Herzhafter Zwetschgenkuchen mit Hefeteig – Kurs auf Süß

Aufmerksame Blogleser werden schon festgestellt haben, dass es bei mir Süßes so gut wie nie gibt. Zum Herbstanfang muss ich eine Ausnahme machen. Der Grund? Es gibt zur Zeit noch soviel regionales Obst, wie Äpfel aus dem alten Land oder auch Pflaumen und Zwetschgen. Die Erntezeit geht noch bis Oktober.

Zwetschgenkuchen fertig puderzucker
Nur lokale Produkte. Mein erster Zwetschgenkuchen

Für den Kuchen werde ich zwar keinen Meisterbrief bekommen, aber er ist einfach herzustellen und wird, bis auf das frische Obst, nur aus Standard Proviant gebacken. Selbstverständlich alles ohne künstliche Aromen und Konservierungsstoffe.

Im Original stammt der Kuchen von einem einfachen Apfelkuchenrezept bei Eat – Smarter. Ich habe das Rezept mit Zwetschgen abgewandelt. Für ernährungsbewusste Segler ist der leichte Hefeteig die bessere Option, da bleibt noch Platz für was Deftiges am Abend. 😉

Zwetschgenkuchen Zwetschgen und Zimt
Süße Zwetschgen und frisch gemahlener Zimt

Und das wären die Zutaten für einen kleinen Zwetschgen-Kuchen von etwa 28 cm Durchmesser:

  • 700 g – 900 g Zwetschgen (je nachdem, wieviel ihr vorher wegnascht)
  • 250 g Weizen-Mehl z.B. Typ 550
  • ½ Paket Trockenhefe (oder ½ Würfel frische Hefe)
  • 150 ml Milch (es darf auch1,5% H-Milch sein)
  • 40 g Butter, zimmerwarm
  • 1 kleine Prise Salz
  • 60 g Puderzucker (oder anderer Streu-Zucker)
  • 1 kleine Stange Zimt (oder 1-2 Teel. Zimtpulver)
  • ½ Vanilleschote (notfalls auch Vanillezucker)

Falls ihr keine Waage oder einen Messbecher an Bord habt, gibt es hier eine grobe Umrechnung für die Mengenangaben. Wenn beim Backen die Mengenverhältnisse nicht stimmen, kann viel daneben gehen. Auch wenn ich sonst gerne improvisiere, ist dies beim Backen nicht anzuraten.

Die Maßeinheiten in Tassen und Löffel umgerechnet:

  • 1 gestrichener EL Puderzucker = 10 g
  • 1 gestrichener EL Zucker = 15 g
  • 1 gehäufter Esslöffel Butter =20 g
  • 1 normale Tasse 150ml (Cappucchino nicht Latte!) = 100 g Mehl oder 150 ml Milch

Die Zubereitung ist einfach. Ich habe alles ohne elektrische Hilfsmittel geknetet, das klappt bei den kleinen Mengen ganz gut. Der Hefeteig braucht etwas Zeit, denn er muss insgesamt 3 mal „gehen“.

Und hier geht er erstmal in die Zubereitung:

Das Mehl abmessen und in eine Schüssel füllen. Wer es perfekt machen will, kann das Mehl auch hineinsieben. Eine kleine Vertiefung in die Mitte graben.

Die Milch in einem Töpfchen minimal erwärmen. Hier ist „Fingerspitzengefühl“ gefragt, denn schon ab 40 Grad sterben die sensiblen Hefekulturen. Optimal sind 25-30 Grad, nur dann können sich die Zutaten in Alkohol und Kohlendioxid aufspalten und der Teig beginnt zu „gehen“. Zu kalte Milch erschreckt die Hefepilze. Der Teig geht zwar auf, braucht aber sehr lange.

Die Hefe mit einem knappen Teelöffel Zucker und der Hälfte der Milch (ca. 75ml) verrühren und in die Vertiefung geben. Mit einer Gabel und etwas Mehl vermischen.

Die Hefe-Milch-Mischung mit wenig Mehl bestreuen und zugedeckt (sauberes Küchentuch) 30 Minuten an einem warmen, windgeschützten Platz gehen lassen.

Nach 30 Minuten sollte schon viel Leben in der Hefemischung sein (typischer Hefegeruch). Jetzt zimmerwarme Butterflöckchen, 25 Gramm Zucker, eine Prise Salz und das ausgekratzte Vanillemark auf dem Mehlrand verteilen. Den Rest der Milch dazugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Knethaken dürfen verwendet werden, ich habe es nur mit Schneebesen und meinen Händen auch in 5 Minuten geschafft.

Die Teigkugel wieder in die Schüssel legen, wieder abdecken und gehen lassen, bis sich die Kugel etwa verdoppelt hat. Je nach Kombüsentemperatur dauert das zwischen 45-70 Minuten.

In der Zwischenzeit die Zwetschgen waschen, entkernen und vierteln. Den Zimt mit der Gewürzmühle mahlen und mit dem restlichen Puderzucker mischen.

Den aufgegangenen Teig auf bemehltem Untergrund mit den Händen kurz durchkneten und ausrollen. Wer eine hat, kann den Teig in eine Kuchenform legen, ein Backblech tut’s aber auch. Blech oder Kuchenform einfetten oder Backpapier nehmen.

Zwetschgenkuchen Puderzucker
Vor dem Backen mit Puderzucker und Zimt bestreuen

Den ausgerollten Teig gleichmäßig mit den Zwetschgen belegen. Die Hälfte der Puderzucker – Zimtmischung darüber sieben und noch mal für 20 Minuten gehen lassen.

Backofen vorheizen und den Kuchen bei 200 Grad backen. Mittlere Schiene, bei Gas Stufe 3. Ich fahre beim Backen lieber auf Sicht und behalte alles gut im Auge.

Zwetschgenkuchen Krumme Nahaufnahme
Handgemacht und rustikal sieht er aus. Mein erster Pflaumenkuchen

Nach 40 Minuten, wenn der Rand schön Farbe bekommen hat, den Kuchen herausnehmen und etwas abkühlen lassen. Restlichen Puderzucker darüber streuen. Durch die Wärme „schmilzt“ er auf den warmen Zwetschgen. Zimt, Zucker und das Obst gehen eine herrlich süße und saftige Verbindung ein. Ich mag den Kuchen noch leicht lauwarm. Lecker.

Zwetschgenkuchen rustikal
Nix Bauchweh. Ich mag ihn noch lauwarm, wenn der Puderzucker gerade schmilzt
Zwetschgenkuchen Stück
Wer will da nicht reinbeißen? 0% künstliche Zusatzstoffe und mit „bösem“ Zucker. 😉

Werkzeuge: Backblech und Ofen,  Schüssel,Schneebesen, Nudelholz o.ä., feines Sieb, Gewürzmühle, Kuchenform (optional), Backpapier (optional)

Tipp: Wenn ihr noch die nahen Verwandten Renekloden und Mirabellen findet, dann beeilt euch. Sie haben nur noch bis September Erntezeit und schmecken auch toll im Kuchen. Natürlich schmeckt er auch klassisch mit neuen Äpfeln. Hier auch das Rezept bei Eat -Smarter.

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