Hafenkneipen- und Restaurant-Tipps für Segler in Dänemark (Update 2023)

In jedem Hafen eine Liebste? In jedem Hafen eine liebste Hafenkneipe wäre mir lieber. Ein gutes Restaurant, ein Hafenkiosk oder einfaches Fischrestaurant mit regionalen Produkten? Noch besser!

Update Hinweis 2023: Den alten Beitrag habe ich erneut aktualisiert und mit neuen Hafenkneipen und Restaurant-Tipps für Segler ergänzt.

Barefoot Feeling in Dänemark? Im Sommer war es wieder Glückssache

Corona, die Energiekrise und die Folgen (2023)

Corona gibt es nicht mehr, das Ausgehen macht wieder Spaß. Es stehen zwar überall noch Desinfektionsmittel bereit, das war es dann aber auch. Trotzdem haben es einige Kneipen nicht geschafft oder sind wegen Personalmangels nicht so häufig geöffnet. Hoffen wir, dass es bald neue Pächter und Konzepte für die schönen Lagen gibt. Im Vergleich zu der Vor-Coronazeit haben die Preise überall massiv – das heißt um etwa 30% – angezogen.

Nach den Besucherrekorden zwischen 2020 bis 2022, war es auch im August 2023 in den dänischen Häfen wieder ziemlich voll. Viele Dänen bleiben im eigenen Land, etliche Deutsche kommen mit ihren Booten aus der heißen Mittelmeerregion zurück oder chartern lieber hier. Das umweltfreundliche, ungebundene und spontane Segeln boomt nach wie vor.

Werbe-Hinweis: Alle meine Empfehlungen und Tipps erfolgen unbeauftragt, sind unbeeinflusst und wurden selbst bezahlt.

In Dänemark gibt es mehr als nur Anlegerbier

Ganz klar, dänische Inseln sind nicht die Balearen. „Dänische Südsee“ klingt zwar verlockend, ist oft purer Euphemismus. Barefoot-Feeling kommt selten auf, gerade wenn ein Atlantik-Tief das Nächste jagt. Wer das alles in Kauf nimmt, und wer sich auf Wind und abwechslungsreiches Segelwetter einlässt, wird reichlich belohnt. Und manchmal hat man einfach Glück, es ist warm und die Sonne scheint 14 Stunden am Tag.

Direkt am Wasser Vaerftet Ballen
Jomfruhummer, Rosé am Wasser – der ideale Sommertörn

Seglerkneipen und Restaurants Dänemark: Update 2023

Nach nunmehr zwölf Jahren in diesem Revier (Lille Belt, Dänische Südsee, Kattegat) bin ich auf das eine oder andere Gasthaus gestoßen, das einen Besuch wert ist. Die Liste erweitere ich seitdem kontinuierlich. Aber vorab erst einmal ein Überblick über die Besonderheiten der dänischen Küche.

Dänische Küche, was ist das?

Dänische Küche ist dem gemäßigtem Klima angepasst und wird vom Fischfang und der Landwirtschaft geprägt. Die traditionellen Mahlzeiten sind mächtig, es gibt viel Fleisch und auf den Inseln selten etwas für Veganer. Am bekanntesten ist der dänische Hot-Dog mit rot gefärbten Würstchen, den „Røde pølser“. Hot-Dog Varianten gibt es in jedem Hafenkiosk.

Ein Trend hat sich weiter verfestigt. Überall werden „Muslinger“ (Miesmuscheln), „Rejer“ (Eismeerkrabben) zum selber pulen, „Dagens Fisk“ fangfrischer, lokaler Fisch und häufiger reichhaltige „Skaldyr“ (Schalentier) Menüs angeboten.

Was die Qualität angeht, unterscheide ich, grob vereinfacht, nach drei Arten von Gastronomie. In die erste Kategorie fallen einfache Hafen-Kioske. Meist sind das ein paar Picknickbänke vor einer rot-weißen Bude. Hier gibt es frisch gezapftes Bier mit Blick auf den Hafen, die Schiffe und das Meer. Das Essen ist eher zweitrangig. Das Ambiente macht es aus.

Blick auf den Hafen mit lokalem Bier
Blick auf den Hafen und lokales Bier, der typische Hafen-Kiosk

In die zweite Kategorie fallen Gasthöfe und Restaurants, die lokale Produkte wie frischen Frisch, Fleisch, Gemüse sowie regionale Getränke anbieten. Häufig sind die alten Gasthöfe richtig „hyggelig“. Das Essen ist ordentlich, nett angerichtet, meist regional aber nie experimentell.

Dänische Speisen und Speisekarten

Auf den Speisekarten der Gasthöfe der zweiten Kategorie finden sich gute Standards wie der Fisch „Stjerneskud“ (übersetzt: Sternschnuppen) oder Rødspætte (gebratene Scholle). Zu 99% wahrscheinlich sind Entrecôte , Ribeye-, Ochsen- oder Filetsteak von guter Qualität. Als Beilage gibt es neue Kartoffeln, knusprige Pommes, fast immer Sauce Béarnaise, frischer Meerettich, Kapern, Erbsen, Petersiliensauce und regionale Gemüse wie Möhren, Erbsen oder Rote Bete und zunehmend viele Kräuter. Auch eingelegte Pickles finden sich immer häufiger auf den Karten.

Brasserie Svanen Middelfart, Scholle
Typisches Fischgericht: Scholle, neue Kartoffeln, Kapern, nett angerichtet

Eine preiswerte Alternative zu den teuren Steaks ist das Pariserbøf. Das ist gebratenes Rindertartar, liebevoll dekoriert mit frischem Meerrettich und Kapern. Sehr empfehlenswert.

Seglerkneipen Mommark Pariser Boeuf
Pariserbøf mit Meerrettich, Rote Bete, Kapern

Oft stehen Hønsesalat, (Hühnersalat), Fiskefrikadeller (Fischfrikadellen), Räucherfisch (Røget fisk) und Smørrebrød (übersetzt Butterbrot) auf den Speisekarten.

Die belegten Häppchen auf Rugbrød (Roggenbrot) werden mit gesalzener Butter bestrichen und kunstvoll mit Fisch, Krabben, Käse, Wurst oder Pastete belegt. Garniert werden die Schnittchen mit Gemüse, Eiern und Kräutern. Smørrebrød wird mit Messer und Gabel gegessen.

Dänisches Smørrebrød Rezepte für Segler
Smørrebrød, hier als Eigenkreation mit Rührei und Lachs

Sehr beliebt sind in Dänemark Burger, Spareribs, Pulled Pork, Speck, Roastbeef, Leberpastete, Räucherfisch, marinierter Hering (Sild), Meeresfrüchte wie Krabben, Krebse, Muscheln und Jomfruhummer (Kaisergranat).

Falls ihr rätselt, was „Frokost“ auf den Speisekarten bedeutet? Das ist keine Roh- oder Tiefkühlkost und auch kein fröhliches Essen, sondern einfach das Mittagessen. Wer preisbewusst unterwegs ist, kann mittags essen gehen, die Frohkostmenüs sind meistens deutlich günstiger. „Aftensmad“ ist das warme Abendessen, „Forretter“ sind die Vorspeisen, „Hovedretter“ die Hauptgänge.

Typischer Fischteller mit Fischfrikadellen, Kartoffelsalat, eingelegten Zwiebeln

In meine dritte Kategorie fallen Spitzen-Restaurants, die neue nordische Küche abliefern. Mit viel Kreativität verarbeiten die Küchenchefs mit großem Stolz regionale Produkte, die zum Teil mit traditionellen Methoden wie Fermentation zubereitet werden. Auch optisch sind diese Kreationen ein Gedicht. Wie überall auf der Welt ist dieses Erlebnis nicht günstig. Bei diesen mehrgängigen Menüs heißt es meist „sky is the limit“. Diese Restaurants müssen lange im voraus reserviert werden. Wir haben es noch nie in einen dieser Gastronomie-Tempel geschafft. Törns lassen sich nicht immer perfekt planen.

Aber auch in den besseren Gasthöfen ist eine einfache Flasche Wein so gut wie nie unter 40 € zu bekommen. Im Gegensatz zu den Mittelmeerländern belastet das die Bordkasse schon sehr.

Eine Klasse für sich sind die „Røgeriet“, die Fisch-Räuchereien. Vom Ambiente ähneln sie den Hafenkiosken. Das Essen schmeckt aber viel besser: Hausgemachter Räucherfisch, Muscheln, Schalentiere stehen in Hülle und Fülle zur Auswahl. Die Speisen gibt es zum Mitnehmen oder im Self-Service. Das schmeckt auf den Picknickbänken direkt im Hafen oder auch im eigenen Cockpit.

Zur Liste der Hafen-Kneipen rund Fünen und Kattegat (subjektiv und unvollständig)

Ich beginne im Süden, im Uhrzeigersinn ab Sønderborg auf der Insel Als(en). Das Steakhaus am Schloss im alten Hafen heißt jetzt Brasserie 1761. Auf der Karte stehen nur wenige Gerichte, die Preise basieren auf einem Baukasten-Prinzip. Drei Gänge kosten 495 Dänische Kronen (etwa 65 €), zwei Gänge 395 DKK, einen Gang gibt es für 295 DKK. Die Preise haben im Vergleich von vor drei Jahren deutlich angezogen. Eine Beobachtung, die sich 2023 leider durch alle Gasthäuser zieht.

Geboten werden die drei Klassiker Rødspætte (Scholle) oder Catch of the Day, Rinder- oder Ochsenfilet mit Sauce Béarnaise oder eine vegetarische Option. Alles ist sehr liebevoll angerichtet.

Tipp: Reservieren lohnt sich, wie bei allen Dänischen Restaurants geht das bequem über den „Bestil Bord“ Button der jeweiligen Homepage.

1761 Soenderborg
Das 1761 liegt traumhaft beim Schloss an der Hafenmeile

Traumhafte Atmosphäre im Hafen gibt es im französischen Bistro Grand Mère. Bei einem Pastis oder frischen Austern an der im Sommer autofreien Promenade kommt richtiges „savoir vivre“ auf. Wir waren schon mehrmals dort, die Qualität ist gleichbleibend gut. Und mit Glück liegt sogar die „Dannebrog“ – die königliche Yacht – im historischen Hafen. Direkt im alten Hafen liegt auch das Colosseum, hier gibt es ordentliche dänische Küche zu moderaten Preisen. Ausserdem gibt es dort noch die schöne „Visselulles Vinbar“ und nebenan die gute „Iskonditoriet“ Eisbar, alle mit Sitzplätzen im Freien.

Soenderborg im Juni Hafenpromenade
Bei gutem Wetter erinnert die Hafenmeile in Sonderborg an Südfrankreich
Hafenkneipen Dänemark Sønderborg
Französische Bistro-Atmosphäre im Stadthafen von Sønderborg
Austern im Bistrot Grand Mer
Wirklich frische Austern im Bistro Grand Mère

In Sønderborg gibt es viel Neues und einen Michelin Stern

Direkt hinter der Klapp-Brücke in Sønderborg, liegen die Torve-Hallen. Das „Hipster“ Restaurant-Cafe-Bar hat uns gut gefallen. Es gibt einen großen Außenbereich und einen rustikalen, gestylten Innenbereich, wo es sich gut abwettern lässt. Die Karte ist umfangreich: Pizza, Lasagne, Burger, Steaks und die üblichen dänischen Klassiker. Die Bewertungen sind durchweg gut. Empfehlenswert auch nur für einen Café oder auf ein Bier.

Neuer Alsik Tower in Sonderborg
Superblick vom 17. Stock des Alsik Towers, davor neue Anlegeplätze

2019 wurde der Alsik Tower und die Promenade hinter der Brücke fertiggestellt. Direkt vor dem Hotel sind neue Anlegeplätze entstanden. Gleich drei Restaurants, das „Alsik“, das „Freia“ und das „Syttende“ warten in dem Steigenberger-Tower auf die Gäste. Vom High-End-Gourmet-Restaurant „Syttende“ („Siebzehnte“) hat man einen phantastischen Ausblick über Sønderborg und die Flensburger Förde. Seit 13. September 2021 trägt das Restaurant sogar einen Michelin Stern. Glückwunsch. Wer dort nicht essen möchte, kann alternativ kostenlos auf die Aussichtsplattform fahren. Der Besuch lohnt sich, muss aber vorher angemeldet werden.

Im Alsfjord liegt der frisch renovierte Ballebro Færgekro, eines der schönsten historischen Badehotels in Dänemark. Die Speisen werden im nostalgischen Pavillon serviert. Ein 3-Gänge Menü kostet 2023 500 DKK ohne Getränke (etwa 65 €). Auf der Karte stehen Thunfisch-Ceviche oder Kalbs-Carpacchio als Vorspeise, dänisches Oksemørbrad (Rinderfilet) oder Lachs als Hauptgericht. Der Færgekro liegt direkt neben der Bitten-Clausen Fähre, die nach Hardeshøj übersetzt. Direkt beim Fähranleger befindet sich auch ein kleiner Hafen, wenige kleine Segelyachten und Motorboote können hier als Gastlieger anlegen.

Hafenkneipen Ballebro
Traumhaft gelegen, Ballebro Færgekro im Alsfjord

Dyvig Badelaug auf Alsen

Das wunderschöne Dyvig Badehotel ist in einer der schönsten Buchten Dänemarks gelegen. Im Hotel befinden sich zwei Restaurants, das Gourmetrestaurant „Amstrup & Vigen“ und die Skipperstube mit regionalen Produkten von der Insel.

Die Brasserie „Skipperstuen“ serviert die oben beschriebenen Klassiker und viele Fischgerichte und Meeresfrüchte. Die Hauptgerichte liegen in der Skipperstube abends jetzt bei etwa 35 €, sind also auch deutlich teurer geworden. Die Skipperstuen wurde 2019 Brasserie des Jahres, ausgezeichnet durch den dänischen Restaurantguide. Das Gourmetrestaurant serviert 8-Gänge Menüs mit Hummer, russischem Kaviar und exklusiver Weinbegleitung. Die Preise beginnen 2023 bei etwa 100 € für ein Menü (ohne Getränke) bis „Sky is the Limit“. Bei uns hat es bisher nur zu einem lokal gebrauten Bier auf der wunderschönen Terrasse gereicht. Unsere Proviantkiste ist immer zu gut gefüllt. 😉

Weiter geht es den Lille Belt hoch nach Norden

Direkt in der Marina von Aabenraa liegt ein schönes Restaurant mit Terrasse. Im Juni 2023 war das Skuden wegen Personalmangels geschlossen und ist jetzt wohl unter dem Namen Kræs & Krusninger wieder geöffnet.

Direkt in der Marina von Aabenraa liegt das Skuden a.k.a. Kræs & Krusninger

In Årøsund steht ein weiteres historisches Badehotel,  das leider schließen mussste. Hoffen wir, dass sich bald wieder ein neuer Pächter findet.

Wer nur ein Bier trinken will, kann das direkt im Årøsund Havne Grill & Cafe erledigen. Nur für Fans von türkisfarbenen Plastikstühlen und Fähr- und Fischereihafen-Ambiente. Es gibt Imbiss-Standards wie Fish & Chips, Hot-Dogs und dänisches Softeis.

Hafenkneipen Aarösund Havn Grill und Cafe
Nur für Fans von Fährambiente, Softeis und Plastikstühlen

Direkt gegenüber von Årøsund liegt die schöne Insel Årø. Hier kommt niemand an Årø’s Perle“ vorbei. Der Havnekiosk bietet lokales Bier, ordentliche Standards aus der Fritteuse wie Scholle vom Kutter, dick panierte Schnitzel und gute Pommes. Preise pro Hauptgericht ab 100 DKK, also etwa 15 €. Im meist vollen Hafen gibt es dänisches Ferientreiben, inklusive Krebsrennen, Hüpfburg, BBQ und oft Live-Musik und Feste. Am Wochenende und in den Ferien ist der Hafen ab 14.00 rappelvoll.

Hafenkneipen Aarös Perle
Direkt im Hafen: Årø’s Perle, der Hafen Kiosk
Skinkeschnitzel und Scholle Aarøs Perle Havnekiosk
Hier gibt es dicke Panade beim Schnitzel und der Scholle

Auf Årø gibt es noch mehr zu entdecken. Fünf Minuten vom Hafen entfernt, befindet sich der historische Gasthof „Brummers Gaard“. Auch dieser schöne Gasthof sucht zur Zeit (Sommer 2023) einen neuen Pächter. Es gibt im Dorf noch einen weiteren Gasthof, eine kleine Brauerei und den Vingård.

Aarö Brummers Gaard
Idyllisch: Brummers Gård Restaurant und Insel-Shop (2023 geschlossen)
årös Vingard
Årø’s Vingård mit Blick auf den Lille Belt und den Weinberg

Auch der Årø Vingård ist einen kurzen Spaziergang wert. Dank des milden Klimas wächst hier tatsächlich Wein, im Traumsommer 2018 sogar in einer erstaunlich großen Menge. Der Vingård hat eine schöne Gaststube, einen Verkaufsraum und eine Lounge im Gewächshaus mit Blick auf die Weinberge und den Kleinen Belt. Vom Hafen ist der Vingård gut einen Kilometer entfernt. Im Vingård kann das begehrte Galloway-Rind von der Insel als TK-Ware eingekauft werden.

Auf der Insel Fünen (Fyn)

Nächster Stop ist die schöne Stadt Assens auf Fünen. Direkt in der Marina beim Sejlklub liegt der Hafenkiosk Maagen. Die direkte Aussicht von der Terrasse auf den langen Strand und Sonnenuntergang ist gut, das Essen nebensächlich. Wer besser essen möchte, kann in das schöne Städtchen Assens spazieren. In der Hauptstraße Oestergade liegen einige Restaurants, Steakhäuser und Pubs.

Direkt in der Assens Marina, mit Terrasse und Blick auf den Strand

Sehr gehoben ist der „Falsled Kro“ direkt beim kleinen Falsled Havn auf Fünen. Laut Tripdadvisor ist der Kro das beste Restaurant in der Gegend. 4-Gang Menü beginnt ab 150 €, ohne Getränke. Auch das lassen wir vorerst. 😉

FalsDer led Kro Fyn
100 m vom Hafen entfernt: Der Falsled Kro mit Nordic Cuisine und Michelin Teller

Weiter geht es durch den Kleinen Belt in Richtung Norden.

Middelfart begeistert mit seiner Vielfalt

Im schönen Middelfart gibt es endlich maritimes Treiben und eine gastronomische Auswahl, die ich in Dänemark oft vermisse.

Fanøsund Middelfart Törnziel
Abendstimmung im idyllischen Fænøsund und der Middelfart Marina

Neben der idyllischen Middelfart Marina im Fænøsund liegt das gehobenene skandinavische Restaurant „Fænøsund“. Von der Terrasse und dem Gastraum im 1. Stock hat man einen schönen Ausblick auf die Insel Fænø. Es gibt Meeresfrüchte, Fisch und dänisches Fleisch auf gehobenem Niveau. Wir haben den Sturm Zacharias bei einem exzellenten, romantischen Dinner abgewettert. Pro Person muss man mit 100 € rechnen (inklusive Wein und Austern), das Geld ist aber gut angelegt, denn Essen, Ambiente und Service sind den Preis wert.

Das „Strib Fisk“ Fiskehuset, welches direkt im historischen Gammel Hafen von Middelfart liegt, wurde nach dem Brand 2021 neu renoviert. Auf den Picknickbänken oder auf dem Schiff genießt man wieder Fish & Chips, Smørrebrød, Lachs, Austern und Hummer als Take-away Speisen und bestaunt dabei die schönen alte Segelyachten. Nur für tagsüber, denn das Geschäft und der Imbiss schließen schon um 17.30 Uhr.

In östliche Richtung, an der Mole entlang, geht es weiter auf die Terrasse des zentral gelegenen Café Razz. Hier gibt es Burger, Tacos, Salate, Steaks und Mojitos. Bei schönem Wetter erinnert mich die Aussicht an San Francisco. Das liegt an den zwei Brücken, an dem klaren Licht und an den Schweinswalen, die in der Strömung hier ihre Runden drehen.

Im Mai 2019 hat in der neuen Marina „Nyhavn“, das stylische Restaurant „Mast“ geöffnet. Der Name ist Programm, denn ein riesiger Holzmast steht mitten im Restaurant. In dem Panoramafenster spiegeln sich die Masten der Segelschiffe.

Das Konzept setzt auf Seafood: Von einfachen Moules Frites, Jomfruhummer (sehr zu empfehlen), über kalte Seafoodplatten in verschiedenen Preisklassen, bis hin zu kreativen 4-5 Gänge Menüs, die für dänische Verhältnisse sogar bezahlbar sind. Am Wochenende kostet 2023 das Abend-Menü 449 DKK (ca. 60 €) unter der Woche sind es 349 DKK. A la Carte Austern gibt es für 4 € pro Stück, Moules Frites für moderate 25 €. Bleibt man beim Bier, kommt man vergleichweise glimpflich davon, vor allem, wenn man die tolle Lage und das Ambiente miteinberechnet.

Restaurant Mast in Middelfart
Seit Mai 2019: Restaurant Mast direkt im Nyhavn
Die Gänge des Fischmenüs: Frittierte Austern mit Kaviar und Dill-Fischsuppe
Ausblick Restaurant Mast Middelfart
Jomfruhummer und den Sonnenuntergang gibt es gratis dazu

Fredericia im Gammel Havn

Gegenüber von Middelfart und dem Leuchtturm von Strib liegt Fredericia. Die alte Festungsstadt mit ihren beeindruckenden Wallanlagen wurde 1650 von Frederik 3. als königliche Festungsstadt gegründet. Der gezackte Wall umschließt das gesamte Zentrum, das mit seiner geradlinigen Stadtplanung moderner und nicht so idyllisch wie Middelfart wirkt. Der alte, frisch erweiterte Gammelhafen ist trotzdem einen Stop wert, wenn man schnell im Kattegat sein möchte oder Proviant bunkern muss. Für Gourmets liegt mit dem  „Ti Trin Ned“ jetzt sogar ein Michelin-Stern Restaurant im Neubauviertel des Hafens, das bei unserem Besuch zum Glück geschlossen war (geöffnet nur Mi–Sa). Das hat unsere Bordkasse geschont, das 6-Gänge-Menü beginnt bei 1600 DKK (ohne Getränke). Die Aussicht ist auf Strib und Middelfart ist von hier spektakulär.

Alternativ sind wir kostengünstig in den großen Hof des Urbania Street Food gegangen, das nur etwa 150 m hinter dem Hafen liegt. Hier bemüht man sich mit Thaifood, Pizza, Tacos, Burgern, großer Bar und manchmal Live-Musik um Großstadtatmosphäre. Der geplasterte große Biergarten ist wirklich hyggelig. Zum Urbania Street Food gehört aus die Urbania Beach Bar, circa 1,5 km entfernt am Østerstrand gelegen, der die blaue Flagge trägt.

Manchmal muss es auch in Dänemark ein „Pad Kra Pao“ sein

Im Hafenbecken von Fredericia schwimmt auch die Terrasse des Café Mums“, das die Klassiker wie Rib-Eye, Burger und Stjerneskud serviert. Probiert haben wir es nicht.

Das Café Mums schwimmt direkt im Gammel Havn

Weiter geht es an Nordfünens Küste entlang

Ein schönes Ziel auf dem Weg nach Samsø ist die große Marina von Bogense auf Nordfünen. Im alten Teil des Yachthafens liegt das Fiskehuset Bogense. Jeden Abend wird hier ein riesiges Fisch-Buffet angeboten. Auch wenn ich kein Fan von Buffets bin, war ich von dem Angebot an Seafood, Schalentieren und Räucherfisch positiv überrascht. Auch die Hummersuppe war lecker und reichhaltig. Die Dänen verhalten sich am Buffet sehr zivilisiert– sie wissen, es ist genug für alle da, die Platten werden permanent ausgetauscht und aufgefüllt. Das Buffet sollte reserviert werden. Wer lieber auf dem Schiff essen will, kann sich im Fiskehuset frischen Fisch und Fischsalate kaufen. 2023 kostete das Buffet abends 259 DKK (etwa 35 €), was beinahe ein Schnäppchen ist.

Fischbuffet Fiskehuset Bogense
Krebse, Schalentiere und Räucherfisch im Fiskehuset Bogense
Fiskehuset Bogense
Wer lieber selber kochen will, findet im Fiskehuset in Bogense tollen Fisch

Hinter dem Fiskehuset liegt jetzt das Restaurant Reumerts in der ehemaligen Røgeriet. Bitte beachtet, dass in allen Restaurants ab Mitte August die Nachsaison beginnt. Das bedeutet kürzere Öffnungszeiten, manche Restaurants haben nur noch am Wochenende geöffnet. Am besten vorher bei Tripadvisor oder Facebook checken.

Empfohlen wurde uns auch das Dampskiphuset am östlichen Ende des Piers. Hier gibt es zu lokalen Fischspezialitäten einen phantastischen Blick auf die Bucht, den Kattegat und die Insel Æbelø. Auch die Weinkarte kann sich sehen lassen: Pouilly Fumé, Lugana und viele andere mehr.

Hafen von Bogense
Der Hafen von Bogense ist auch in der Nebensaison eine Reise wert

In Juelsminde

Gegenüber von Bogense liegt die große Marina von Juelsminde. Der stimmungsvolle, lebendige Yachthafen wurde im Jahr 2023 sogar zum Hafen des Jahres gekürt. Im alten „Gammel“ Hafen gibt es frischen Fisch und Räucherfisch zum Mitnehmen und selber kochen und morgens auch eine tolle Brötchenauswahl. Wer keine Lust hat, auf dem Schiff Fisch zu braten, kann im neuen Nior Bistro essen. Das Konzept ist auf schnelle Abfertigung der Massen ausgerichtet. Bestellt und bezahlt wird am Tresen und erhält dort den leidigen Buzzer. Qualität und Preise sind trotzdem ordentlich, der Service herzlich.

Tipp: Da auf der schönen Terrasse kann nicht reserviert werden kann und die Dänen sehr früh zu Abend essen, gibt es ab 19.30 Uhr wieder genug Plätze mit Aussicht auf den Hafen. Die Portionen sind sehr groß, man sollte nur einen Gang bestellen oder sich eine Vorspeise teilen. Weiterer Pluspunkt: Kleinere Segelyachten können im Gammel Havn direkt vor dem Lokal anlegen.

Vorspeisen im Nior Julesminde
Rejer und Caprese: üppige Vorspeisen im Nior in Julesminde
Das Nior liegt im Gammelhafen von Juelsminde
Festgemacht: Direkt vor dem Nior in Juelsminde

Das Restaurant „Liniepavillonen“ mit schöner Terrasse und tollem Blick auf die Bucht, direkt in der Sandbjerg Marina nebenan, sucht leider immer noch einen neuen Pächter und ist geschlossen.

Im Stadthafen von Aarhus

Unsere Tour führte uns diesmal endlich auch nach Aarhus. Hier eine Kneipe oder ein Restaurant zu empfehlen, fällt schwer, da es hunderte von Gaststätten – vom Imbiss bis zum Sternerestaurant– in allen Preisklassen gibt. Der Stadthafen grenzt an das „Latin Quarter“, das Ausgehviertel, das wirklich einen Besuch wert ist.

Die autofreie Mejlsgade
Der autofreie Mejlsgade mit hippen Cafés im Ausgehviertel „Latinerkvarteret“

Festgemacht haben wir im großen Stadthafen, an der Landseite, direkt  vor dem „Restaurant Anker“, das sehr empfohlen wird. Leider wurde an diesem Tag dort eine Hochzeit gefeiert. Im Anker gibt es werktags Rejer und Rose (295 DKK), Moules Frites kosten 159 DKK, das 3 Gänge Menü gibt es für  359 DKK – ist vergleichsweise also eher preiswert. Daneben liegt das rustikale „Hantwerk“ (Menü 348 DKK, am Wochenende) mit Live Musik und „Det Glade Vanvid“ (übersetzt: Der glückliche Wahnsinn) ein gehobenes Gourmetrestaurant mit Menüpreisen von 699 DKK am Wochenende, Wochentags ist es mit 499 DKK günstiger.

Direkt im Stadthafen: Das Anker Restaurant
Samstags reservieren: Restaurant Anker, direkt im Hafen von Aarhus
Vor den Yachten liegen „Anker“, „Hantwerk“ und „Det Glade Vanvid“

Tipp: Samstags solltet ihr überall rechtzeitig reservieren, alle Restaurant sind rappelvoll. Sonntags sind dagegen fast alle Restaurants geschlossen. Gegenüber, im Hafenviertel Aarhus Ø, einem völlig neuen Stadtteil mit beeindruckender Architektur liegt auch das ViN Danmark, mit Tapas und guter Weinauswahl.

In Ebeltoft

Diesen Hafen haben wir selbst noch nicht angesteuert. Eine Empfehlung ist das Restaurant „Stockfleth“ in der Nähe der Marina Skudehavn. Das Motto lautet „Atmosphäre, Qualität und Ökologie“. Das klingt sehr vielversprechend. Auf der Karte stehen gute Klassiker, die Homepage sieht vielversprechend aus. Es gibt jetzt auch eine Østers & Bobbelbar. 😉 Phänomenales Frühstück/Brunch gibt es bei Karen’s køkken. Das Restaurant liegt in der Nähe des Glasmuseums und direkt neben dem Museumsschiff „Jylland“.

Mein persönliches Highlight: Samsø im Kattegat

Auf Samsø können Segler gleich vier unterschiedliche Häfen ansteurern. Mein Favorit ist immer noch Ballen Havn. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt: Restaurants, Räuchereien, Einkaufsmöglichkeiten und Traumstrände.

Das schöne Restaurant Værftet im alten roten Werft-Gebäude gibt es nicht mehr, hier befindet sich jetzt das Café Bøjen mit Bäckerei, das auch kleine Speisen serviert. Hinter dem roten Werftgebäude, in dem alten lievevoll renovierten Købmand liegt noch Den Gamle Butik“ mit Weinbar, Terrasse und manchmal auch Live Musik.

Im Gebäude der alten Werft: das Café Bøjen an der Nordmole, Ballen
Hinter dem Café Bøjen liegt der Købmandsgarden mit Butik und Biergarten
Restaurant Dokken und Fisch Imbiss
Die Klassiker: Restaurant Dokken und der günstige Fisch Imbiss
Scholle im Restaurant Dokken
Gute dänische Küche, riesige Portionen, hausgemachte Saucen in Dokken

Auch das „Skipperly“ hat uns dieses Jahr wieder gut gefallen. Der Garten ist lauschig, die Gaststube hyggelig. Bei gutem Wetter ist der Garten mittags und abends durchweg voll besetzt, im Garten kann nicht reserviert werden. Bei schlechtem Wetter für die Gaststube unbedingt reservieren. Freitags gibt es Schalentier-Menü (600 DKK), das sehr lecker ist, aber leider auch viel zu viel.

Sehr gut war diesmal auch das Dokken, mit liebevoller Dänischer Küche wie Rødspætte (Goldbutt) mit hausgemachten Saucen wie Bearnaise, Petersiliensauce und neuen Samsø Kartoffeln.

Seglerkneipen Skipper Galerie, Skipperly
Urgemütlich. Skipper Portraits im Skipperly
Bei schönem Wetter immer voll: der Garten des Skipperly

Zentraler Treffpunkt im Hafen ist die Røgeriet. Das gelbe Gebäude liegt direkt neben dem Hafen-Kontor. Die Røgeriet hat nur bis 21.00 Uhr geöffnet. Der Service ist locker, das junge, internationale Service-Team feiert hier selber gerne. Bestellt wird am Tresen, der Name wird ausgerufen, während das freundliche Personal das Essen an die Tische bringt.

Ein zweiter Fisk Imbiss liegt nebenan in einem großen Imbisswagen. Hier gibt es günstige Fischgerichte, Räucherfisch und Fisch zum Mitnehmen. In einem roten Verkaufsstand gibt es Insel-Gemüse zum Mitnehmen.

Rogeriet Ballen Havn Menue
In der Røgeriet gibt es exzellenten Fisch, Krabben und Muscheln
Öffnungszeiten Rogeriet Ballen Havn
Die Røgeriet schließt gegen 21.00 Uhr – je nach Lust, Laune und Wetter
In der Fisch-Imbissbude gibt es Fisch auch zum Mitnehmen
Rødspøtte Hafenkneipen Standard Segeln
Im noch gut, neue Preise wie überall: Rødspætte im „Dokken“ jetzt 295 DK (39 €)

Etwa 300 m die Straße hinauf, Richtung Brundby, liegt das urige „Molevitten“. In der ehemaligen Fabrikhalle treffen sich entspannte Leute und viele Locals zu Live-Musik und guten Tagesgerichten. Der Service ist nett und manchmal etwas improvisiert. Eine echte Alternative, wenn einem der Hafen zu touristisch ist.

Hafenkneipen Tipps Samsoe Daenemark
Rustikal und unkompliziert in der zweiten Reihe: Das Molevitten
Ballen Røgeriet Samsø
Røgeriet Samsø: Zentraler Treffpunkt im Hafen von Ballen

Viele Segler lieben es ruhiger, sie segeln dann in den Hafen von Langør im Nordosten von Samsø. Hier gibt es Natur pur. Das Smokehouse serviert Räucherfisch, Tapas und kleine Speisen. Manchmal gibt es Live Musik, wie der Facebook Account verrät.

Auch in Mårup Havn im Nordwesten der Insel tut sich was. Das Hafen-Restaurant bietet eine große Auswahl an frischen und geräucherten Fischgerichten, dazu frisches Gemüse und Kartoffeln aus Samsø. Wer keinen Fisch mag, findet auch Steak oder Lamm auf der Karte. Der neue Wirt stammt aus Bulgarien, seine bulgarischen Tapas und Weine überraschen und werden sehr gelobt. Bitte bei Facebook die Öffnungszeiten checken.

Mårup Havn Aussicht Fischrestaurant
In Mårup Havn: Bulgarien meets Samsø, bei Tapas und Wein ©Foto: Eva-Maria
Mårup an der Nordwestküste ist bei starkem Ostwind sehr zu empfehlen

Ganz verlassen wirkt der Hafen von Kolby Kås. Seit die Fähre hier nicht mehr anlegt, ist der riesige Fährhafen gespenstisch leer. Hier findet sich immer ein Liegeplatz, falls die anderen Häfen wieder zu voll sind. Direkt dahinter versucht sich jetzt das Hotel und Bistro Tante Tut og Onkel E. Das alte klassische Badehotel aus dem Jahr 1887 wurde frisch renoviert. Eine Reservierung für die Innenräume ist notwendig. Nur tagsüber. Bitte die Öffnungszeiten checken, im September nur noch Freitags und Samstags. Ab 24. September 2023 geschlossen.

Meerblick bis Endelave gibt es im Hafen von Kolby Kås
Auf der Terrasse wird Smørrebrød serviert

Auf Tunø

Wunderschön und sehr gepflegt ist die Insel Tunø, die zwischen Samsø und Aarhus liegt. Schon von weitem ist die schicke „Tunø Røgeri“ direkt im Hafen sichtbar. In der Nebensaison hat sie zwar nur noch von Freitag bis Sonntag nachmittag geöffnet, aber der Besuch lohnt sich.

Es gibt frische „Rejer“ Krabben zum selber pulen, zusätzlich noch ein Fischgericht und ein Fleischgericht. Auf den Tellern finden sich ausschließlich lokale Produkte. Mir hat der Fisch mit den Lauchziebeln, der Senfsaat, der roten Bete und den Zucchini extrem gut gefallen. Dazu gibt es selbstgebackenes Brot und eine gute Auswahl an Flaschenweinen und Fassbier. Die Bedienung war äußerst charmant und hilfsbereit.

Hafenrestaurants Segler Dänemark
Tunø Røgeri, in der Nachsaison nur am Wochenende geöffnet
Tunø Røgeri Seglerkneipen Ostsee
Nicht zu verfehlen. Die Røgeri auf Tunø

Auf Tunø gibt es noch zwei weitere Restaurants. Der Einfluss der Wochenendtouristen aus Aarhus macht sich auf der gepflegten und autofreien Insel bemerkbar.

Falls wir es endlich mal nach Anholt schaffen, wird das „Molevitten“ der erste Anlaufpunkt. Um 17.00 Uhr ist Happy Hour, dann gibt es zwei Bier zum Preis von einem. Früh anlegen ist auf Anholt sowieso angeraten.

Weiter geht der Kurs wieder Richtung Süden

Falls der Wind einen auf einen „Rund Fünen“ Kurs  treibt, war der nächste Stop Kerteminde. In der riesigen Marina selbst gab es keine geöffneten Restaurants. Im Ort ist eine große Auswahl an Restaurants vorhanden. Das Gourmet Restaurant „Rudolf Mathis“ liegt idyllisch auf der anderen Seite des Kerteminde-Fjords. Das Restaurant bietet exklusive, hochpreisige Fisch-Menüs an (3-Gang Abendmenü 595 DKK, 5-Gänge 795 DKK. Zu gerne hätte ich das Restaurant besucht, aber durch die ruckelige Überfahrt waren wir zu müde, um ein mehrgängiges Menü mit Weinbegleitung über Stunden wirklich genießen zu können. Preiswerter ist der Fischimbiss das „Restaurant Varmestuen“ im schwarzen Gebäude direkt nebenan. Direkt im Hafen, am nördlichen Strand, liegt auch das neu eröffnete Kamma’s Tapas.

Hafenkneipen Dänemark Kerteminde
Edles Fischrestaurant Mathis am Fjord in Kerteminde

Der wuselige, alte Hafen von Lundeborg war nach Kerteminde unser nächstes Ziel. Der ehemalige Fährhafen nach Langeland ist ähnlich wie Ballen etwas unübersichtlich und verwinkelt. Wundersamerweise findet hier jeder noch einen Platz, notfalls im Päckchen, an der Mole oder bei den Fischern. In Lundeborg waren wir bei dem beliebten Jensen’s Fisk og Vin. Es gibt hier Fisch & Chips zu sehr moderaten Preisen. Nebenan liegt ein zweites Restaurant, die „Pakhusgårdens Brasserie“, die in der Nebensaison nur noch Freitags und Samstags geöffnet hat.

Rund Fünen mit Lundeborg
Lundeborg: hyggeliger Hafen mit Hafenkneipe Jensen’s Fisk & Vin
Lundeborg SUP Verleih
Lundeborg hat einen tollen Strand mit Eisladen und SUP Verleih

In Svendburg gibt es wirklich alles. Direkt im Stadthafen beim Sanitärgebäude liegt Bendixens Fiskehandel, mit den bewährten Picknickbänken, Fisch und Fischgerichten zum Mitnehmen oder zum Verzehr vor Ort. Der Laden schließt schon am frühen Abend. Bei der Ærø Fähre, in der Nähe des Musseumshafens liegt das Restaurant „Bella Italia“, das mir von Martina empfohlen wurde. Wirt Salvatore aus Sizilien und Frau Gitte stehen selbst in der Küche und kochen gutes italienisches Essen, wie Pizza und Pasta. Gleich daneben liegt das dänische Restaurant Svendborgsund mit schöner Terrasse. Beim Spaziergang durch den Hafen und die Stadt entdeckt man noch viele andere Restaurants und Cafés, es ist unmöglich alles zu besuchen.

Bella Italia Svendborg
Oldschool: das Bella Italia: klassischer Italiener beim Fährhafen
Wunderschönes Törn-Ziel Svendborg
Fischbuden, Restaurants, Supermärkte: Svendborg ist toll!

Das Highlight in der dänischen Südsee: Ærøskøbing

Aeroesköping Strasse zum Hafen
Märchenhaft, das vollständig erhaltene Ærøskøbing

Auch über die Insel Ærø gibt es schon einen langen Artikel. Gelobt wird das Restaurant „Mumm“ mitten in Ærøskøbing. Ich fand das Essen ganz ordentlich, aber nicht außergewöhnlich. Dafür gefällt mir die Auswahl der Røgeri im Hafen gut. Eine ähnliche Räucherei findet ihr auch im Hafen von Faaborg.

 

In netten Hafen von Søby gibt es ein neues Restaurant, das Cafe Arthur. Bitte auch hier die Öffnungszeiten checken.

Café Arthur im Hafen von Søby

Auf der nah gelegenen Insel Avernakø tut sich im schönen rot-weißen Havnecafeen einiges. Auf der Karte stehen jetzt Speisen wie Erbsenrisotto, frischer Fisch, Burger und Salate. Die Bewertungen bei Google lesen sich sehr gut, die Terrasse sieht voll aus. Als wir das letzte Mal im Juni 2018 da waren, gab es nur wenige Speisen, dafür aber gezapftes Bier.

Auch Lyø haben wir 2021 endlich wieder besucht. Im Hafen gibt es kein Restaurant. Dafür hat 2020 in der alten Schule das nette Restaurant „hly“ geöffnet. Im schönen Biergarten gibt es dänische Klassiker, Muscheln und mehr. Alles über Lyø findet ihr auch in dem Artikel über die Insel.

Sehr hübsch ist das Hafencafé in der Marina von Avernakø
Wenn Lyø wieder mal zu voll ist: Avernakø!

Von Ærø geht es wieder heimwärts, Kurs auf Als

Hier gefällt mir noch das Mommark Marina Seaside Bistro Cafe & Grill. Über Mommark habe ich schon einen Artikel verfasst. Sehr ordentliches Essen, frisch gefangener Fisch direkt vom Kutter, Pariser Bøf, gezapftes Bier und sympathische Betreiber. Mommark ist ein perfektes Sprungbrett in die dänische Südsee. Ærø liegt in Sichtweite.

Das war der kleine kulinarische Törn rund Fünen, mit etwas Kattegat auf unserer kleinen Waarschip.

Mein Fazit: Wer sucht, wird fündig und belohnt. Natürlich ist die Liste subjektiv und unvollständig. Segeln ist eine langsame Fortbewegungsart, es dauert mehr als eine Saison bis ein paar Tipps zusammenkommen. Bitte beachtet, dass es spätestens ab Anfang September viel ruhiger wird. Viele Restaurants haben dann nur noch am Wochenende geöffnet oder sind schon ganz geschlossen. Checkt am besten vorab die Öffnungszeiten auf den Homepages oder bei Facebook.

Ich freue mich auch auf weitere Anregungen, Orte in euren Kommentaren, gerne auch mit Link.

Die See kocht in Ballen
Auch 2023 hat der Törn Spaß gemacht, es war aber sehr durchwachsen

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Martina von der Elbkind für ihre Unterstützung und Tipps.Und falls ihr unterwegs kein Restaurant oder keinen Hafen-Kiosk findet, gibt es immer noch „Die See kocht“. 😉

Middelfart, neue Marina eiskalter Rose
Auf dem eigenen Schiff schmeckt es sowieso am besten 😉

9 Kommentare zu „Hafenkneipen- und Restaurant-Tipps für Segler in Dänemark (Update 2023)

  1. Ja DK und essen. Ich bin in meiner Kindheit viel in DK gesegelt und ich kann mich nur an die leckeren Pommes aus den urigen Restaurants an den Häfen erinnern….dazu gab es zu 99 Prozent selbst gefangener Fisch vom Grill. LECKER

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    1. Ja, Pommes können sie wirklich. Die kann ich auf dem Schiff wirklich nicht frittieren. Und wenn sie so lecker sind wie in Mommark. Darf es auch mal diese Sünde sein. LG Cornelia

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  2. Liest sich spannend , erzeugt Fernweh und Appetit, besonders Dein Smoerrebroed mit Belag. Werde ich mir mal als Abendsnack vormerken. Ich wünsche Euch schönes Wetter bein nächsten
    Törn, hoffentlich ohne Feuerquallen. L.G Johannes F.G.

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  3. Hallo,

    das ist wieder mal ein so toller Artikel! 🙂 Jetzt bin ich ganz hibbelig und würde auch gerne mitsegeln und all die leckeren Restasurants und anderen Stellen in Dänemark kennenlernen! Klasse gemacht!

    Lg Sara

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