Der fantastische Moment, wenn die Butter auf den Blumenkohl trifft …

Spargelpause gefällig? Pünktlich zum Saisonendspurt im Juni gibt es heute eine Alternative aus Omas Rezeptbuch: Blumenkohl, das Trendgemüse des letzten Jahres! So ein „Trend“ stammt wie immer aus den USA, dort gilt: je außergewöhnlicher das glutenfreie Low-Carb-Gemüse zubereitet wird, desto besser. Für den Wiedereinstieg begeistert mich jedoch eher ein klassisches Rezept.

Blumenkohl mit Butterbrösel Segelrezept Kombüse
Mmmh, Blumenkohl ist bei den Temperaturen genau das richtige!

Der Blumenkohl: Einkauf, Lagerung und Verarbeitung

Knackige, hellgrüne Blätter und eine feste geschlossene Struktur – daran erkennt man frischen Blumenkohl. Sind die äußeren Blätter welk oder der Kohl sieht bereits leicht gräulich aus, bitte nicht mehr einkaufen. Überlagerter Kohl sieht nicht nur unschön aus, sondern belohnt den Smutje auch zusätzlich mit einem penetranten Kohl- bzw. Schwefelgeruch in der Kombüse. Das will wirklich niemand haben.

Blumenkohl Kombüsen und Segelrezept.
Blumenkohl müffelt nur, wenn er unfrisch ist. Hier ist alles OK.

Sobald ich einen Blumenkohl sehe, der oben genannte Frische-Kriterien erfüllt, greife ich sofort zu und begebe mich auf eine kulinarische Zeitreise – mit einem Rezept, das in Deutschland noch jedes Kind der Babyboomer Generation kennt.

Übriges beginnt jetzt im Juni die Blumenkohl-Saison aus heimischem Anbau. Perfekt, um bei diesem kühlen „sch..t“ Wetter noch einmal was Deftiges aufzutischen – denn gefühlt ist Blumenkohl ein Wintergemüse.

Lagerung: Blumenkohl bleibt kühl gelagert nur etwa zwei Tage frisch, also möglichst schnell verarbeiten. Da er so zart schmeckt, eignet sich als Beilage fast jede Art von kurz gebratenem Fleisch oder Fisch. Ich habe diesmal perfekte Rumpsteaks bekommen, die ich schön rosa gebraten habe. Aber auch Bratwürste passen hervorragend zu diesem Old-School-Essen.

Übrigens: Brokkoli und der grüne Romanesco sind nahe Verwandte. Alle Sorten sind sehr kalorien- und fettarm, weshalb man sich auch eine extra Schippe Butter dazu gönnen kann. Frischer Blumenkohl liefert übrigens reichlich Vitamin C und Calcium. Blumenkohl braucht nur ganz wenige Zutaten, da das feine Aroma pur am besten zur Geltung kommt.

Blumenkohl, die Zutaten für 2 Personen:

  • 1 sehr frischer Blumenkohl
  • 3-5 Esslöffel Semmelbrösel
  • 100 Gramm Butter
  • Salz
  • Muskatnuss, Pfeffer, Petersilie (optional)

In diesem Fall nur als Beilage:

  • Rumpsteaks, Bratwurst oder Fisch

Und wie war das noch mit den Maden? Meine Mutter hat den Blumenkohl früher in kaltes Salzwasser gelegt und für etwa eine Stunde gewässert, damit eventuelle Maden flüchten können. Ich habe mich als Kind oft auf die Lauer gelegt und gewartet, ob die Maden wirklich rauskommen. Begegnet ist mir bis heute nicht eine. Trotzdem lege ich den Kohl auch heute noch in Salzwasser – sicher ist das auch so ein Kochmythos.

Blumenkohl frisch gewässert
Made in Germany? Bis heute ist noch keine aufgetaucht!

Hier geht es zur Zubereitung des Blumenkohls: Den Blumenkohl von den grünen Blättern befreien, den Strunk abschneiden und kreuzweise einschneiden. Einen großen Topf etwa 2 cm hoch mit Wasser füllen, aufkochen lassen und salzen. Blumenkohl in einen Dämpfeinsatz (falls vorhanden) geben und über kochendem Wasser bei mittlerer Hitze etwa 15 Minuten dämpfen. Durch den Wasserdampf wird das Gemüse schonender gegart, die Vitamine bleiben besser enthalten.

Per Messer-Stichprobe prüfen, ob der Blumenkohl gar ist. Aus dem Wasser heben und auf einem Teller abdämpfen lassen. Zugedeckt warmhalten. (Am besten wieder im Topf.)

Parallel in einer kleinen Pfanne reichlich Butter schmelzen, die Semmelbrösel dazugeben und langsam goldbraun rösten. Aufpassen, zu Anfang tut sich fast nichts, dann fängt die Butter sehr schnell an zu schäumen. Wie dunkel die Butter werden soll, ist Geschmackssache. Bei mir ist es ein mittleres Goldbraun. Die Brösel können jetzt schon gesalzen und gewürzt werden.

Das schäumende Butter-Brösel-Gemisch über den Blumenkohl gießen und dabei zusehen wie die Butter einsickert und die krossen Brösel oben zurückbleiben. Das Wort butterzart bekommt so eine völlig neue Bedeutung. Ein Gedicht.

Wer mag, kann noch ein paar Kräuter darüber streuen. Für mich gehört auch immer etwas Muskatnuss dazu. Und das Braten der Fleischbeilage nicht vergessen. 😉 Guten Appetit.

Werkzeuge: Topf mit Deckel (opt. Dämpfeinsatz), kleiner Topf, Bratpfanne, Messer

15 Kommentare zu „Der fantastische Moment, wenn die Butter auf den Blumenkohl trifft …

  1. Hahaha – ‚…die Maden rauskommen..‘ auch ich habe noch nie eine Made im Blumenkohl gesehen…deswegen spare ich mir das mit dem Salzwasser 😉 …aber große Klasse, wie immer Cornelia!
    LG
    Tommy

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    1. Danke, das freut mich wie immer. Mal sehen was ich mit Blumenkohl demnächst noch anstellen kann. Nur Brokkoli kommt mir nicht ins Haus ( eh auf das Boot), den mag ich nicht. ich weiß aber nicht mal warum…LG C

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  2. Leckeres Gericht… Mache ich auch gerne so wie die Bloggerin. Das mit dem Wässern mache ich immer auch. Ich bin “ old school“,und komme aus der Zeit, als tatsächlich der Kohlweißling sein Unwesen trieb. Da hat Cornelia sicher das ein oder andere Mal nicht umsonst gelauert.-D.h. Seine winzigen Raupen haben sich vergnüglich hauptsächlich an allen Kohlsorten gelabt. Heute wird alles totgespritzt im Gemüse Anbau. Bei Kirschen aus Bioanbau ist das mit dem Wasserbad sehr erfolgreich, auch heute noch. Bio- Bauern setzen einen Feind des Kohlweißlings als Gegenmittel ein, der die Arbeit verrichtet- ein anderes Insekt. L.G, Johannes F.G.

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    1. Aha der Kohlweissling war das also. Dank der Spritzerei ist er wohl seit langem verschwunden. Gesehen habe ich noch nie einen. Lg Cornelia

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  3. Oh wie herrlich! Ich liebe Blumenkohl. Bei uns kommt in die “ Semmelbutter“ immer noch 1-2 hart gekochte und fein gewürfelte Eier. dazu dann neue Kartoffeln und einfach lecker und wird demnächst gekocht! Danke für die „Auffrischung“ es war schon ein wenig in Vergessenheit bei mir geraten.Lg

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    1. Liebe Inga , das ging mir genauso. Ein vergessenes verstaubtes Gemüse… Aber jetzt nicht mehr. Mit Eiern müsste ich mal probieren. LG Cornelia

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  4. *lach* – glutenfreies Gemüse…
    Die Geschichte mit dem Wässern habe ich aufgegeben – dafür habe ich sonst reichlich mit Maden zu tun, in allen möglichen tropischen Früchten, neulich hatte ich eine Bananenpremiere.

    Wenn Du noch keinen Kohlweißling gesehen hast, musst Du dringen zum Optiker laufen..
    die sind (sowohl der Große wie der Kleine K.) glücklicherweise noch ausreichend häufig – da sind man mal wie gut es ist, bei der Wahl von Futter(pflanzen) nicht allzu krüsch zu sein. Den Pflanzenschutz betreibt man im Bio-Bereich mit einer Schlupfwespe.

    Nichts geht über Blumenkohl mit sonst nix!

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    1. Ja ja, ich habe auch gelacht, aber in der Tat findet man bei pinterest viele Arten der Zubereitung, wie z.B. Risotto aus geschreddertem Blumenkohl, das dann natürlich gluteeeenfrei ist und low carb sowieso. Entsprechend wird das dann gehyped…. Trends eben.

      Ich kann mir gut vorstellen, dass ihr allerhand Krabbeltiere an Bord habt. Da habe ich in „the boat Gallery“ schon einiges drüber gelesen. Schön ist das sicher nicht, vor allem wenn man nicht an Land ist und mit dem Proviant gerechnet hat. LG Cornelia

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  5. Moin.

    Blumenkohl, wie übrigens alle Kohlsorten ist sehr lecker. Auch in der Version gefüllt mit Hack sehr schmackig. Grüße – Peter…

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    1. Moin Peter, das muss ich mal googlen… Ich kann mir gerade nicht vorstellen, wie das Hack in den Blumenkohl kommt. Erbitte Aufklärung …LG Cornelia

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      1. Moin.

        Den Blumenkohl leicht ankochen, aus dem Wasser nehmen, mit dem Hack vollstopfen, was, zugegeben eine Piepelarbeit ist, und dann ab damit in die vorgeheizte Backröhre und backen…
        PS: Es stehen dazu auch jede menge Rezepte online, nicht alle sind gut, das Ding braucht `ne Weile bis Mann oder Frau den Bogen raus haben…

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      2. Oh die Zubereitung kenne ich auch noch! .-)
        Mit einer Bechamelsauce darüber und dann in den Ofen! Danke Peter!

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  6. Moin Peter, danke dass du dir die Mühe gemacht hast. Das muss ich mal probieren. (Aber nur zu Hause, auf dem Boot habe ich gar keine Backofen… 😉

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