Food Blog Award 2016. And the Winner is: „Die See kocht“

Zwei Nachrichten haben meine Blog-Planung im Oktober durcheinander gewirbelt. Die schlechte Nachricht zuerst. Wir sind viel zu spät dran, um unser kleines, gerade mal sieben Meter langes Boot zurück in die Schlei zu segeln. Ein Versuch ab Sonderborg ist vorgestern grandios gescheitert. Viel zu stürmisches Herbstwetter, bei 5 Bft und Wellen keine Chance. Vor allem nicht bei Regen und 10 Grad. Der phantastische September hatte uns wohl vorgegaukelt, dass der Sommer noch endlos weitergeht. So übel kann man sich täuschen.

"Die See kocht" in Dänemark Herbst 2016
Den Wetter-Slot verpasst. Kälte und Wind an der Ostsee.

Schuld ist aber auch eine gute Nachricht. Vor zwei Wochen erreichte mich -noch direkt auf dem Wasser – die Nachricht, dass ich für den Food-Blog Award 2016 nominiert bin.

Das bedeutete: Ein langes Wochenende zur Preisverleihung in Berlin.

Landgang: Der Food Blog Award 2016 in Berlin

Der #FBA16 ist einer der größten Blog-Awards im deutschsprachigen Raum. Für neun Kategorien konnte eingereicht werden. 27 Blogs wurden aus Hunderten von Einreichungen ausgewählt. Jeder der Nominierten durfte sich als Sieger fühlen. Beworben hatte ich mich für die Kategorie Food und Travel. Was sonst?

Grand Hyatt potsdamer Platz
Nicht so meins. Berlin und das Häusermeer am Potsdamer Platz vom Hyatt aus gesehen

Also ging es für drei Tage nach Berlin, ins Grand Hyatt am Potsdamer Platz. Der sogenannte „Potsdamer Platz“ ist für mich das Gegenteil von meinem geliebten „Barefoot Living“ Gefühl und ein Musterbeispiel einer misslungenen Stadtplanung. Aber ich gestehe, Berlin und ich werden wohl nie mehr Freunde.

Lost in Translation: Das Grand Hyatt in Berlin

Trotzdem, oder gerade deshalb ist das Grand Hyatt eine Oase. Hier gibt es echtes „Lost in Translation“ Gefühl. 5 Sterne Perfektion, Design, Service, Anonymität. Für Cineasten: Lost in Translation spielt im Hyatt in Tokio. Das Grand Hyatt in Berlin, vor allem das Spa auf dem Dach, fühlt sich ähnlich an. Doch leider bin ich nicht Scarlett Johansson und Bill Murray habe ich auch nicht getroffen.

Grand Hyatt Berlin Food Blog Award 2016
„Lost in Translation“ Gefühl: Das Grand Hyatt in Berlin

Mehr als eine Kaffeefahrt: Zwei Tage mit dem Foodblog Award durch Berlin

Es wurden drei spannende Tage. Am Donnerstag Abend gab es das „Warm up“, wo sich die Blogger vorab beschnuppern durften. Am Freitag wurde das Prgramm mit einem Ausflug in die Feinkostabteilung des KaDeWe gestartet. Immer wieder beeindruckend, vor allem wenn man etwas über die enorme Logistik dahinter erfährt. Im KaDeWe konnten alle bei einem Pralinenworkshop teilnehmen. Sehr professionell und mit Leidenschaft geführt von den Mitarbeitern der Lauenstein Confiserie.

Beim anschließenden Besuch bei „Kahla, Porzellan für die Sinne“ ging es um das Thema Nachhaltigkeit. Allein in Deutschland wandern stündlich über 300.000 Kaffee To-Go-Becher in den Müll. Lifestyle Irrsinn, dank Starbucks und Co. Mit dem Thema Plastikmüll-Vermeidung auf Booten habe ich mich bereits intensiv auseinandergesetzt. Die Designer von Kahla haben den ersten rutschfesten und schönen To-Go Becher entwickelt. Er wird demnächst noch auf Bootstauglichkeit getestet.

Abends folgte ein 3-Gang Menü im Gourmet-Liner. Großes Kompliment an die Küche. Es gelang, für über 30 Personen ein reguläres und ein veganes Menü auf den Punkt zu servieren. Ganz großes Lob auch an den Reiseleiter mit seiner Berliner Schnauze. Hat mir Spass gemacht.

Am nächsten Tag durfte bei Warendorf zusammen mit dem Partner Dole und anderen „gebattelt“ werden. Das Thema war orientalischer Salat. Die bezaubernden Weinköniginnen von der Mosel haben unsere Gläser nicht leer werden lassen.

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Die Weinköniginnen von der Mosel waren entzückend
Wachbleiben mit Melitta Espresso Food Blog Award 2016
Etliche Melitta Espresso halfen wachen zu bleiben

Die Preisverleihung

Abends war es dann endlich soweit. Die Preisverleihung ging zügig voran. Die Preise in den neun Kategorien waren schnell vergeben, nur ich hatte noch keinen. Warum war ich hier?

Aufklärung lieferte das Jury Mitglied Ralf Zacherl. Er betrat die Bühne und fing an über einen außergewöhnlichen Blog zu referieren. Das musste dann wohl meiner sein. Auch wenn in den Rezepten als absolutes „no-go“ Brühwürfel verwendet werden (so Zacherl), sei er immer weiter hinabgetaucht. Der Blog habe ihn und die Jury begeistert und mit auf die Reise genommen. So durfte ich als Gewinnerin des Sonderpreises die Bühne entern.

Die See Kocht Sieger 2016 Foodblog Award
Passt das Outfit? Selfie vorm Spiegel. Nach der Preisverleihung: Erleichterung

Im persönlichen Gespräch hat er mir hinterher bestätigt, dass er nach dem Lesen spontan die Lust verspürt hätte, auch mal die Perfektion hinter sich zu lassen, und sich irgendwo hin treiben zu lassen.

Wenn ich das mit meinem Blog bewirke, habe ich das wichtigste meiner Ziele erreicht. Es geht mir nicht um „mein Haus, mein Auto, meine Yacht“, sondern um Down-Sizing, Nachhaltigkeit, bewusstes Umgehen mit der Umwelt und den Ressourcen. Beim Segeln lerne ich Achtsamkeit. Hier wird, wie schon vor Jahrtausenden, nur die Windkraft genutzt. Mit dem Blog möchte ich jüngere Menschen für den Segel-,Wasser-, oder Outdoorsport begeistern. Jeder is(s)t doch am liebsten am oder auf dem Wasser. Vor allem wenn es dabei auch noch gut schmeckt. 😉

Grand Hyatt Berlin Victorinox Koffer Food Blog Award
Der Victorinox Koffer für Dubai ist gepackt. Dorthin geht es demnächst.

Was ich sonst noch mitgenommen habe? Viele neue Kontakte zu den unterschiedlichsten Bloggern. Alle brennen für ihre Themen.

PS: Die Kategorie Food &Travel hat letztlich die phantastische Claudia von „Dinner um acht“ gewonnen. Absolut verdient, wie ich finde. Claudia ist eine echte Foodhunterin.

Aber auch Saskia von Dee´s Küche, als Newcomerin, Evi von Green Evi, die Foodtuberin und Bloggerin Franzelli, Ina von Ina isst und viele andere sind leidenschaftliche Blogger. Die vollständige Liste aller Teilnehmer findet ihr:

food-blog-award.de/teilnehmer/sieger2016/

Beeindruckt hat mich außerdem die zweite Claudia, die Gewinnerin des Sonderpreises von 2015. Sie bloggt auf „Geschmeidige Köstlichkeiten“ seit 2012 Rezepte für barrierefreie Speisen für Menschen mit Kau- und Schluckstörungen. Claudia war in Berlin wieder dabei. Eine beeindruckende Persönlichkeit, wie ich finde.

Bitte habt Verständnis, dass ich ausnahmsweise die Partner nenne. Veranstaltungen leben von den Sponsoren. Alle haben sich irre viel Mühe gegeben und uns ein perfektes Wochenende beschert. Dank auch die Jury, sowie an Jens, Franz, Günter und alle anderen von Connecting Companies. Die vollständige Liste aller Partner gibt es hier.

Die See kocht ist zurück in Hamburg
Und zurück in der „schönsten Stadt der Welt“: Hamburg!

Und jetzt müssen wir auf die Ostsee, endlich das Boot retten. Wenn wir heil zurückkommen, gibt es demnächst wieder Rezepte für kalte Tage und echtes Bootsfeeling. In der besinnlichen und kalten Jahreszeit ist reichlich Zeit über das Bloggen, die Blogs und die Blogger zu reflektieren. Wohin geht die Reise? Kann ich mit einem Blog erfolgreich werden? Möchte ich das überhaupt? Es bleibt spannend. Der Kurs ist gesteckt. Ahoi.

Food Blog Award 2016 Sonderpreis für "Die See kocht"
Das hätte ich vor zweieinhalb Jahren nicht gedacht.

34 Kommentare zu „Food Blog Award 2016. And the Winner is: „Die See kocht“

    1. Liebe Martina, danke dir. Morgen fahren wir nach Sønderborg. Dann muss der Sprung über die Förde klappen! ( also am Sonntag) LG Cornelia

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      1. Liebe Cornelia, wir drücken Euch die Daumen, dass es morgen klappt. Die Nordborg-Werft baut in Kürze eine weitere Halle, überwintert doch zukünftig einfach da, das ist bestimmt bequemer für Euch. Unser elbkind ist seit letztem Mittwoch im Winterlager. Ich hänge mit dem Blog leider momentan etwas hinterher, wir hatten / haben so viel um die Ohren…

        Toi, toi, toi für Euren Törn in die Schlei!

        Martina

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  1. Großartig. Das ist, entschuldige die Wortwahl, sehr geil! Herzlichen Glückwunsch!
    Liebe Grüße, Frank (der online selbst nicht mehr statt findet, aber immer noch mit Begeisterung ‚folgt‘)

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  2. Hömma, das ist ja der Oberhammer! Ick freu mir…für Dich…😘
    Bis bald bei Moules Frites…S’bein

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  3. Liebe Cornelia,

    auch an dieser Stelle nochmal herzlichen Glückwunsch zum Sonderpreis der Jury!

    Ich durfte Dich als eine faire und gradlinige Bloggerin kennen lernen, die nicht nur sehr sympathisch ist sondern darüber hinaus hilfsbereit. Nochmals vielen Dank für Deine kulinarischen Einkauf-Tipps für Hamburg!

    Du hast diesen Preis so etwas von verdient und ich gönne ihn Dir von ganzem Herzen. Viel Spaß in Dubai!

    Liebe Grüße
    Mario

    PS: Ähm, selbst auf die Gefahr mich jetzt bei Dir unbeliebt zu machen – aber da hat Ralf recht: Brühwürfel gehen, genau wie gekörnte Brühe gar nicht! Das erinnert an schlimmste Zeiten in der Schulküche. Die werden übrigens heute in der Schulküche immer noch verwendet… Ich hab da ja durch das Pfeifhäschen Barbara (im Hauptjob Lehrerin) mittelbaren Einblick. Sie verwendet das Zeugs nicht aber ihre ausgebildeten Hauswirtschaftskolleginnen…

    PPS: Nächste Woche werden wir Hamburg mal für drei Tage unsicher machen. Wir freuen uns schon 🙂

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    1. Lieber Mario,
      Natürlich gehen Brühwürfel nicht! Ich habe deshalb auch schon Gemüsebrühe selbstgemacht. Aber in der Kombüse kann ich das schon mal machen. Ich nehme z.b. Kalbsfond von Oscar. Die finde ich richtig gut, vor allem wenn sie mit frischem Suppengrün aufgemotzt werden. Stundenlang Suppen schmoren, ist nicht wirklich Ressourcen schonend, und geht zeitlich nicht 😉 Zu Hause geht das natürlich immer.

      Ich bin nächste Woche unterwegs. Euch wünsche ich viel spass in Hamburg, bin gespannt was ihr so entdeckt.

      Liebe Grüße und danke für die Glückwünsche

      cornelia

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      1. Selbst gemachte Gemüsebrühe finde ich vollkommen OK – das ist schließlich reines dehydriertes Gemüse mit Salz und ggf. weiteren Aromaten. Entweder als vollkommen trockenes Pulver (sicherlich besonders gut geeignet in der Kombüse) oder als Paste mit Restfeuchtigkeit. Haben wir auch schon öfter selber gemacht.

        Eine andere Möglichkeit ist Fond sehr stark einzukochen ca. auf 1/8 bis 1/10 um so die Aromen zu konzentrieren. Dieses Konzentrat kannst Du dann in kleine Twist-Off-Gläser z.B. Gläser von Kapern oder Anchovis einkochen und entweder als hocharomatische Konzentrat oder mit Wasser aufgefüllt als Fond verwenden.

        Klar Ressourcen in Form von Energie brauchen beide Methoden.

        So viel werden wir in Hamburg wohl nicht entdecken – es sind ja nur knapp drei Tage, von denen wir zwei halbe Tage auf kulinarischen Workshops verbringen werden. Ich werde Barbara mal das Frische Paradies zeigen und wir wollen uns endlich mal den Fischmarkt anschauen. Ein paar portugiesische Zutaten brauchen wir dann auch noch – also unsere Zeit wird gut ausgefüllt sein…

        Liebe Grüße
        Mario

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      2. Geht auch mal zu Hummer Petersen nebenan. Die haben einen phantastischen Mittagstisch…Und auch Frisch Fisch zum Einkaufen…Lg und viel Spaß Cornelia

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    2. Oh, je…
      Zu dem Nachsatz kann ich nur sagen: Landleben mit all seinen Lifestyle-Anwandlungen und seinem Hang/Zwang zum Perfekten geht überhaupt nicht.
      Das einzig Tröstliche ist der Gedanke, dass die Meckerpötte wahrscheinlich an Bord gar nicht kochen würden.

      Danke Cornelia, für die vielen tollen Anregungen. Dein Blog macht immer Spaß. Herzlichen Glückwunsch zum verdienten Erfolg! Gruß aus Chile

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      1. Hallo Andrea, irgendwann kriege ich bestimmt deinen Gastbeitrag. Gerade wo die südamerikanische Küche so angesagt ist…;-) du kriegst auch das Pinselbäume Foto, ich habe doch eines von Schleimünde gefunden. LG nach Chile und weiterhin so tolle Törnberichte.

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    1. Ach das freut mich. Die Jury hat auch sehr großen Wert auf die Rezepte gelegt. Die Köche haben echt genau hingeschaut, ob sie funktionieren. Fand ich super. Es gibt auch ganz viele andere tolle Nominierungen und Preisträger. LG Cornelia

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      1. Ja, klar gibt es auch viele tolle andere Sieger. Doch deinen Blog begleite ich und sehe wie geradlinig du ihn pflegst. Mich begeistert es und es bestätigt, dass Klasse vor Masse geht!

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  4. Congrats.!!!! Das hast Du Dir aber sowas von verdient.- Ich bin mal wieder so erfreut über Deinen schönen Berlin – Bericht und die „Winner- pics“. Hoffentlich gelingt Dir und dem Captain die Überfahrt zu der Überwinterung beim nächsten Anlauf weniger gefährlich. In diesem Sinne, liebe Grüße , Johannes

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    1. Lieber Johannes, alles hat gut geklappt. Wir haben gerade ein paar Frankfurter Würstchen gegessen und heute Abend gibt es Fisch. Dorsch wird es wohl werden. oder Matjesfilet. 😎

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  5. Ich gratuliere Dir Cornelia ganz, ganz herzlich – nicht zum Sonderpreis der Jury (das hab ich schon), nein, zu diesem Artikel gratuliere ich Dir! Es gibt wenige, die Eindrücke von einem solchen Event so unprätentiös wiedergeben können. Down to earth (oder ’sea‘ in Deinem Fall) – das schätze ich so an Dir!
    Herzliche Grüße
    Tommy

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    1. Ach das ist schön, dass du das sagst, ich dachte schon, es sei zu werblich. Letztlich ist es fair die Sponsoren zu benennen, denn darum geht es bei solchen Veranstaltungen. Alle Partner haben sich Mühe gegeben , da kann ich mich auch mal bedanken. LG von der Schlei
      Cornelia

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