restlichem warmen Wasser noch ein- bis zweimal klarspülen.
- Dann wird mit einem sauberen! Handtuch abgetrocknet und poliert. Geschafft!
- Wer ganz sicher gehen will – ich gehöre zu dieser Sorte -, schüttet zusätzlich etwas kochend heißes Wasser über Schneidebretter und die Messer für Fleisch/Fisch.

Welches Spülmittel kann ich beim Kochen an Bord benutzen?
Beim BBQ am Steg nutze ich auch gerne die Restwärme des Grills, dann muss ich mich nicht irgendwo an einem Spülbecken in die Schlange stellen. Das Geschirr kann nur mit heißem Wasser und etwas Zitrone (die habe ich immer dabei) annehmbar sauber werden.

Mit dieser Methode wird das Geschirr vielleicht nicht 100% spülmaschinenrein, aber doch erstaunlich sauber. Wer es noch etwas perfekter möchte – was verständlich ist, wenn man nicht nur mit seinem Lebensgefahrten segelt – der sollte biologisch abbaubare Spülmittel verwenden.
Positiv sind mir hier die Produkte der Firma Ecover aufgefallen. Die gibt es überall zu kaufen. Die Produkte sind vollständig biologisch abbaubar und kommen in Flaschen aus recyceltem und pflanzenbasiertem Plastik. Sie haben sogar ein Ocean Clean-up Programm gestartet, was ich sehr positiv finde. Mit dem Spülmittel werde ich zwar nicht den Villarriba Contest gewinnen, aber es erfüllt seinen Zweck, riecht sehr gut und die Umwelt freut sich auch.

Bitte leitet keine Abwässer ins Meer – schon gar nicht in einen Yachthafen oder in eine schöne Ankerbucht. Wer auf Anker liegt und keinen Abwassertank hat, kann die dreckige Spülbrühe mit einem Trichter in eine leere PET-Flasche füllen und im nächsten Hafen entsorgen.
PS: Damit keine Zweifel über unsere Hygiene an Bord aufkommen: Spätestens alle drei Tage reinigen wir Geschirr und Gläser in einer Marina gründlichst. Versprochen.