One-Pot-Pasta – Die geniale Lösung für spülfaule Smutjes

Dieses Gericht klingt wie die Lösung für Mini-Kombüsen und Outdoorfreaks. Ein Topf, maximal eine Viertelstunde Aufwand, leckere Pasta mit sämiger Sauce und selbstverständlich alles nur aus frischen Zutaten zubereitet.

Seit einiger Zeit kursiert die One-Pot-Pasta, die ganz andere Art der Pastazubereitung in allen Foodblogs weltweit. Ein Rezept, das so verblüffend einfach klingt, daß ich es – als ausgewiesene Skeptikerin – erstmal sehr kritisch betrachtet habe. Ursprünglich stammt es wohl von der US-Amerikanerin Martha Stewart, was es mir, als Fan der original italienischen Küche, gleich doppelt suspekt gemacht hat.

One-Pot-Pasta: Rezept für Segeln und Camping Küche
Genial einfach zuzubereiten, gerade in kleinen Kombüsen: Die One-Pot-Pasta

Die bewährte italienische Zubereitungsmethode: Nudeln und Sauce separat zu kochen, wird hierbei komplett über Bord geworfen. Stattdessen werden die rohen Nudeln gemeinsam mit allen Zutaten und viel Flüssigkeit gegart.

Das Ergebnis kann man sich in etwa so vorstellen: Die Nudeln garen nicht nur im Salzwasser, sondern in ihrem duftenden Sud und nehmen dadurch schon mehr Aroma auf als sonst. Je nach Zutaten entsteht schnell ein handfestes Gericht, welches in einer Viertelstunde dampfend im Salon oder im Cockpit steht.

Gerade auf kleinen Segelbooten, die nur eine Flamme haben oder auch beim Camping, ist diese Zubereitungsmethode wirklich sehr praktisch. Denn für die One-Pot-Rezepte braucht es nur einen Topf. Und da das Ergebnis wirklich gut ist, entfällt das Spülen fast gänzlich – Ich kann garantieren, dass der Ein-Topf wirklich ausgegekratzt wird.

One-Pot, was gibt es zu beachten:

Je nach verwendeter Nudelsorte kann die Garzeit abweichen. Ich habe Tortiglioni, also kurze Nudeln verwendet, die passen besser in einen mittleren Topf als lange Spaghetti. Anfangs lieber etwas sparsamer Wasser/Flüssigkeit hinzugeben und gegebenenfalls nachgießen, falls die Nudeln noch nicht „al dente“ sind. Tipp: Bei diesem Gericht muss recht häufig umgerührt werden, damit alle Nudeln gleichmäßig in der Sauce garen können.

Da die Mutter aller One-Pot-Gerichte von Martha Stewart mit Unmengen von Cherry-Tomaten zubereitet wird und ich Tomatenschalen im Essen nicht besonders prickelnd finde, habe ich es spontan ein wenig variiert. Im Winter schmecken Tomaten ohnehin nicht sonderlich gut – es kann also ohne Probleme auch auf Proviant aus Dosentomaten zurückgegriffen werden. Als Variation habe ich mich gleich an eine spanische Adaption mit scharfer Chorizo und Manchego aus der Proviantkiste herangewagt. Jeder andere Hartkäse und auch Salami ist für dieses Gericht ebenfalls gut geeignet.

Die Zutaten für One-Pot-Pasta mit Chorizo (2 Personen):

  • ½ Chorizo pikante (oder Salami)
  • 1 kleine Dose Tomaten ( oder 4-5 frische, dann aber gehäutet)
  • Ein paar Blättchen Salbei (oder glatte Petersilie, Basilikum, je nach Präferenz)
  • 1 rote Zwiebel (oder weiße)
  • 1 kleine frische Chili (alternativ, getr. Chili Flakes)
  • 1 Knoblauchzehe
  • etwas Olivenöl
  • 1 Prise Zucker (optional, falls die Tomaten nicht so viel Aroma haben)
  • 200 g Tortiglioni oder Penne/Rigatoni
  • 1 guter Schuss Sahne (1/2 Becher)
  • 500 ml Gemüsebrühe (am besten selbstgemacht)
  • 1 Glas Weisswein (optional)
  • 100 g Manchego (oder Parmesan/Grana)
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle

Und so geht die Zubereitung der Pasta nach der One-Pot Methode:

Die Chorizo in Würfel von etwa 7-10 mm Dicke schneiden. Die Zwiebel würfeln, Knoblauch in hauchfeine Scheiben-, Chili in feine Ringe schneiden, die Kräuter zupfen und in feine Streifen schneiden.

One-Pot-Pasta: Rezept für Segeln und Camping Küche
Alle Zutaten in einen Topf geben und kochen lassen

In Abweichung zum klassischen One-Pot-Rezept, brate ich Zwiebel- und Chorizowürfel kurz in etwas Olivenöl an. Das produziert auch nicht mehr Abwasch, aber dafür aber jede Menge Röstaromen – die liebe ich nun mal.

Alle anderen Zutaten, bis auf den Käse, jetzt in den Topf legen und bei mittlerem Feuer aufkochen. Öfters umrühren und dabei den Gar-Grad der Nudeln kontrollieren. Den Topf übrigens nicht zudecken und alles so lange kochen, bis die Nudeln bissfest sind und sich die Flüssigkeit zu einer schönen sämigen Sauce reduziert hat. Die Stärke der Nudeln geht bei dieser Zubereitungsmethode direkt in die Sauce, die Konsistenz wird dadurch schön samtig. Die Nudeln werden übrigens gar nicht matschig, so wie ich es vermutet hatte.

Zum Servieren nur noch den Käse darüber reiben und mit Pfeffer aus der Mühle und Salz abschmecken und mit den restlichen frischen Kräutern würzen.

Werkzeuge: Topf, Messer, Schneidebrett, Reibe

Tipp: Falls frische Tomaten verwendet werden, diese bitte kurz vorher überbrühen und die Haut abziehen. Um das Wasser dafür zu kochen, kann natürlich der spätere One-Pot Topf verwendet werden.

One-Pot-Pasta: Rezept für Segeln und Camping Küche
Dazu einfach Weissbrot und viel Manchego-Käse

Fazit: One-Pot spart nicht nur Abwasch (also Nudeltopf & Sieb), das Ergebnis ist sehr akzeptabel, die Zubereitungsmethode ist wirklich perfekt, wenn man nur eine Flamme zur Verfügung hat oder zu müde ist, um aufwändig zu kochen. Ich werde in Zukunft bestimmt weitere Varianten probieren. Wer sich damit partout nicht anfreunden kann, findet ein konventionell zubereitetes Chorizo-Pasta Rezept auch hier. Ich finde, beide Rezepte haben ihren Reiz.

7 Kommentare zu „One-Pot-Pasta – Die geniale Lösung für spülfaule Smutjes

  1. Hallo Cornelia, ich habe es gestern Abend auch ausprobiert und bin ziemlich überrascht. War wirklich wohlschmeckend und die Nudeln waren mehr als OK. Auf ein knappes Pfund Nudeln habe ich 2 Gläschen Gemüsebrühe, ein Gläschen Tomatensoße (jeweils etwa 240 ml pro Gläschen), eine kl. Dose geschälte Tomaten, einen guten Schluck Milch und einen kleinen Schuß Sahne genommen. Häufig umrühren ist, wie Du ja auch schreibst, wichtig. Als die Nudeln OK waren, hatte ich noch recht viel Flüssigkeit. Also habe ich den geriebenen Käse (Parmiggiano) zu einem guten Teil unter die Soße gehoben, bis die Konsistenz passte. Dadurch wurde das Ganze natürlich recht gehaltvoll 😉 Ich denke, dass man ein Gefühl dafür bekommt, welche Nudel mit wieviel Flüssigkeit in den Topf muss. Dies war mit Sicherheit nicht mein letzter Versuch. Nächstes mal kommt Thunfisch rein, statt Chorizo – aber nicht gleich am Anfang. Und mit gebratenen Pilzen geht das sicher auch. Danke für den Tipp. Feine Sache 🙂
    LG, Frank

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    1. Siehst du Frank, das Geheimnnis ist gelüftet. Ich bin selber noch verblüfft, dass es wirklich schmeckt. Mit den Flüssigkeiten muss man es wohl wie beim Risotto halten, also lieber was nachgießen. übrigens hat mich Annette Kilch zu diesem Essen angestiftet. Aber das weißt du ja schon. Ich werde es demnächst auch noch mal mit Pilzen (z.b. Getr. Steinpilzen) versuchen. Und Sahne macht sich auch gut, welches Gericht schmeckt nicht mit Sahne! Lg und schönen Abend Cornelia

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  2. Zunächst einmal großes Lob für die Rezepte, die Tips, die Infos und überhaupt die liebevolle Gestaltung der ganzen Seite. Ich freue mich jedesmal, wenn eine neue Email kommt. Habe letztens das Sauerkraut zum ersten Mal in meinem Leben mit Ingwer und nach deinem Rezept gekocht, echt lecker.
    Die One-Pot Nudeln kenne ich aus Portugal und zwar mit einem ganzen aber zerstückelten Hähnchen darin. Die Hähnchenteile werden vorher angebraten, und dann kommt alles dazu, wie in deinem Rezept. Nun, man braucht einen großen Topf, den ich an Bord auch nicht habe, da nehme ich Hähnchenschenkel. Ich kenne es mit Spaghetti, die dann wirklich anders schmecken als sonst, eben mehr Hähnchen Aroma. Wie du es geschrieben hast, ist die Kontrolle der Flüssigkeit wichtig.
    In dieser Saison werde ich wohl im Wattenmeer (Liegeplatz Greetsiel) segeln. (Dehlya25), nächstes Jahr wieder Ostsee.
    Herzliche Grüße
    Horst (also älteres Semester), so heißt ja heute kein Kind mehr.

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  3. Zunächst einmal vielen Dank für die Rezepte, die Tips, die Infos und die liebevolle Gestaltung der Seite.
    Ich freue mich jedesmal, wenn eine Mail kommt. Habe letztens zum ersten mal im Leben (66J) das Sauerkraut mit Ingwer angereichert, lecker. Das One-Pot Rezept kenne ich aus Portugal und zwar mit einem ganzen, natürlich zerstückelten Hähnchen. Die Stücke werden vorher angebraten, und dann kommt alles dazu, und zwar mit Spaghetti. Man muss die Flüssigkeit im Auge behalten. An Bord habe ich keinen so großen Topf, da reichen Hähnchenschenkel.
    Nun, wir haben noch etwas Chorizo und Penne, da freue ich mich schon drauf.
    Herzliche Grüße
    Horst

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    1. Hallo Horst, das freut mich sehr, dass dir mein Blog gefällt. (ich duze mal, wir sind doch Segler) Ich werde mir das One-Pot Rezept mit Hühnchen auf jeden Fall merken. Das klingt sehr lecker. Und die One-Pot Rezepte werde ich künftig öfter probieren, denn sie sind für unsere kleine Waarschip 725 perfekt, da das Spülen wirklich sehr lästig ist. Viel Spaß im Wattenmeer. Wir starten in 2 Monaten Richtung Dänemark, wenn das Wetter mitspielt. Da gibt es bis dahin noch viel zu tun, aber das wirst du dann ja lesen.
      Liebe Grüße Cornelia

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  4. Liebe Bloggerin Cornelia,
    Auch ich freue mich( wie howi 48) immer über die neuen Kreationen von“ dieseekocht“ , die ich als Follower per email immer zuverlässig bekomme.-Diesmal bin ich so verblüfft, wie angetan ! Pasta sind ja an sich fad. Aber um so einleuchtender ist es, wenn die Nudeln schon beim Köcheln den Geschmack der Zutaten aufsaugen. Das mit den eingeweichten Trockensteinpilzen kann ich mir auch sehr lecker vorstellen, und werde ich sofort mal ausprobieren . Ich weiche diese immer über Nacht ein, dann sind die wie fast frisch im Geschmack.-Super lecker sehen mal wieder die Fotos aus. Danke Dir, Cornelia
    LG. twin- sister I.

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    1. Liebe Twin Sister I.
      Mit Trockensteinpilzen, wird es bestimmt auch sehr lecker. Das funktioniert ja auch beim Risotto gut, waseigentlich auch ein One-Pot-Gericht ist. Die Steinplize kannst du auch mit kochendem Wasser übergießen, dann müssten sie nach spätestens einer Stunde weich sein. ( die Flüssigkeit durch einen Kaffeefilter oder sauberes Tuch filtern, damit du den Sand wegkriegst. Und dann wieder in den Topf geben. LG Cornelia

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