Paella oder Risotto? Hauptsache endlich Sommer!

Da am Wochenende der Sommer tatsächlich kurz vorbeischauen soll, geht der kulinarische Segel-Kurs diesmal an die sonnige Costa Blanca, der Heimat der Paella. Aus Proviantgründen gibt es heute aber nicht die klassische „Paella Valenciana“, sondern eine Improvisation, die eher eine „Risotto meets Paella“ Variante ist.

Paella Risotto Segelrezept für die Kombüse
Paella Improvisation: mit Salsicca, Thunfisch und Zucchini

Die Paella eignet sich auch perfekt, um Vorräte wie Fisch, Fleisch und Gemüsereste aufzubrauchen. In der Kombüse ist erlaubt, was schmeckt.

Über die Paella und den Paellareis:

Für die original Paella soll klassisch der spanische „Bomba“ Reis genommen werden – eine Sorte, die um Valencia angebaut wird. Da ich auf dem Boot aber nur Risotto- und Thaireis gebunkert habe, muss diesmal der stärkehaltigere Risottoreis herhalten. Sowohl Paella – als auch Risottoreis sind Rund- bis Mittelkornsorten, die die Fähigkeit besitzen, viel Flüssigkeit aufsaugen zu können.

Da bei der Paella-Zubereitung nicht soviel gerührt wird wie beim Risotto, also dadurch auch weniger Stärke freigesetzt wird, war das Ergebnis trotzdem sehr gut und körnig.

Für die klassische Paella sind nur drei Zutaten unersetzlich: Reis, Olivenöl und Safran. Letzterer gibt der Paella die typisch gelbe Farbe und auch den speziellen Geschmack.

Wie bei jeder anderen Mahlzeit auch, besteht die Kunst des Paella-Kochens im richtigen Timing. Die Aromen sollen sich gut entfalten können, die Zutaten trotzdem die richtige Konsistenz behalten. Fleisch und Fisch sollen saftig sein, das Gemüse knackig bleiben.

Paella Segelrezept, was kochen beim Segeln.
Die Alternative zu echtem Safran. Paella-Gewürz aus der Proviantkiste

Tipp: Da Safran sehr teuer ist, verwende ich auf dem Boot fertiges Paella-Gewürz, das neben Safran noch Pfeffer, Muskatnuss, Thymian, Rosmarin und Gewürznelke enthält. Das ist sehr praktisch, preiswert und lange haltbar.

Alle anderen Zutaten können je nach Proviantlage und Geschmacksrichtung variiert werden.

Mögliche traditionelle Zutaten sind: Garnelen, Muscheln, Tintenfisch, Wurst, Huhn, Kaninchen, grüne Bohnen, Erbsen und rote Paprikaschoten.

Als kleinen Luxus an Bord leiste ich mir eine kleine 2-Personen„Paellera“. Diese Pfanne gibt es im spanischen Supermarkt für ganz kleines Geld. Die Paellera ist sehr flach und lässt sich deshalb auch gut verstauen. Sie hat zwei kleine Griffe, die heiß werden können, dafür lässt sich die feuerfeste Pfanne aber auch auf einen Grill stellen.

Alternativ eignet sich eine flache, unbeschichtete Eisenpfanne,  denn bei der Paella darf der Reis ruhig festbacken. Das sogenannte „socarret“, ist ein gewünschter Effekt. Es entsteht, wenn man die fertige Paella noch bei kleinster Hitze auf dem Feuer stehen lässt.

Und das waren die Zutaten für meine Paella-Improvisation:

  • 1 rote Zwiebel (oder Schalotte)
  • 1 Tasse ungekochter Risottoreis (oder echter Paellareis)
  • 2 Tassen Wasser oder Hühnerbrühe
  • 1 kleines Glas Weißwein (optional, dann etwas weniger Wasser verwenden)
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Salsiccia Würstchen (oder Chorizo), in Scheiben geschnitten
  • 1 gelbe Paprika (alternativ rote oder grüne Paprika)
  • 1 kleine Zucchini (und/oder Bohnen oder Erbsen)
  • ½ Päckchen Paella Gewürz
  • frischer Rosmarin
  • ½ Chili, mittelscharf (oder Chili Flocken)
  • Pfeffer, Meersalz

Extra gebraten:

  • Thunfischsteaks (Ich gestehe, aber wenigstens als Linefish)

Und so einfach geht die Zubereitung der Paella:

Die Zubereitung ist bis auf das Timing und die Flüssigkeitsmenge sehr einfach:

Traditionell wird die Paella im Freien auf dem Holzfeuer oder auf einem speziellen Gaskocher zubereitet. Wichtig ist, dass der Pfannenboden gleichmäßige Hitze erhält – kein Problem für unseren 2- flammigen Gasherd.

Die Paellera oder Pfanne erhitzen. Da die Wurst schon sehr fettig ist, braucht es zunächst kein zusätzliches Öl. Die Salsiccia langsam knusprig anbraten und wieder herausnehmen. Das Bratfett abgießen und frisches Olivenöl in die Pfanne geben.

Das geschnittene Gemüse, Knoblauch und Chili für etwa 5-10 min anbraten. Dann den Reis hinzugeben und sowie ein halbes Tütchen Paella Gewürz. Alles mit dem Pfanneninhalt vermischen. Wer ihn dabei hat, kann zusätzlich noch etwas Safran verwenden.

Danach mit der Flüssigkeit auffüllen (Wasser/Brühe oder auch zusätzlich etwas Weißwein) und die Rosmarinzweige auf den Reis legen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und die gebratene Wurst wieder dazugeben. Noch einmal alles gleichmäßig verteilen, denn ab jetzt wird nicht mehr umgerührt.

Die Flüssigkeit und die Hitze müssen so bemessen sein, dass das Wasser komplett aufgesogen ist, wenn die Paella fertig ist. Dafür braucht ihr etwas Fingerspitzengefühl. Ich habe ganz gute Erfahrungen gemacht, wenn zu Anfang ein paar Milimeter Flüssigkeit über den Reiskörnern steht.

Paella Segelrezept, was kochen beim Segeln.
Sonnengelb, mit Fisch und Fleisch. Die Paella-Risotto Improvisation

Die fertige „al dente“ Paella zugedeckt (sauberes Küchentuch) noch für ein paar Minuten ruhen lassen.

In dieser Zeit kann man wunderbar den Fisch mit dem restlichen Knoblauch, Rosmarin und Chili auf den Punkt grillen oder braten. Die Fischteile auf die Paella legen. Mit reichlich Zitronensaft beträufeln und mit restlichen Zitronenschnitzern servieren.

Dazu gibt es Weißbrot und sehr kalten Rosé. Buen Provecho.

5 Kommentare zu „Paella oder Risotto? Hauptsache endlich Sommer!

  1. Klasse Post, wie immer, Cornelia. Ich sitze im Büro vorm PC und hab jetzt so RICHTIG Hunger gekriegt…vor allem die Salsiccia hätte es mir angetan (ist hoffentlich nicht vom Turboschwein ;). Mit dem Thun ist das so eine Sache…line caught ist ja schon fast Standard, aber an diesen lines hängen leider ab und zu auch Haie dran…und das ist ziemlich übel. Als ehemaliger passionierter Taucher bin ich schon vielen dieser faszinierenden Tiere unter Wasser begegnet (…jaaa, auch bis auf Tuchfühlung) und ich finde es schrecklich, dass einige von ihnen wohl schon bald von diesem Planeten verschwunden sein werden. Ich habe übrigens noch nie einen von sich aus aggressiven Hai erlebt – im Grunde verhalten sich die wie Katzen (deshalb nenne ich unsere auch ‚Fellhaie‘)…nur schnurren tun sie nicht 😉
    Liebe Grüße,
    Tommy

    Like

    1. Hallo Tommy, da hast du mich erwischt, ich habe auch lange überlegt, ob ich das veröffentlichen soll. Leider hat mich der Thunfisch so angelacht, dass ich schwach geworden bin…obwohl ich ihn nicht mehr kaufen wollte. Aber ich schwöre, ich habe den Verbrauch um 80% reduziert. Wenn das alle so handhaben würden, wäre schon viel geholfen.
      ps: ich bin auch gerne getaucht, auf Haie konnte ich jedoch gerne verzichten, die haben mir immer einen Riesenschrecken eingejagt ( noch mehr die Drückerfische allerdings) und meine Katzen haben mich immer in die Fusszehen gebissen. so gesehen passt das mit den Fellhaien ganz gut…;-) liebe Grüße Cornelia

      Gefällt 1 Person

      1. Cornelia…letzte Woche wurde ich auch mal wieder schwach und habe Sushi und Sashimi gemacht….mit Thunfisch :(…aber auch ich hab mich gewaltig gebessert – so was passiert höchstens 1 x im Jahr)
        Liebe Grüße
        Tommy

        Gefällt 1 Person

  2. Whoa, kann mich da nur anschließen. Habe gerade Pause und nach Rezepten fürs Abendessen gesucht, das hier gefunden und direkt schwach geworden. Auf die schnelle bekomme ich die ganzen Zustaten nicht mehr zusammen, für Fisch habe ich meinen ganz besonderen Laden, der leider etwas ausserhalb liegt. Heute fehlt mir die Zeit dafür, aber das Rezept ist schon ausgedruckt und vorgemerkt 🙂 Vielleicht schaffe ich es ja schon am Wochenende!

    Like

    1. Hallo Jochen, das freut mich. Ich will es auch am Wochenende noch einmal kochen. Wir haben jetzt einen größeren Klapp-Grill, da kann ich es direkt auf dem Feuer brutzeln. Diesmal mit Tintenfisch, Erbsen, Bohnen und Shrimps. ( die Meeresfrüchte werden extra gegrillt) Je nachdem was ich so bekomme. Da Gute an dem Rezept ist ja, dass es so einfach variiert werden kann. Liebe Grüße und gutes Gelingen. Ich freue mich auf eine Rückmeldung, ob es geschmeckt hat.
      Cornelia

      Like

Kommentare sind geschlossen.